Gegenüberstellung der theologischen Grundaussagen von Christentum und Islam in einzelnen Abschnitten – Teil 3 von 9

Gottesverständnis oder –erkenntnis

Es gibt natürlich nicht zwei Götter, aber unser Gottesglaube ist doch  trotz ein paar Ähnlichkeiten – grun dlegend verschieden.

Christliches Gottesverständnis    

Es geht bei unserem Gottesglauben nicht in erster Linie um Gottes Herrschaft und Herrlichkeit, sondern um seine Gemeinschaft mit uns und die unsere mit ihm. Wenn auch Jesus die Nähe der Königsherrschaft Gottes verkündigt hat, so ist es doch die Herrschaft des barmherzigen Vaters und nicht die des strengen Weltenrichters, die er damit meint.

Von Jesus her wird der ganze christliche Glaube entworfen und geprägt, als besonders auch das christliche Gottesverständnis. Dabei wiederholt Jesus nicht nur das, was vom Alten Testament her bekannt und allgemeines jüdisches Erbe ist: Gott als Schöpfer, Weltenherrscher, Gesetzgeber und Richter; vielmehr bezeugt er Gott als seinen barmherzigen Vater. Denn Jesus war und ist weit mehr als ein Prophet und Gesetzesprediger. Er hat von Gott nicht nur gepredigt, sondern er hat ihn in seinem Leben und Wirken vergegenwärtigt und verkörpert.

Alle, die ihm begegnet sind, ist das aufgegangen: „Er predigt und handelt gewaltig, mit Vollmacht und nicht nur wie die Schriftgelehrten (Markus 1,22) . Zu seinem vollmächtigen Tun ist er entweder wirklich von Gott legitimiert, oder er ist ein sich Gottes Autorität anmaßender Gotteslästerer: „Mein Sohn, dir sind deine Sünden vergeben.“ Es saßen aber einige Schriftgelehrte und dachten in ihrem Herzen: Wie redet er so? Er lästert Gott! Wer kann Sünden vergeben als Gott allein. (Markus 2,5-7)  Mit aller Selbstverständlichkeit stellt Jesus seine Autorität über die des Mose und der Thora: „Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten!…Ich aber sage euch…“ (Matthäus 5,21f) . Antithesen und Bergpredigt). Sein Auftreten löst daher bei den Menschen, Anhängern und Gegnern, Staunen und Anerkennung, Erschütterung, Entsetzen oder auch Ärgernis aus. …Als Jesus seine Rede vollendet hatte, entsetzte sich das Volk über seine Rede. (Matthäus 7,28f)  Oder es heißt nach einem Wunder: „ So etwas haben wir noch nie gesehen.“(Markus 2,12)  Das wiederholt sich:“ Alle wunderten sich, dass solche Worte aus seinem Munde kamen… (Lukas 4,22) . So dass sie sich entsetzten und fragten: Woher hat dieser solche Weisheit und solche Taten.? „( Matthäus 13,54)

Man fing also an, über ihn zu rätseln und zu fragen: Wer ist das? Woher hat er das, woher nimmt er sich solche Vollmacht? Diese Fragen provoziert Jesus durch sein Verhalten und durch seine Predigt. Die Antwort darauf lieferte er nicht gleich selbst, die mussten die Menschen selbst finden. (Man nennt das „ indirekte Christologie“) Sie taten das, indem sie ihm viele verschiedene Hoheitstitel und Würdenamen gaben, zunächst aus der jüdischen Tradition, später auch aus den heidnischen Vorstellungen (Ferdinand Hahn, Die Hoheitstitel Jesu).

Im Einzelnen sind diese Titel sehr unterschiedlich, aber eines ist doch klar: Um Jesus waltete ein Geheimnis, er war etwas Besonderes, einer, der auffiel und eigentlich in kein Schema passte, vielmehr alle Kategorien sprengte, weil er in einzigartiger Weise mit Gott verbunden war. Das findet seinen Ausdruck darin, dass er Gott sehr vertraulich „ himmlischer Vater „ (Matthäus 10,32 u.ö.)  nannte und das seinen Jüngern so erklärte: „Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand kennt den Sohn, als nur der Vater, und niemand kennt den Vater als nur der Sohn  und wem es der Sohn offenbaren will“ (Matthäus 11, 27) .

Daraus entstanden die christliche Erkenntnis und das christliche Bekenntnis, dass Jesus mehr ist als ein Prophet, mehr als ein Schriftgelehrter, vielmehr der Sohn Gottes war und ist. Wir Christen glauben also, dass Gott in Jesus die Sehnsucht der Menschen nach seiner endgültigen Selbstoffenbarung erfüllt hat, dass er in ihm aus seiner Verborgenheit herausgetreten ist und sich selbst in der Welt ein für alle Mal gezeigt hat: „Das Wort ward Fleisch (Mensch) und wohnte unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, als des eingeborenen Sohnes vom Vater voller Gnade und Wahrheit“ (Johannes 1,14) . Jesus ist der Mensch gewordene Gott. In ihm hat uns Gott sein Wesen offenbart. In ihm haben sich Gottes Transzendenz (Jenseitigkeit) und Immanenz (Diesseitigkeit) miteinander verbunden. Bei ihm trifft zu: „Niemand (anderer) hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn uns verkündet“ (Johannes 1,18) .

In Jesus Christus sind Gottheit und Menschheit in einmaliger Weise miteinander verbunden. Er bringt uns den fernen Gott nahe. Er ist also genau der Mittler zwischen Gott und uns, den wir brauchen, um Gott zu finden und ihm nahe zu kommen. In ihm geschieht das Wunder der Inkarnation (Verleiblichung Gottes), auf das wir unbedingt angewiesen sind, um mit Gott in Verbindung zu kommen. Darum ist die Rede davon, dass Jesus Gottes Sohn ist, für unser Gottesverständnis unerlässlich. Im Menschen Jesus kommt uns Gott ganz nah, in ihm geht uns Gott erst richtig auf. Das hat seinen Niederschlag im gesamten Neuen Testament gefunden. Im Angesichte Jesu Christi erkennen wir Gott. Es kommt zur „Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesichte Jesu Christi“ (2.Korinther 4,6). „ Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes“ (Kolosser 1,15) . „Er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens“ (Hebräer 1,3) . Er schlägt die Brücke zwischen Gott und uns; er verbindet uns mit Gott; er versöhnt uns mit ihm; er hilft uns dazu, dass wir Gott vertrauen und lieben können. In ihm berühren sich Himmel und Erde in einmaliger Weise. Er ist für uns Menschen der Weg und Zugang zu Gott, die Erscheinung Gottes in der Welt, die Vermittlung des Getrennten, die Offenbarung des Verborgenen. Denn in Jesus lebt Gott, darum darf er sagen: „Ich und der Vater sind eins.“(Joh.10,30)  und : „Wer mich sieht, der sieht den Vater“ (Johannes 14, 9) . Das heißt: Wenn wir wissen wollen, wer und wie Gott wirklich ist, und wie wir mit ihm dran sind, dann müssen wir auf Jesus schauen und hören. Das ist an ihn gebunden.

Von Jesus her wird daher das christliche Gottesverständnis auf charakteristische Weise geprägt. Ganz vereinfacht ausgedrückt darf man als Christ sagen: So wie Jesus, so ist und handelt Gott. Gott bekommt geradezu ein menschliches Wesen und Gesicht durch ihn. Dabei überwiegen die Züge der Freundlichkeit, Liebe und Barmherzigkeit Gottes die der Strenge und Gerechtigkeit. Das ist nicht völlig neu in der Bibel. Jesus knüpft hier an Aussagen des Alten Bundes an und bestätigt sie: Gott sucht von Anfang an sogar den schuldig gewordenen Menschen: „Adam, wo bist du?“ (1.Mose3,9) . Er schließt mit ihm seinen Bund (1.Mose 15,18 u.a.).  Er schützt und segnet ihn (1.Mose 12,3)  und liebt ihn (Hosea 2,21; 11,1)  und hält ihm die Treue. Er vergibt sogar dem irrenden Menschen seine Schuld. Darum heißt es von ihm schon im AltenTestament wiederholt: „Barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig und von großer Güte“ (Psalm 103,8)

Dieser Zug wird bei Jesus noch dahingehend verstärkt, dass man sogar von einem „Herunterkommen“ Gottes sprechen kann, von seiner Kondeszendenz, von einer Selbstentäußerung und einem „Gewaltverzicht“ Gottes. Dafür ist der ganze Lebensweg Jesu ein einziges, großes Zeugnis: „ Er entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an …erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz“ (Phil 2,7f). Darin liegt das Einmalige und Revolutionäre im christlichen Gottesbegriff, dass es hier gewagt wird, Gottes Wesen als Liebe zu beschreiben: „ Gott ist die Liebe …“ (1.Johannes 4,16)  und diese seine Liebesfähigkeit mit seiner Leidensfähigkeit in Verbindung zu bringen: „Gottes Sein ist im Leiden, und das Leiden ist in Gottes Sein selbst, weil Gott Liebe ist“ (Jürgen Moltmann, Der gekreuzigte Gott, S. 214) .

So hat das schon Martin Luther in seinem persönlichsten Lied besungen: „ Da jammert Gott in Ewigkeit mein Elend übermaßen; er dacht an seine Barmherzigkeit und wollt mir helfen lassen; er wandt zu mir das Vaterherz, es war bei ihm fürwahr kein Scherz, er ließ`s sein Bestes kosten. Er sprach zu seinem lieben Sohn:“ Die Zeit ist hier zu erbarmen; fahr hin mein`s Herzens werte Kron und sei das Heil dem Armen“ …Der Sohn dem Vater g`horsam ward, er kam zu mir auf Erden von einer Jungfrau jung und zart; er wollt mein Bruder werden. … Er sprach zu mir: „Halt dich an mich, es soll dir jetzt gelingen, ich geb mich selber ganz für dich, da will ich für dich ringen; denn ich bin dein und du bist mein, und wo ich bleib, da sollst du sein, uns soll der Feind nicht scheiden. Vergießen wird er mir mein Blut, dazu das Leben rauben, das leid ich alles dir zugut, das halt mit festem Glauben…da bist du selig worden.“ (Evangelisches Gesangbuch 341,4-8 ).

So sind für uns Gott und Jesus Christus untrennbar miteinander verbunden. Darum hängt für uns und unser Heil alles an Jesus Christus. Das macht die Lebendigkeit und Menschenfreundlichkeit des christlichen Gottesbildes aus. Jesus verkündigt uns und verbürgt uns, dass Gott von dem gleichen Erbarmen erfüllt ist wie der Vater im Gleichnis vom verlorenen Sohn: „ Als er (der heimkehrende Sohn) noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater, und es jammerte ihn; er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn“ (Lukas 15,20) .

Wir sehen als Christen Gott als den Vater Jesu Christi und unseren Vater. Das raubt ihm nichts von seiner Größe, Erhabenheit, Macht, Heiligkeit und Herrlichkeit, aber es verbindet das alles mit der Liebe Gottes, sowie es Gerhard Tersteegen singt: „Ich bete an die Macht der Liebe, die sich in Jesus offenbart“. Denn es ist die „Liebe Gottes, die in Jesus Christus ist, unserem Herrn“ (Römer 8,39) .

Islamisches Gottesverständnis

Gerade diese Kondeszendenz (dieses Herabsteigen) Gottes ins Menschliche durch Jesus wird im Islam ausdrücklich und wiederholt bestritten und als Beleidigung Allahs hingestellt. Ihr wird entgegengehalten die einsame, transzendente Einzigkeit Allahs: „Es gibt keinen Gott außer Allah….“ Isa ist nicht sein Sohn, und Allah nicht sein Vater (und schon gar nicht unser).

Für das Gottesverständnis des Islam kennzeichnend und entscheidend ist also seine Einzigartigkeit. So ergeht also die Aufforderung an Mohammed: „ Sprich: Er ist der eine Gott, der ewige Gott, er zeugt nicht und wird nicht gezeugt, und keiner ist ihm gleich.“(Sure112,1-4)  Genau das hebt auch das islamische Glaubensbekenntnis hervor: „ Es gibt keinen Gott außer Allah…..“ Fast wörtlich stimmt damit eine andere Sure überein: „ Er ist Allah, außerdem es keinen Gott gibt…“ (Sure 59,23f)

Damit greift der Islam bestätigend das jüdische Urbekenntnis auf, das „Sch`ma Jisrael …“: „ Höre Israel, Jahwe ist unser Gott, ein einiger (oder einziger) Jahwe (5. Mose 6,4) . Das schreibt auch das erste Gebot zwingend vor: „ Du sollst nicht andere Götter haben neben mir!“ (5.Mose 5,7)

Daraus ergibt sich für das Judentum und Islam mit innerer Notwendigkeit Gottes Überlegenheit über alles, seine uneingeschränkte Macht und Herrschaft. Darin sieht darum der Islam die wesentliche Eigenschaft Allahs in seiner Allmacht. Das findet seinen Ausdruck auch in dem häufig wiederholten Gebetsruf und Bekenntnis: Allahuakbar!“ ( Allah ist größer, nämlich größer und mächtiger als alles andere.)

Das zeigt sich vor allem in seinem Wirken als Schöpfer. Hier waltet er völlig souverän: „ Und er ist´s , der da schuf, Himmel und Erde in Wahrheit, und an dem Tage, da er spricht: „ Sei! So ist`s“ (Sure 6,72) . Allah besitzt die absolute Macht, zu tun, was er will. Er herrscht darum als unumschränkter Herr und Herrscher über die ganze Welt und alle Menschen.

Er teilt den Menschen seinen Willen mit und lässt sie durch seine Boten (Propheten) vor Ungehorsam warnen und zum Gehorsam aufrufen und auffordern. Er wird dann am Ende der Tage als „Herrscher am Tage des Gerichts“ entscheiden und gerecht und unbestechlich feststellen (lassen), ob jeder einzelne Mensch seinen Willen genügend erfüllt hat, um ihm Eingang ins Paradies zu gewähren, wenn dies nicht gar schon von Ewigkeit her vorherbestimmt ist.

Aber das eigentliche Wesen Allahs bleibt in seiner himmlischen Ferne und Überlegenheit verborgen für die Menschen. Im Koran finden sich aber viele Namen für Allah, aus denen man vielleicht etwas über sein Wesen erkennen kann. Die islamische Tradition hat 99 sogenannte herrliche und schöne Namen zusammengestellt.

Doch das ist fast des Guten zu viel, denn man verliert dabei leicht den Überblick und vor allem sind es ganz unterschiedliche, ja, gegensätzliche Eigenschaften, die darin von Allah ausgesagt werden. Neben seiner immer wieder betonten Macht tauchen so positive Aussagen auf wie: Er ist der Treue, der fürsorgliche Bewahrer, der Freundliche, der Sanftmütige, der Barmherzige, sogar der Vergebende heißt er. Das wird jedoch dadurch in Frage gestellt und zum Problem, dass daneben auch durchaus negative Eigenschaften aufgezählt werden: Der Erniedrigende, der Demütigende, der Eroberer, der Tötende, der Rächer, der Schaden Verursachende, der Verbietende, der Verhinderer, der Listenreiche oder ähnliches.

Wie passt das zusammen? Was gilt am Ende? Woran kann man sich bei Allah halten? Auch seine „schönsten Namen“ geben uns deshalb leider keine klare Auskunft über sein Wesen. Allah bleibt der ganz Andere, der Unerforschliche, der Ferne, der unbekannte Gott. „Damit sind wir bei der Kernaussage des Islamtheologen Al Razali angekommen, der viel über die 99 Namen Allahs meditiert hatte und dann schrieb, dass sie alles oder nichts bedeuten, dass ein Name Allahs den anderen aufhebt und seine Eigenschaft von der anderen überdeckt wird. Kein Mensch kann Allah begreifen“ (Abd-al-Masih, wer ist Allah im Islam?, Seite 23 ).

Dieser zwiespältige Eindruck von Allah ergibt sich bei genauerem Hinsehen auch sonst: Einerseits wird er in der Einleitung fast jeder Sure als der „barmherzige Erbarmer“ bezeichnet, andererseits begegnet er einem im Gericht als der genaue und strenge und unerbittliche Richter. Einerseits ist von seiner Rechtsleitung für die Frommen die Rede, andererseits heißt es aber auch: „Er lässt irren, wen er will und er leitet recht, wen er will.“(Sure 16,95) . Ja, das wird sogar noch härter ausgedrückt: „Wenn wir (Allah) gewollt hätten, dann hätten wir einem jeden seine Rechtleitung gegeben. Jedoch soll das Wort von mir wahr werden: Ich werde die Hölle voll machen mit Geistern und mit Menschen“ (Sure 32,13) . Das heißt: Allah will es so und er will z.B. gerade das nicht, was es von Gott im Neuen Testament heißt: „ Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“(Timotheus 2,4).

Die einzelnen Muslime wissen also nicht, zu welcher Gruppe sie gehören. Keiner weiß, wie er mit Allah dran ist, ob seine Bemühungen um Gehorsam genügen oder ob er also hoffen darf, im Gericht zu bestehen. Es steht alles letztlich unter einem großen Vorbehalt, einer für den Menschen schrecklichen Ungewissheit, es gilt nur „Wenn Allah will“. Von Liebe Allahs zu den Menschen ist nur wenig die Rede, und wenn, dann eher auf negative Weise: „ Allah liebt nicht die Ungerechten“ (Sure 3,50 u. ö.) . Es bleibt auch ganz offen, ob Allah am Schicksal der einzelnen Menschen Anteil nimmt oder ihm etwas an ihnen liegt. In einem Hadith ( einem alten Traditionsspruch) heißt es sogar: „ Bei der Schöpfung nahm Allah einen Erdenkloß, teilte ihn in zwei Teile, warf den einen in die Hölle und sprach: „Diesen in das ewige Feuer, was kümmert´s mich?“ Und er warf den anderen in den Himmel und sprach: „ Diesen ins Paradies, was kümmert´s mich?“ (nach Emanuel Kellerhals, Der Islam, Seite 74 ) Danach nimmt Allah keinerlei Anteil am Los seiner Geschöpfe. Er ist von einer erhabenen, zugleich aber auch fürchterlichen Unbeteiligtheit ihnen gegenüber.

Ganz im Unterschied zu dem Bild, das Jesus von Gott zeichnet im Gleichnis vom verlorenen Sohn: „ Es jammerte (kümmerte) ihn (den Vater), als er seinen heimkehrenden Sohn sah“ (Lukas 15, 20) . Was bedeutet dann auf diesem Hintergrund die Aussage von Allah als dem „barmherzigen Erbarmer“? Um ein „herzliches Erbarmen“(Luk.1,78) , wie es von Gott in der Bibel bezeugt wird, kann es sich bei Allah nicht handeln. „Sein Erbarmen“ hat ja mit seinem Wesen nichts zu tun. Er zeigt uns, wann und wem er will, das lässt sich nicht voraussagen, man kann sich darauf nicht verlassen. Dieses „Erbarmen“ gleicht allenfalls der Geberlaune eines großen Herrn.

Allah bleibt also für den Menschen unnahbar, unbekannt und fast unpersönlich, er tritt den Beweis für seine Barmherzigkeit eigentlich nie an. „Auf jeden Fall gilt, dass die Barmherzigkeit Allahs kein brennendes Erbarmen für die … Verlorenen ist“ (Jörg Baur, der christliche Gottesglaube angesichts der Herausforderung durch den Islam, Seite 162 ). Der Islam macht das Herzstück des christlichen Gottesglaubens zunichte: Die liebevolle väterliche Zuwendung Gottes, besonders zu den Verlorenen. Vater dürfen Muslime übrigens Allah darum nicht nennen, das wäre viel zu vertraulich und „familiär“. Diesem übermächtigen, fernen Gott ist der Mensch als Sklave ausgeliefert und muss ihm dienen. Dabei will Allah nicht in erster Linie Liebe vom Menschen, sondern Gehorsam und Unterwerfung  (Gebetshaltung!).

Aus all dem Gesagten ergibt sich eindeutig und klar, in Allah vermögen wir den Vater Jesu Christi nicht wieder zu erkennen, d.h., islamisches und christliches Gottesverständnis oder Gottesglaube sind himmelweit voneinander verschieden. Deswegen sind uns auch gemeinsame Gebete und Gottesdienste unmöglich.

Das alles sind die einschneidenden und verhängnisvollen Folgen der islamischen Bestreitung der Gotteserkenntnis in Jesus Christus. Wenn man die entscheidende Offenbarung Gottes in Jesus Christus streicht, dann bleibt von der eigentlichen Gotteserkenntnis so gut wie nichts übrig. Nichts als die Überlegenheit, Unsichtbarkeit, Unzugänglichkeit und also Fremdheit Allahs. Er bleibt natürlich immer oben, er steigt nicht herab, er tritt nicht wirklich aus sich heraus, er gibt nichts von sich selbst preis, er kümmert sich nicht um die Menschen, er liebt nicht wirklich, er schließt keinen Bund mit einem Volk oder einem einzelnen, er ist darum um nichts verpflichtet, er bindet sich nicht, er hat „kein Herz“.

Damit rückt Allah im Vergleich mit dem christlichen Gott in weite Ferne; er verschließt sein Wesen vor uns; er hat keine persönliche Beziehung zu uns. Allah zieht sich gleichsam in den Himmel zurück und wird wieder ganz zu dem, dem Luther den „verborgenen Gott“ genannt hat. Ihn kann man nicht verstehen, darum eigentlich auch nicht lieben, man muss ihn aber fürchten. Das soll man wohl auch. Vor allem soll man sich ihm unterwerfen.

Mohammed ließ von dem biblischen Gott nur diesen fernen Allah in seiner unnahbaren Distanz zum Menschen übrig, während Jesus der Prediger und Offenbarer des nahen, menschenfreundlichen Gottes war. Damit dürfte hinreichend deutlich geworden sein, dass es sich um zwei völlig verschiedene Gottesvorstellungen handelt.

Absonderliches bei den großen Meistern der Musikwelt Karl Barth und Mozart

 

In Band I, 2 Seite 563 steht zu lesen: „ Die Propheten und Apostel waren als solche in ihrem gesprochenen und geschriebenen Wort des Irrtums fähig. Sie waren tatsächlich fehlbare Menschen wie wir alle. „ Auf Seite 565 des gleichen Bandes sagt Professor Barth : „ Die Anfechtbarkeit bzw. die Irrtumsfähigkeit der Bibel erstreckt sich auf ihren religiösen und theologischen Gehalt. Da ergeben sich offenbar Überschneidungen und Widersprüche. „ Es ist schmerzlich, dass dieser große Theologe die Lehre der Inspiration, wie sie von Kirchenvater Augustinus und auch von dem Reformator Calvin formuliert wurde, mit Entschiedenheit ablehnt. Wenn Theologen und Nichttheologen in diesem Lehrstück Karl Barth folgen wollen, so ist das ihre Sache. Der gläubige Christ kann diese Lehrmeinung nicht übernehmen.

Geradezu weh tut es einem, was auf Seite 595 dieses Bandes zu lesen ist: „ Hat Gott sich der Fehlba rkeit aller menschlichen Worte der Bibel, ihrer geschichtlichen und naturwissenschaft- lichen Irrtümer, ihrer theologischen Widersprüche nicht geschämt, dann wäre es Eigenwilligkeit und Ungehorsam, in der Bibel auf die Suche nach irgendwelchen unfehlbaren Elementen ausgehen zu wollen. ( gekürzt)

Wir brauchen nicht nach unfehlbaren Elementen zu suchen, sie sind in der Heiligen Schrift in Fülle da. Paulus schreibt in 1.Tim. 3, 16: „ Kündlich groß ist das gottselige Geheimnis; Gott ist offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, erschienen den Engeln, gepredigt den Heiden, geglaubt von der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit. „ Ist das etwa kein unfehlbares Element? Natürlich kann ich nicht gegen einen Karl Barth antreten. Theologisch bin ich ihm gegenüber wie eine kleine Maus gegen einen riesigen Elefanten.

Es bleibt dabei. Mir gilt „ pasa graphe theopneustos „ = alle Schrift ist von Gott eingegeben 2. Tim. 3, 16 ). Diese Inspiration ist nicht als automatisches Diktat mit mechanischer Aufnahme zu verstehen, sondern bedeutet, dass die Verfasser der biblischen Schriften Männer voll Heiligen Geistes waren.

Diese kurze Erörterung der Inspirationsfrage erfolgte nur, weil wir uns in einigen Kapiteln mit der genialen Begabung großer Musiker auseinandersetzen.

Renè Pache unterscheidet in seinem Buch über die Inspiration zwischen Erleuchtung und Inspiration ( Seite 200 ). In unserem Zusammenhang geht es um andere Abgrenzungen, wie noch deutlich werden wird.

Zunächst steht die Frage zur Diskussion, ob Karl Barth mit seiner Glorifizierung Mozarts auf der richtigen Fährte war. Stand dieses Musikgenie Mozart bei seinen Werken unter der Inspiration des Heiligen Geistes? Hören wir einmal, was Karl Barth über ihn sagte. Wir finden seine Äußerungen in der kirchlichen Dogmatik, aber kurz zusammengefasst in seiner Schrift „ Wolfgang Amadeus Mozart „.

Barth schreibt: „ Ich habe zu bekennen, dass ich seit Jahren und Jahren jeden Morgen zunächst Mozart höre und mich dann erst der Dogmatik zuwende. Ich habe sogar zu bekennen, dass ich, wenn ich je in den Himmel kommen sollte (!), mich dort zunächst nach Mozart und dann erst nach Augustin und Thomas, nach Luther, Calvin und Schleiermacher erkundigen würde.“ Die Aussage über die eigene Ungewissheit des Heils kann wahrscheinlich als ein Akt der Bescheidenheit gelten. Barth hatte ja oft die Pietisten wegen eines „grölenden Redens vom Heiligen Geist „ – wie er sich ausdrückte – getadelt und angegriffen. Dass er aber Mozart, seinen erwählten Lieblingsmusiker, einfach in den Himmel versetzte, ist fragwürdig.

Wir stehen hier vor einer Untugend der westlichen Bildung. Die menschliche Ratio und das schöpferische Schaffen großer Männer wird so hoch bewertet, dass die Volksmeinung sie automatisch in den Himmel versetzt. So finden wir in dem Buch von Domprobst Martensen Larsen „ Am Gestade der Ewigkeit „ (Seite 166) folgende Aussage: „ Es wäre doch ein wunderlicher Himmel, in dem man nicht Plato, Cäsar, Goethe, Schiller und Beethoven finden würde! „Eine Somnabule (spiritistisches Medium, dass in Trance das Astralwandern praktiziert) erklärte, sie sei auf dem Jupiter gewesen und hätte dort Goethe als himmlischen Lehrer angetroffen, der die Verstorbenen auf den Stufen der Seligkeit weiterführe. Eine Kette von Ungeheuerlichkeiten! Auf der gleichen Ebene liegt ein Erlebnis in Windhuk, Namibia (Südwestafrika). Auf Einladung von Landesprobst Kirschnereit hatte ein deutscher Theologe in der deutschen Gemeinde Vorträge. Der Redner hielt ein Referat über Goethe. Hinterher war eine Diskussion. Es meldete sich ein Christ, der nicht den allgemeinen Lobeshymnen folgte. Er warf ein böses Wort in die Diskussion hinein: „ Die Verherrlichung Goethes ist nicht angebracht, er ist doch im Grunde genommen ein Hurenbock gewesen.“ Das war ein Funke ins Pulverfass. Die Deutschen, die ihr Deutschtum sehr hoch halten, hätten diesen Mann beinahe gelyncht.

Haben Goethe und Mozart automatisch den Himmel verdient, weil sie große Männer waren? Das Wort Gottes ist maßgeblich und nicht das intellektuelle Niveau. Professor Karl Heim, ein geistiger Riese unter den Theologen, äußerte einmal: Wenn schon Kollege Barth sich einen Musiker zum Leitstern nimmt, warum dann nicht Johann Sebastian Bach, der doch zu Christus ein ausgeprägteres Verhältnis hatte als Mozart.

Von dem Mozart-Fan Barth hören wir noch mehr erstaunliche Dinge. Auf der Seite der angegebenen Schrift sagt er: „Ich bin nicht schlechthin sicher, ob die Engel, wenn sie im Lobe Gottes begriffen sind, gerade Bach spielen – ich bin aber sicher, dass sie, wenn sie unter sich sind, Mozart spielen, und dass ihnen dann doch auch der liebe Gott besonders gerne zuhört.“

Karl Barth ist wegen seiner Mozart—Verfallenheit öfter angegriffen worden. Er antwortete darauf (Seite 45): „ Ich stelle eine Frage unbeantwortet zurück, die nämlich: wie ich als evangelischer Christ und Theologe dazu komme, gerade zu Mozart das Ja zu sagen, das hier gewiss nicht verborgen geblieben ist – da er doch so katholisch und auch noch Freimaurer und im übrigen ganz und gar Musikant gewesen ist?“

Es ist keine pietistische Engstirnigkeit, wenn gläubige Christen die Tendenz ablehnen, geniale Männer eo ipso in den Himmel zu verfrachten und ungeachtet ihrer Stellung zu Christus und zur Bibel. Man wird bei Mozart seine kirchlichen Werke, besonders sein Requiem hinweisen und sagen wollen, er habe doch Gott mit seiner Gabe gedient. Mit der gleichen Freiheit hat er auch Freimaurergesänge komponiert. Ein persönliches Christuszeugnis fehlt bei diesem großen Meister. Karl Barth bescheinigt ihm: „ Das Subjektive wird bei ihm nie ein Thema. Er hat die Musik nicht dazu benutzt, sich über sich selbst auszusprechen „ (Seite 39).

Es gibt große Meister der Musikwelt, die in ihrer religiösen Einstellung nicht nur indifferent, sondern sogar ablehnend sind.

 

 

Durch das Heidentum inspiriert

Ein Künstlerehepaar gab wertvolle Aufschlüsse über die Inspirations- quellen der großen Komponisten. Daraufhin zog man folgende Bücher zu Rate:

  1.  Abell, Arthur: Gespräche mit berühmten Komponisten
  2. Barth, Karl: Wolfgang Amadeus Mozart
  3. Debussy, Claude: Musik und Musiker
  4. Flessa, Ernst: Die Händelchronik
  5. Gerlach-Hermann: Goethe erzählt aus seinem Leben
  6. Harich-Schneider: Zärtliche Welt
  7. Insel-Bücherei: Goethes schönste Briefe
  8. Köhler, L.: Allgemeine Musiklehre
  9. Kraus, Egon: Musik als Lebenshilfe
  10. Müller-Blattau, J.M.: Johannes Brahms
  11. Myers, B.L.: Musikorchester Komponisten
  12. Pache, Renè: Inspiration und Autorität der Bibel
  13. Pfennigsdorf, E.: Christus im deutschen Geistesleben
  14. Rößler, Hellmuth: Deutsche Geschichte
  15. Söhngen, Oskar: Theologie der Musik
  16. Strube, Adolf: Deutsche Musikkunde
  17. Zoff, Otto: Die großen Komponisten
  18. Das zehnbändige Kittelsche Wörterbuch zum Neuen Testament

Wenn man hier die erwähnten Bücher liest, dann fällt sofort die Terminologie auf. Es wird gesprochen von den Musen und Dämonen. Engel und Schutzgeister spielen eine Rolle. Ekstase, Trance und Rauschzustände werden genannt. Die ganze Begriffswelt ist von dem Stil und Sprachgebrauch des Neuen Testamentes völlig verschieden.

Geben wir zunächst eine Kostprobe aus den beiden erwähnten Goethe-Büchern. Goethe gehört zwar nicht zu den Komponisten, schöpft aber aus den gleichen Quellen. Bei allen in diesem Kapitel gegebenen Zitaten werden die Buchtitel nicht wiederholt, sondern lediglich die oben angegebenen Ziffern. Es handelt sich also um die Ziffern 5 und 7.

5,76: „Umschwebt mich, ihr Musen, ihr Charitinnen. „
5,44: „ Das Dämonische ist dasjenige, was durch Verstand und Vernunft nicht aufzulösen ist. In meiner Natur liegt es nicht, aber ich bin ihm unterworfen. „
5,254: „ Fromm sind wir Liebende, still verehren wir alle Dämonen, wünschen uns jeglichen Gott, jegliche Göttin geneigt. „
7,87: „ Wirken wir fort, bis wir, vor-oder nacheinander, vom Weltgeist gerufen, in den Äther zurückkehren. „

Damit haben wir schon eine typische Palette heidnischer, vorchristlicher Vorstellungen: die Musen, die heiligen Götter, die Dämonen, der Weltgeist.

Nun mag man entgegenhalten: Die großen Geister, die Heroen eines Volkes darf man nicht mit theologisch-dogmatischen Maßstäben messen. Sie haben in ihrem Dichten und Denken eigengesetzliche Strukturen. Bei Goethe wäre das außerdem eine poetische Ausdrucksform. Gehen wir kurz darauf ein.

In der Tat liegen bei Goethe keine neutestamentlichen Ausdrucks- formen vor, wenn er von Dämonen redet. Bei diesen Äußerungen steht die griechische, vorchristliche Welt Pate.

Bei Homer und dem noch älteren Hesiod bedeutet Dämon eine übermenschliche Macht. Plato bezeichnete die Dämonen als Götter oder als Söhne der Götter. Wichtig für die Beurteilung Goethes und der großen Komponisten ist die Ambivalenz, die Doppelwertigkeit des Begriffs Dämon in der frühgriechischen Epoche. Er schließt Gutes und Böses in sich. Der Dämon kann Unheil stiften, aber auch ein freund- liches Schicksal bereiten. Von hier aus war es nur noch ein Schritt zu der Bedeutung einer Schutzgottheit. Die griechische Vorstellungswelt ist der große Topf, aus dem unsere Künstler ihre Ideen geholt haben. Die ganze Musikwelt lebt, von wenigen Ausnahmen abgesehen, von diesen griechischen-heidnischen Inspirationen. Christliche Musikkenner sagen, außer Bach hätten alle Komponisten den griechischen Nektar getrunken, der im klaren Gegensatz zu dem Angebot des Heiligen Geistes steht. Das Beweismaterial zu dieser Behauptung ist geradezu erdrückend.

Bringen wir zunächst einige Hinweise zur Frage der Inspiration.

Pfennigsdorf untersucht als christlicher Autor die Quellen künstlerrischen Schaffens und richtet doch durch die mangelnde Unterscheidung Verwirrung an. Er schreibt (13,112): „ Jeder große Künstler weiß, dass er nichts schaffen kann, wenn es ihm nicht gegeben wird. Wie wahr das ist, das wussten schon die Griechen, die alles höhere Denken und Wirken auf eine Begeisterung durch den Eros, die Musen oder Apoll zurückführten. „ Schöpfen christusorientierte Männer und die alten Griechen etwa aus den gleichen Quellen?

Diese Verwirrung des Denkens geht aber durch die meisten Bücher über die großen Komponisten. Die Aussagen über die künstlerische Inspiration erhellen die heidnischen Wurzeln.

Richard Strauß bekennt (1,25): „ Wenn ich mich in inspirierter Stimmung befinde, habe ich bestimmte Zwangsvisionen unter dem Einfluss einer höheren Macht. In solchen Augenblicken spüre ich, dass ich die Quelle der unendlichen Kraft, aus der alle Dinge hervor- gehen, erschließe. „

Auf dieser Ebene befinden sich nahezu alle Äußerungen der Komponisten zur Frage der Inspiration. Brahms nannte kosmische

Schwingungen als seine Inspirationsquelle. (1,60 und 1,127). Er erklärt, dass er sich in solchen Augenblicken in der Halbtrance befinde. Über Toscanini heißt es (1,155): „ Toscaninis Interpretationen sind Wunder, und sein unvergleichliches Gedächnis ist eine kosmische Offenbarung. Toscanini ist Gott nahe, wenn er dirigiert. „ Wagner bekannte, dass er im Zustand des Halbschlafes das Vorspiel zu „ Rheingold „ erhalten habe (1,175). Beethoven herrschte einen Geiger, der sich der schweren Griffe wegen beklagte an: „Glaubt er, ich denke an seine elende Geige, wenn der Geist über mich kommt und ich komponiere?“ (16,224).

Der Biograph von Verdi berichtete (17,250f.) folgendes: „ Schon als kleiner Knabe konnte Verdi vor den Wundertaten eines alten Violinisten in Ekstase stehen. „ Einmal musste ein Priester den jungen Verdi durch einen Stoß aus der Trance wecken.

Ein Beispiel für teuflische Inspiration ist Paganini. Es wird erzählt, dass er als Bettelmusikant in Spelunken aufspielte und sich kümmerlich damit durchs Leben schlug. In seiner Verzweiflung, habe er sich mit seinem Blut dem Teufel verschrieben. Daraufhin machte er als Geiger Karriere. Myers berichtet (11,41): „ Paganinis Spiel war so brillant, dass ein Mann schwor, gesehen zu haben, wie der Teufel den Bogen führte. Paganini erfand neue virtuose Kunstgriffe im Violinspiel und entwickelte eine ungeheure Technik. „ Sein Spiel wurde Hexenmeisterei genannt.

Als Hexerei erinnert auch die Teufelstrillersonate. „ Nach einer Legende ist dem italienischen Geiger und Komponisten Guiseppe Tartini der Teufel im Raum erschienen und spielte ihm ein virtuoses, mit schwierigen Trillern versehenes Stück auf der Violine vor. Der Musiker schrieb es nach dem Erwachen aus der Erinnerung auf und nannte es „Teufelstrillersonate „. So berichtete Meyers (11,49). Es ist wiederum typisch, dass Brahms diese Sonate für das beste Werk Tartinis hält.

Weiteren Aufschluss über die Quellen künstlerischen Schaffens unserer großen Komponisten geben uns die vielgebrauchten Ausdrücke wie: Engel, Geister, Schutzgeister, Schutzgötter, Dämonen.

Solche Hinweise auf jenseitige Helfer sind nicht immer eindeutig. Das zeigt sich besonders bei Händel, dessen „Messias „ sehr schätzenswert ist. Einige Zitate aus der Händel-Chronik sollen das zeigen.

4,357: „ Vermessen wollte ich nichts Geringeres, als Gebirge aufrichten. Nun stürzen sie über mir zusammen. Ich muss daran verzweifeln, das letzte Lichtgeheimnis der Engel in meiner Musik zu offenbaren. Das aber ist die Hölle. „

4,380: „ Ich habe mit dem Engel ringen müssen wie Jakob. „

Aufschlussreich ist ein weiteres Zitat, in dem sich Händel auch zur Antike bekennt im Gegensatz zur Bibel.
4,384: „ Ehe ich wieder zu den strengen, hohen Bibelstoffen zurück – kehre, habe ich mich ins helle Griechenland begeben. . . Ein liebliches Menschenkind entbrennt in tragischer Liebe zu Jupiter, ihrem Erretter, und nimmt im Übermaß ihres herrlichen Gefühls Tod und Untergang auf sich. „

Die Engelsvorstellung Händels verlagert sich eindeutig zu der Annahme, dass die Engel seine Schutzgeister sind.
4,392: „ Mit dem Engel brauche ich nicht mehr zu ringen um meine Musik. Sie ist geborgen unter seiner Obhut. „

4,430: „ Nur wenn heißer Flügelwind und brausender Engelatem hinter einer Musik her sind, dann taucht sie was. Gebe Gott, dass sie mich niemals verlassen. „
4,433 „ Unter dem Schutzgeist, der mich dabei beriet, habe ich`s, so hoffe ich, mit innigem Leben erfüllen dürfen. „

Diese Engelzitate aus dem Händelbuch sind nicht einfach zu deuten. Man kann sich an Hebräer 1,14 erinnern, wo Engel eine Schutzfunktion haben. Auch die katholischen volkstümlichen Vorstellungen von Heiligen und Engeln können hier hereinspielen.

Zuletzt kann man die spiritistische Annahme von Schutzgeistern, Kontrollgeistern denken, eine Vorstellung, die bei Schumann und bei Brahms unbewusst vorliegt. Bei Händel zeigt sich die Tendenz aller großen Musiker—außer Bach–, die Motive im Griechentum zu holen. Händel empfindet „ das helle Griechenland „ als Erholung gegenüber dem schweren biblischen Text. Wenn hier nochmals der Name Brahms auftaucht, soll das entsprechende Zitat erwähnt werden.

1.127: „ Jene Heimsuchungen meiner himmlischen Schutzgöttin sind meine kostbarsten Erinnerungen. „

Der Begriff des Dämonischen taucht in den Biographien der Musiker noch mehr auf als der Hinweis auf die Schutzengel.

Im Titel „ Zärtliche Welt „ heißt es (Seite 41), die Künstler hätten einen Zug zum Abgründigen, zum Dämonischen. Dieser Trend wird in allen ihren Biographien sichtbar. Einige Zitate sollen das zeigen.

16,234: „ Was aber ein solcher vom Dämon Besessener ausspricht, davor muss ein Laie Ehrfurcht haben. Denn hier walten die Götter und streuen Samen zu künftiger Einsicht. „
16,257: „ Schumann schrieb nächtens ein ihm von Engeln eingegebenes Thema auf. Und während ihn furchtbare Dämonen bedrohten, schrieb er gleichwohl Variationen über jenes Engelsthema. „

Bei diesem Schumannzitat werden Engel und Dämonen in einem Atemzug genannt. Da Schumann hochgradiger Spiritist war, ist die Frage, ob es Engel Gottes oder Satans waren. Bei Brahms, der von seinem Freund Schumann spiritistisch beeinflusst war, finden sich ähnliche Vorstellungen.

16,292: „ Es waren einzelne Klavierstücke, teilweise dämonischer Natur. . . Es stehen uns noch wunderbare Blicke in die Geheimnisse der Geisterwelt bevor. Möchte ihn dazu der höchste Genius stärken.“

Dieses Zitat ist verkürzt wiedergegeben. Zu beachten sind die drei Ausdrücke: dämonisch–Geisterwelt—Genius (Schutzgeist). Wir sind damit eindeutig im spiritistischen Bereich.

Ergänzen wir diese dämonische Reihe mit einem Zitat von Wagner. 17,235: „ Was reden Sie von der Zukunft, wenn meine Manuskripte im Schrein verschlossen liegen! Wer soll das Kunstwerk aufführen, das ich, nur ich unter Mitwirkung glücklicher Dämonen zur Erscheinung bringen kann, dass alle Welt wisse, so ist es, so hat der Meister sein Werk geschaut und gewollt. „

Die irregeleitete geistige Verfassung der großen Komponisten – wiederum sage ich außer J.S. Bach und einigen Ausnahmen – wird deutlich an ihrer Haltung Gott und Christus gegenüber. Dazu einige Hinweise.

16,251 : „ Wahrlich, in dem Schubert wohnt ein göttlicher Funke. „

Wir stehen hier vor der Grundeinstellung der Mystiker, dass in jedem Menschen ein Stück Gottheit, ein göttlicher Funken verborgen liege, der zur Flamme angefacht werden muss. Es liegt hier der Gedanke der Höherentwicklung, der Selbsterlösung vor. Christus, der Erlöser und Mittler, ist hier überflüssig. Der Mensch wurschtelt sich aus seiner Misere in eigener Kraft heraus.

1,156: „Für Jesus von Nazareth wie für Beethoven muss es sehr leicht gewesen sein, mit der Allmacht in Verbindung zu treten. „

Hier steht also Beethoven neben Jesus. Jesus steht nur einige Sprossen höher auf der Leiter, wie Brahms einmal angedeutet hat. Nach dieser Meinung hätten also die Künstler eine unmittelbare Stellung zu Gott. Kein Wunder, dass daher die Künstler automatisch nach ihrem Tode in den Himmel versetzt werden. Diese Vorstellung finden wir auch bei dem christlichen Autor Pfennigsdorf. Es heißt in seinem Buch:

13,156: „ Was werden Phidias und Raffael, Sophokles und Shakespeare, Händel und Mozart im Himmel für Werke geschaffen haben und noch immer herrlichere schaffen! „

Auch hier tritt das Griechentum mit seinem künstlerischen Schaffen in den Vordergrund. Weil Phidias klassische Statuen meißelte und Sophokles großartige Tragödien und Dramen schrieb, steht ihnen als Belohnung der Himmel offen. Hier spricht das Heidentum und nicht die Bibel als allein vom Heiligen Geist autorisierte Quelle der Inspiration.

Wie steht es bei unseren Musikern heute? Von dem Geiger Yehudi Menohin war in einem Artikel im „ Reader`s Digest „ zu lesen, dass er als Vorbereitung zur Inspiration ein konstantes Jogatraining absolviere. Wenn er beim Spielen auf der Geige einen schwarzen Engel über dem Griffbrett sehe, dann spiele nicht mehr er, sondern „es spiele „.

In einer vor einigen Jahren ausgestrahlten Fernsehsendung, in der dieser Geiger mit seinem Klavierbegleiter auftrat, erklärte der Kommentator vor Beginn des Konzertes, dass Menuhin spielen würde, wenn er in der linken oberen Ecke, also über dem Griffbrett seiner Geige, einen schwarzen Engel sähe, der ihn inspiriere.

Der Dirigent Herbert von Karajan praktizierte die gleiche Vorbereitung zur Inspiration wie Menuhin. Jeden Morgen von sechs bis acht Uhr betrieb er Yogaübungen, um für seine Arbeit fit zu sein. Er wird auch Magier des Taktstockes genannt. Seine virtuose Kunst zu dirigieren, wird auch als Charisma bezeichnet. Charismata sind Gaben des Heiligen Geistes, die man nicht durch Jogaexerzitien erlangen kann.

Als letztes Beispiel dieser Art ist ein Zitat von Leonard Bernstein: „Der Künstler kann Einfälle und Vorstellungen über ein Stück in der Trance empfangen. Der schöpferische Akt nimmt einen in die Klauen. Nichts hat mit dieser beglückenden Sensation des darin Gefangenseins etwas gemeinsam. „ Die Trance ist mit ihrer Passivität

die Empfangsstation und Situation für das Einwirken der Geister, die im Luftgebiet, in der uns umgebenden Atmosphäre ihr Unwesen treiben (Eph.6, 12). Das Erfülltwerden, das Inspiriertwerden durch den Heiligen Geist Gottes hat eine völlig andere Charakteristik. Wir schließen das Musikkapitel mit einigen historischen Hinweisen.

Pythagoras (geb. 497 v. Chr.), Entdecker des pythagoräischen Lehrsatzes und der Gesetzlichkeit der schwingenden Saiten, beobachtete eines Abends die Sterne. Der nächtliche Lärm junger Männer störte ihn dabei. Er bemerkte, dass sie, durch die Musik eines Schalmeienspielers rasend gemacht, in das Haus einer jungen Schauspielerin einzudringen versuchten. Da befahl Pythagoras dem Bläser, den Halbton zu ändern. Daraufhin gingen die jungen Männer beruhigt nach Hause (15,122).

Es gibt also nichts Neues unter der Sonne. Heute sind es die Rockfans, die rasend gemacht werden und im Rauschzustand zu allen Gewalttätigkeiten bereit sind.

Die geheimnisvolle Macht der Musik kannte auch Plato. In seinen Nomoi (nomos=Brauch, Sitte, Ordnung, Recht) erklärte der Philosoph, dass die sogenannten Lieder in Wahrheit Zauberlieder, Zaubersprüche für die Seele sind. Je nach den Tonarten haben sie eine verschiedene ethische Wirkung auf die Menschen. Das sind Erkenntnisse, die bis heute ihre Gültigkeit haben.

Zu den Gedanken von Pythagoras und Plato ein Zeugnis gleichen Charakters von heute. Professor Gerhard Taschner machte vor seinen Adepten die Bemerkung: „Musik ist Rauschgift, und wenn es nicht so ist, dann ist es keine Musik, sondern Handwerksarbeit auf dem Instrument.“

Rauschzustände, Vernebelung des Denkens gehören zum Instrument Satans. In der Bibel geht es um Nüchternheit und Wachsamkeit.

1. Petrus 5,8: „ Seid nüchtern und wachet! „
1. Thess. 5,6: „ Lasset uns wachen und nüchtern sein! „
Lukas 21,36: „ So seid nun wach allezeit und betet! „

Der kleine Rundgang durch die heidnischen Inspirationen wird hier abgeschlossen. Ein noch wichtigeres Kapitel wäre nun die Darstellung des gottgeschenkten Musizierens und Singens.
Eine Randbemerkung soll aber noch gemacht werden. Paulus mahnt die Kolosser: „ Lehret und vermahnet euch selbst mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen, lieblichen Liedern und singet dem Herrn in euren Herzen „ (Kol.3, 16).

Eine kurze Antwort auf eingegangene Kommentare, die den Teufel als eine mythologische Figur des Mittelalters zeichnen.

 Kann vom Menschen aus die Existenz Gottes bewiesen werden? Kant leugnete in seiner „Kritik der reinen Vernunft „ die Beweiskraft der Gottesbeweise, weil die „ Vernunft vergeblich ihre Flügel ausspanne, um über die Sinnenwelt durch bloße Macht der Spekulation hinauszukommen „. Der Theologieprofessor Schlatter spricht in seinem christlichen Dogma (506) von der Unvermeidlichkeit des Gottesgedankens. Abgesehen von diesen philosophischen oder theologischen Meinungen, auf die wir uns hier nicht einlassen können, muss doch grundsätzlich zugestanden werden, dass wir uns in der Frage der Gotteserkenntnis und Gottesbeweise auf einer Ebene des „Ungleichen und ganz Verschiedenen (507) „ befinden. Die Situation gegenüber den bösen Mächten, dem Nichtigen, wird uns zwar täglich demonstriert, doch besteht damit noch keine Argumentation für die persönlich-überpersönlichen Mächte des Bösen. Es gibt für die ratio keine direkten Beweise für ihre Existenz, sondern höchstens H i n w e i s e. Die rationale Kritik hat mit den metaphysischen Hinweisen ihre Endstation erreicht.

Der erste Hinweis zu metaphysischen Zusammenhängen ist die Konformität (Übereinstimmung) der Besessenheits- phänomene der Gegenwart mit denen des Neuen Testamentes. Auch der Psychiater Dr. Lechler, der einige wissenschaftliche Ausarbeitungen über dieses Thema veröffentlichte, bringt diese Feststellung zum Ausdruck.

Ein zweiter Hinweis für übersinnliche Faktoren ist der stark in die Augen springende Regelfall der Koinzidenz

(Zusammenhang) des Beginnes psychischer Störungen mit okkulter Betätigung. In vielen Fällen liegt der Zeitpunkt des Einsatzes psychischer Nöte kurz hinter irgendeiner okkulten actio (Betätigung). Ferner ist die zunehmende Intensität psychischer Konflikte etwa der Besprecher- oder Wahrsager- familien der steigenden okkulten Betätigung kongruent (deckungsgleich).

Lechler schreibt u.a. in der Einleitung zu seinem Vortrag:

„ Der Seelenarzt, der christliche Psychiater, hat einen wichtigen Beitrag auf diesem Gebiet zu geben. Er befindet sich dabei in einer nicht leichten Lage. Denn einerseits ist es ihm unmöglich, die Dämonie rundweg abzulehnen, wie es die psychiatrische Wissenschaft tut; und andererseits vermag er der in gläubigen Kreisen vielfach herrschende Auffassung von der Dämonie nicht durchweg zuzustimmen.“

Nach dieser grundsätzlichen Stellungnahme versucht Dr. Lechler unter der Sicht: „Dämonie und Seelenzerstörung „ drei Beziehungen herauszuarbeiten. Er unterscheidet: die Besessenheit ( der Innewohnung dämonischer Geister in einem Menschen ), die dämonische Beeinflussung, die Verführung. Zur Besessenheit nennt er drei Fälle aus der Literatur: Gottliebin Dittus, Frau Brandstätter und den von Johannes Seitz berichteten Besessenheitsfall. Dazu fügt Dr. Lechler einige Fälle aus seiner Praxis und erklärt: „ Die Besessenheit ist weder ein veralteter, biblischer Begriff noch eine theologische Erfindung, sondern furchtbare Wirklichkeit. Er will im ganzen sieben Kennzeichen der Besessenheit unterscheiden: die doppelte Stimme, die Hellsichtigkeit, die Paroxsysmen, starke Körperkraft, Widerstreben gegen göttliche Dinge, Exorzismus unter Anfällen, völlige Genesung

nach der Austreibung. Lechler betont, dass diese Phänomene der neutestamentlichen Schilderungen mit den Merkmalen der Besessenheit in der Gegenwart übereinstimmen. Vor allem will Lechler die begleitenden Klopfzeichen und die telekinetischen Phänomene als dämonisch angesehen wissen. Er unterscheidet sich dadurch von Prof. Benders Theorie.

U n t e r d ä m o n i s c h e r B e e i n f l u s s u n g versteht Lechler abnorme Äußerungen des Seelenlebens infolge dämonischer Einwirkung. Als Merkmale dämonischer Beeinflussung nennt er: Unempfänglichkeit gegenüber allem Göttlichen, religiöse Zweifel, die Unfähigkeit zur wahren Sündenerkenntnis, das Unvermögen zur Sammlung beim Bibellesen und Beten, dauernde Friedelosigkeit, innere Unruhe, Angstzustände, Zornesausbrüche, Streitsucht, Lästerungen, Schwermut, der Drang zum Selbstmord. Dazu kommen die verschiedenen Süchte: Alkoholsucht, Sucht zur Unsittlichkeit, zum Lügen, zum Stehlen, Rauschsucht, Rausch- giftsucht. Die Kennzeichen der dämonischen Beeinflussung decken sich zum Teil mit denen der wirklichen Besessenheit, doch fehlt das Symptom der Hellsichtigkeit und das Sprechen eines anderen aus dem Behafteten. – Von der dritten Beziehung Verführung, soll hier nicht gesprochen werden.

In der Frage nach den U r s a c h e n der Besessenheit und der dämonischen Beeinflussung gibt Lechler die gleiche Antwort, wie sie in dieser Untersuchung gegeben worden ist : Die Beschäftigung mit okkulten Dingen wie Wahrsagerei, Magie, Besprechen, Spiritismus, Fetischismus und dergleichen. Lechler erklärt dazu, dass diese Tatsache aber nicht verallgemeinert werden darf. Er schreibt: „ Es hängt von der göttlichen Gnade ab, ob der Mensch dabei zu Schaden kommt oder nicht „.

Christentum und Islam Teil 2 / 9

Gegenüberstellung der theologischen Grundaussagen von Christentum und Islam in einzelnen Abschnitten – Teil 2 von 9

Jesus oder

Das christliche Jesusbild

Dazu nur ein paar Bemerkungen, da ich das als weithin bekannt voraussetzen kann: Das Bild, das uns die Evangelien von Jesus zeichnen, ist anschaulich, lebendig, persönlich, wir erfahren viel von Namen der Personen und Orte seiner Wirksamkeit in Galiläa und eindrucksvolle Geschichten. Wir erleben ihn als einfühlsam, liebevoll, voll Zuwendung zu den Menschen, besonders zu den Kleinen, Armen, Kranken, Ausgestoßenen, schuldig Gewordenen und Verlorenen, sogar zu den Heiden. Es ist ihm darum zu tun, ihnen zu helfen, sie zu heilen, zu speisen, Ihnen ihre Schuld zu vergeben, sie anzunehmen und so zu retten: „ Des Menschen Sohn ist gekommen zu suchen und zu retten, was verloren ist“ (Lukas 19,10 ).

Wir erfahren von seiner engen, vertraulichen Verbundenheit mit Gott, den er „seinen himmlischen Vater“ nennt und dessen Nähe er verkündigt und verkörpert, dessen Kommen die Menschen zur Umkehr ruft, aber nicht als Gericht, sondern als Heimkehr. Gott zeichnet er als liebevollen, mitfühlenden und mitleidenden Vater, etwa im Gleichnis von der Heimkehr des verlorenen Sohnes; sein Herrschaft und ihr Kommen beschreibt Jesus als Freuden- und Hochzeitsmahl, zu dem alle geladen sind, gerade auch die Fernen. Sein Kommen kündigen Zeichen der Rettung und Heilung an (Jesu Wunder).

Diese dienen allerdings nicht ihm selbst als Wunderzeichen und –beweise, sondern den Geheilten als Zeichen der göttlichen Liebe und Barmherzigkeit. In alledem kommen bei Jesus Gottes Barmherzigkeit mit den Menschen und seine eigene zum Ausdruck. Von Gott und Jesus wird das herrliche „ es jammerte ihn seiner „ ausgesagt: „ Und als er das Volk sah, jammerte es ihn; denn sie waren verschmachtet und zerstreut, wie Schafe, die keinen Hirten haben „( Mt. 9,36 ). Die Mission Jesu wird besonders im Johannesevangelium zusammengefasst als göttliche Liebe: „ Wie er die Seinen geliebt hatte,… so liebte er sie bis ans Ende“ ( Joh.13,1f ). Und: „ Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde „ (Joh.15,13 ). Auch sein Gang ans Kreuz ist nichts anderes als die Konsequenz seiner liebenden Selbsthingabe und Solidarität mit den Menschen: „ Christus lebt in mir … der mich geliebt hat und hat sich selbst für mich dahingegeben „ ( Galater 2,20 ) . Darum ist die Nachricht von Jesus für uns insgesamt eine Heils- und Rettungsbotschaft, eine Freudenbotschaft und heißt deshalb im Neuen Testament Evangelium. Alles ist hier für uns auf den Ton der Freude gestimmt. Schon bei Jesu Geburt verkündet der Engel: „ Siehe, ich verkündige euch große Freude… „; und in seinem Leben wie im Gleichnis: „Freuet euch mit mir…so wird Freude im Himmel sein…und sie fingen an fröhlich zu sein…, denn dein Bruder war verloren und ist wiedergefunden worden! „(Lukas 15,6.9.24.32) Darum dichtet Luther mit vollem Recht in seinem persönlichsten Lied: „ Nun freut euch, liebe Christen g`mein und lasset uns fröhlich springen, dass wir getrost und all `in ein mit Lust und Liebe singen, was Gott an uns gewendet hat und seine süße Wundertat, gar teu`r hat er`s erworben „ ( Evangelisches Gesangbuch 341,1).

Der islamische Isa
 Jesus kommt in einer Reihe von Stellen im Koran unter dem Namen Isa vor, aber von ihm werden keine Geschichten erzählt, keine Namen (außer dem seiner Mutter Maria), sein Leben und Wirken wird wenig anschaulich, man findet davon nur einen blassen Abglanz. Lediglich die Geburtsgeschichte wird etwas ausgeführt und dabei sogar die Jungfrauengeburt erwähnt und bejaht, die jedoch im Koran für das Wesen des Jesuskindes nichts ausmacht; sie ist lediglich Ausdruck für die absolute Allmacht Allahs. Die Jungfrauengeburt begründet also im Islam nicht etwa die Gottessohnschaft Isas. Außerdem wird die Geburtsgeschichte legendenhaft ausgeschmückt (nach dem apokryphen Kindheitsevangelium des Thomas): Der Säugling Jesus spricht schon in der Wiege und das Kind zaubert mit Tonvögeln, die es lebendig werden lässt. Außerdem sagt schon der Säugling Isa genau das, was Mohammed von ihm behauptet: Dass er nur ein Diener/Knecht Allahs sei (Sure 19,16-35 ; Sure 3,42f .)

Beim erwachsenen Isa werden zwar seine Jünger erwähnt, jedoch ohne ihre Namen zu nennen. Jesus wird hauptsächlich als Prophet/Gesandter Allahs verstanden, der im Evangelium (das Mohammed fälschlicherweise für ein Gesetzbuch hält) angeblich die gleiche Botschaft bringt wie Mohammed selbst. Als solcher Vorläufer wird Isa durchaus anerkannt und geehrt. Er hat aber nichts Neues und Eigenes zu sagen, er verkündet nur, was alle Propheten vor ihm (nach dem Islam) schon gesagt haben: Gottes Einzigartigkeit und Allmacht und seinen Willen. Deswegen heißt er hier „ ein Bestätiger der Tora „, der auch ein Gesetzbuch erhält wie Mose und Mohammed (Sure 3,43 ). Deswegen ermahnt der Koran die Christen: „ O Volk der Schrift, überschreitet nicht euren Glauben und sprecht von Allah nur die Wahrheit. Der Messias Isa, der Sohn der Maria, ist der Gesandte (Prophet) Allahs und sein Wort, das er in Maria gelegt hat und Geist von ihm. So glaubt an Allah und an seinen Gesandten und sprecht nicht „Drei“. Stehet ab davon, gut ist`s euch. Allah ist nur ein einziger Gott….. Nimmer ist der Messias zu stolz, ein Diener Allahs zu sein …(Sure 4,169f .).

Damit missversteht Mohammed die Bedeutung und den Sinn des Evangeliums von Jesus Christus völlig. Entsprechend fällt im Islam bei Isa das eigentliche Evangelium als Freudenbotschaft unter den Tisch. Isa wird zu einem reinen Gesetzesprediger wie Mose und Mohammed.

Pauschal werden wohl auch die Wunder Jesu erwähnt, aber entgegen ihrem biblischen Sinn als Wunderbeweise für Jesus umgedeutet. Sie heißen im Koran öfter „ deutliche Zeichen „ (Sure 2,81, 254 ). Ihre Bedeutung für die Geheilten fällt dabei weg, sie spielen nur eine Rolle für Jesus selber. Sie sollen ihn als Propheten Allahs bestätigen. Isa weigert sich nicht (wie der biblische Jesus), die Zeichenforderung der Menschen zu erfüllen.

Der schwerwiegende Unterschied zum biblischen Jesus ist jedoch die Bestreitung des Kreuzestodes Isas im Koran. „ Und sie (die Juden) sprachen: „Siehe, wir haben den Messias Isa, den Sohn der Maria, den Gesandten Allahs ermordet „ –und doch ermordeten sie ihn nicht und kreuzigten ihn nicht, sondern einen ihm ähnlichen… „ (Sure 4,156 )

Die Leugnung des Kreuzes kann Mohammed nicht aufgrund von zuverlässigen historischen Nachrichten ausgesprochen haben. Er kann im Abstand von 600 Jahren nach der Passion Jesu nicht über bessere Informationen als die Evangelien und das übrige Neue Testament verfügen, in dem der Kreuzestod Jesu mehr als sechzig Mal erwähnt wird. Hinter der Ablehnung des Kreuzes steht bei Mohammed vielmehr seine theologische Überzeugung, dass nämlich Allah seine Boten nicht scheitern lässt, dass also „nicht sein kann, was nicht sein darf“ (Christian Morgenstern). Mohammed ertrug das Kreuz des Propheten Isa nicht, ärgerte sich daran und erwies sich darin als Feind des  Kreuzes Christi, wie Paulus schreibt: „ Denn viele leben so, dass ich euch oft von ihnen gesagt habe, nun aber sage ich`s unter Tränen: sie sind die Feinde des Kreuzes Christi „ (Philipper 3,18 ; vergl. auch 1. Korinther 1,23). Mohammed behauptet sogar, dass Isa am Ende der Tage wiederkommen und alle Kreuze zerstören und dann den Islam verkündigen werde.

Dies sind die wesentlichen Aussagen, die sich im Koran über Isa finden. Der Gesamteindruck ist dürftig. Hier fehlt vieles, ja Wesentliches. Der Islam bietet uns von Jesus kaum mehr als ein dürres Gerippe, ihm fehlt hier jede Lebendigkeit, auch jede Anteilnahme oder Zuwendung zu den Menschen. Ihm fehlt insbesondere das Wesentliche: die Liebe und Barmherzigkeit, mit der Jesus den Verlorenen nachgegangen ist: „ Des Menschen Sohn ist gekommen zu suchen und zu retten, was verloren ist“ (Lukas 19,10 ).

In dem Zerrbild, das der Koran von Jesus zeichnet, ist der Jesus von Nazareth des Neuen Testamentes nicht wiederzuerkennen. Mohammed hat ihn verändert, verkürzt, verfälscht und nach seinem eigenen Vorbild und seiner Vorstellung von Propheten umgeformt. Er hat ihn in die lange Reihe der Propheten Allahs eingereiht und als seinen letzten Vorläufer zwar anerkannt, aber damit doch herabgestuft. Mohammed meint als „ Siegel der Propheten „ Jesus überbieten zu können. Dabei kann er ihm in Wahrheit nicht das Wasser reichen. Man denke nur an das Thema von Gewalt und Gewaltlosigkeit. Während sich Mohammed sich ungeniert der kriegerischen Gewalt bediente, ging Jesus den Weg der Gewaltlosigkeit und darum des Leidens. Er wollte lieber Unrecht leiden als Unrecht tun.

Biblischer Exkurs zum Thema Teufel

Die mit Tränen säen werden mit Freuden ernten. Sie gehen hin und weinen und streuen ihren Samen und kommen mit Freude und bringen ihre Gaben (Ps 126, 5-6)

  1.  Über die Tränen in dieser Welt 1. Diese Welt ist voller Tränen!
  2. Diese Tränen liegen ursächlich in der Existenz des Widersachers begründet!
  3.  Diese Tränen werden für die in Jesus Christus in Freude gewandelt!

Gibt es den Teufel?

  •  biblischer Befund; Benennung an über 100 Stellen mit unterschiedlichen Namen
  •  „Führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.“ (Vaterunser Mt. 6,13)
    
    Frage 1 Heidelberger Katechismus
  • „Dein heiliger Engel sei mit mir, dass der böse Feind keine Macht an mir finde. Amen.“ (Luthers Morgensegen)
  •  „Der Teufel ist eine schreckliche Realität. Wer die Existenz dieser Wirklichkeit bestreitet stellt sich außerhalb der biblischen und kirchlichen Realität.“ (Papst Paul VI)

Wie lauten die Namen des Teufels?

Vergleiche:

  • Mt. 13,19 – Böse – gr. Poneros – das Böse, das Schlechte
  • Mk 4,15 – Satan – gr. Satanas – Wiedersacher, Satan
  • Lk 8,12 – Teufel – gr. Diabolos – Verleumder, Entzweier

 Böse ( Mt 13,19), Satan ( Mk 4,15), Teufel (Lk 8,12); Feind (Lk 10,19), Versucher (Mt 4,3), Fürst dieser Welt (Lk 4,6), Gott dieser Welt (2.Kor.4,4), großer Drache, alte Schlange (Offenb.12,9), Menschenmörder von Anfang an ( Joh 8.44), Beelzebul (hebr. baal zibbul- Herr des Mistes, (Mt 12,24), Legion (Mk 5,9)

– die Namen sagen etwas über das Wesen und die Eigenschaften des Teufels aus!

Zwei kurze Hinweise:

  1.  Zum Namen Luzifer: kein biblischer Name des Teufels, wohl aber mit biblischem Hintergrund; lat. Aus lux, lucis=Licht und ferre=bringen, Luzifer=Lichtbringer; ( Jes.14,12 und Luk 10,18)
  2.  Zum Namen Abaddon (oder Apollyon): in Offenb. 9,11 wird dieser Name genannt als der Name des Engels über dem Abgrund; ist es ein Engel Gottes; ist es der Teufel oder gar Jesus selber

Was ist der Teufel?

Definitionen:
Der Teufel ist eine real existierende Macht, die gegen Gottes gute Schöpfung wirkt und kämpft; und zwar in und durch uns, um uns und über uns. (LK 22,3)

-Der Teufel ist der Teufel Gottes (Hi 1,6 u. 7),( Amos 3,6); er ist ein Geschöpf Gottes, das zwar besiegt ist, aber jetzt noch Macht hat; er ist aber kein Gegengott!
-Der Teufel ist ein Faktor im Herrschaftsbereich Gottes.

Wie wirkt der Teufel?

Der Teufel wirkt gegen Gottes gute Schöpfung in und durch uns. Sein Ziel ist die Zerstörung von Gottes guter Schöpfung, durch das Böse, die Entzweiung, die Verleumdung und durch den Tod. Dabei wirkt er durch:

  1. Kampf gegen das Wort Gottes (Lk 8,12)
  2. Besessenheit (Mk 5,1-19)
  3. Reichtum (Mt 4,8)
  4.  Menschliches Leiden (2.Kor 12,7)

– Wir Menschen sind dabei immer Opfer und Werkzeuge zugleich.

Wie kann ich mich vor dem Teufel schützen?

Nur durch Jesus Christus, der dem Teufel alle Macht genommen hat und ihn für mich besiegt hat. Wohnt Jesus in mir, so hat der Teufel keinen Platz mehr. Und wir brauchen dann auch keine Angst vor dem Teufel zu haben. Angst ist ein Ziel des Teufels. Jesus aber sagt: Fürchte dich nicht!

-Durch die geistliche Waffenrüstung haben wir Schutz durch Jesus (3XG): Gottes Wort, Gebet, Glaube.

(Epheser 6, 10-20) 10 Zuletzt: Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. 11 Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. 12 Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. 13 Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt. 14 So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit 15 und an den Beinen gestiefelt, bereit einzutreten für das Evangeliums des Friedens. 16 Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen, 17 und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes. 18 Betet alle Zeit mit Bitten und Flehen im Geist und wacht dazu mit aller Beharrlichkeit im Gebet für alle Heiligen 19 und für mich, dass mir das das Wort gegeben werde, wenn ich meinen Mund auftue, freimütig das Geheimnis des Evangeliums zu verkündigen, 20 dessen Bote ich bin in Ketten, dass ich mit Freimut davon rede, wie ich es muss.

Der Text: Offb 12,1-18

  1.  Und es erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen.
  2. Und sie war schwanger und schrie in Kindesnöten und hatte große Qual bei der Geburt.
  3.  Und es erschien ein anderes Zeichen am Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner auf seinen Häuptern sieben Kronen,
  4.  und sein Schwanz fegte den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde. Und der Drache trat vor die Frau, die gebären sollte, damit er, wenn sie geboren hätte, ihr Kind fräße.
  5.  Und sie gebar einen Sohn, einen Knaben, der alle Völker weiden sollte mit eisernem Stabe. Und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und seinem Thron.
  6.  Und die Frau entfloh in die Wüste, wo sie einen Ort hatte, bereitet von Gott, dass sie dort ernährt werde tausendzweihunderundsechzig Tage.
  7.  Und es entbrannte ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen.
  8.  Und der Drachen kämpfte und seine Engel, und sie siegten nicht und ihre Stätte wurde nicht mehr gefunden im Himmel.
  9.  Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt, und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen.
  10.  Und ich hörte eine große Stimme, die sprach im Himmel: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unsers Gottes geworden und die Macht seines Christus; denn der Verkläger unserer Brüder ist verworfen, der sie verklagte Tag und Nacht vor unserem Gott.
  11.  Und sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt bis hin zum Tod.
  12.  Darum freut euch, ihr Himmel und die darin wohnen! Wehe aber der Erde und dem Meer! Denn der Teufel kommt zu euch hinab und hat einen großen Zorn und weiß, dass er wenig Zeit hat.
  13.  Und als der Drache sah, dass er auf die Erde geworfen war, verfolgte er die Frau, die den Knaben geboren hatte.
  14.  Und es wurden der Frau gegeben die zwei Flügel des großen Adlers, dass sie in die Wüste flöge an ihren Ort, wo sie ernährt werden sollte eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit fern von dem Angesicht der Schlange.
  15.  Und die Schlange stieß aus ihrem Rachen Wasser aus wie einen Strom hinter der Frau her, um sie zu ersäufen.
  16.  Aber die Erde half der Frau und tat ihren Mund auf und verschlang den Strom, den der Drache ausstieß aus seinem Rachen.
  17.  Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, zu kämpfen gegen die Übrigen von ihrem Geschlecht, die Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu.
  18.  Und er trat an den Strand des Meeres. (Offb12,1-18)

Exegetische Annäherung an Offb 12

Mögliche Identifikationen der Frau:

  1.  Maria als Mutter Jesu
  2. Der Glaube (im griechischen weiblich)
  3. Die Gnade ( im griechischen weiblich)
  4. Die Liebe ( im griechischem weiblich)
  5.  Die Gemeinde (im griechischen weiblich)

Denken Sie daran, wenn sie an Islam Denken!

 

Denken Sie daran:

  • The Shoe Bomber war ein Muslim
  • Die Beltway Snipers waren Muslime
  • Die Fort Hood Shooter war ein Muslim
  • Die Unterwäschebomber war ein Muslim
  • Die U-S.S. Cole Bombers waren Muslime
  • Die Madrid Zug Bombers waren Muslime
  • Die Bali Nachtclub Bombers waren Muslime
  • Die Londoner U-Bahn-Bombers waren Muslime
  • Die Angreifer auf das Moskauer Theater waren Muslime
  • Die Bostoner Marathon Bombers waren Muslime
  • Die Pan-Am-Flug # 93 Bombers waren Muslime
  • Die Air France Entführer nach Entebbe waren Muslime
  • Die iranische Botschaft angegriffen von Muslimen
  • Die Bombenleger in der US-Botschaft in Beirut waren Muslime
  • Der Angriff auf die US-Botschaft in Libyen von Muslimen
  • Die Selbstmordattentäter von Buenes Aires waren Muslime
  • Die Angreifer der israelischen Olympiamannschaft waren Muslime
  • Die Bombers der kenianischen US-Botschaft waren Muslime
  • Die Saudi, Khobar Towers Bombers waren Muslime
  • Die Beirut Marinekasernen Bombers waren Muslime
  • Die Besian Russian School Angreifer waren Muslime
  • Die World Trade Centre Bombers waren Muslime
  • Die Bombay & Mumbai Indien Angreifer waren Muslime
  • Die Achille Lauro Cruise Ship Entführer waren Muslime
  • 11. September 2001 – Die Flugzeugentführer waren MuslimeDenken Sie daran:
  • Leben Muslime mit Hindus = Probleme
  • Leben Muslime mit Buddhisten = Probleme
  • Leben Muslime mit Christen = Probleme
  • Leben Muslime mit Juden = Probleme
  • Leben Muslime mit Sikhs = Probleme
  • Leben Muslime mit Baha`i = Probleme
  • Leben Muslime mit Shintos = Probleme
  • Leben Muslime mit Atheisten = Probleme
  • Leben Muslime mit Muslimen = RiesenproblemDenken Sie daran:
  • Muslime sind in Gaza nicht glücklich
  • Muslime sind in Ägypten nicht zufrieden
  • Muslime sind in Libyn nicht glücklich
  • Muslime sind in Marokko nicht glücklich
  • Muslime  sind im Iran nicht glücklich
  • Muslime  sind im Irak nicht glücklich
  • Muslime  sind im Jemen nicht zufrieden
  • Muslime  sind in Afghanistan nicht zufrieden
  • Muslime  sind in Pakistan nicht glücklich
  • Muslime  sind in Syrien  nicht glücklich
  • Muslime sind im Libanon nicht glücklich
  • Muslime  sind in Nigeria nicht glücklich
  • Muslime  sind in Kenia nicht glücklich
  • Muslime  sind im Sudan nicht zufriedenAlso, wo sind sie glücklich?
  • Sie  sind in Australien glücklich
  • Sie sind in England glücklich
  • Sie sind in Belgien glücklich
  • Sie sind in Frankreich glücklich
  • Sie sind in Italien glücklich
  • Sie sind in Deutschland glücklich
  • Sie sind in Schweden glücklich
  • Sie sind in den USA gerne
  • Sie sind in Kanada glücklich
  • Sie sind in Norwegen glücklich
  • Sie sind in Indien glücklichSie sind glücklich in allen Ländern, die nicht islamisch sind!

    Und was ist daran schuld?
  • Der Islam……Ihre Führung/ Prophet…..?
  •  Anleitung zum unglücklich sein?
  • Sie beschuldigen die Länder, in denen sie glücklich undzufrieden sind, schlecht zu sein!
  • Und sie wollen, die Länder in unglückliche/ traurigeverändern
  • …….wie die Länder, aus denen sie kamen, wo sieunglücklich waren!Denken Sie  daran:

Islamischer Jihad:

  1.  islamische Terrororganisation – ISIS
  2.  islamische Terrororganisation – Al-Qaida
  3.  islamische Terrororganisation – Taliban
  4. islamische Terrororganisation – Hamas
  5. islamische Terrororganisation – Hisbolla
  6. islamische Terrororganisation – Boko Haram
  7. islamische Terrororganisation – Al-Nusara
  8. islamische Terrororganisation – Abu Syyaf
  9. islamische Terrororganisation – Al-Badr
  10.  islamische Terrororganisation – Muslimbrüder
  11.  islamische Terrororganisation –  Lashkar-e-Taiba
  12.  islamische Terrororganisation – Palestine-Liberationfront
  13.  islamische Terrororganisation – Ansaru
  14. islamische Terrororganisation –  Abulla Azzam Brigaden
  15. Und viele mehr!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!Denken Sie daran:

     Wenn Ihnen jemand erzählen will, der ISLAM sei eine friedliche Religion……..

FAKTEN:

Islam und Demokratie passen zueinander wie Feuer und Wasser

Islam heißt Unterwerfung und Gewalt!

Ihr Gott ist der Gott des Unfriedens und der Gewalt – er möchte die Hölle auf Erden!

Woher kommt der Terror?

Ich bin nicht der Verfasser dieses Textes, ich sende diese E- Mail weiter, um zum Nachdenken anzuregen:

Aber mein Gott sagt:

Ist es irgend möglich, soviel an Euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. ( Römer 12:18)

Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Land ererben! (Matthäus 5:5)

Selig sind, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten; denn sie sollen satt werden! ( Matthäus 5:6)

Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen! ( Matthäus 5:7)

Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen! (Matthäus 5:8)

Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen! (Matthäus 5:9)

Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich! (Matthäus 5:9)

So lasst uns nun dem nachjagen, was zum Frieden und zur Erbauung untereinander dient. (Römer 14:19)

Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und mit Frieden im Glauben, dass ihr überströmet an Hoffnung, in der Kraft des Heiligen Geistes!(Römer 15:13)

Der Gott aber des Friedens sei mit euch allen! (Röm.15:33) Geliebte, lasset uns einander lieben!

Denn die Liebe ist aus Gott, und wer liebt, der ist aus Gott geboren und kennt Gott.

Wer nicht liebt, kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe.

Darin ist die Liebe Gottes zu uns geoffenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben möchten. (1.Johannes 4:9)

Darin besteht die Liebe, nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass Er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat….

Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat, so sind auch wir schuldig, einander zu lieben.

Aus dem Koran:

Sure 3, Vers 151: Wahrlich, wir werden in die Herzen der Ungläubigen Schrecken werfen, darum dass sie neben Allah Götter setzten, wozu Er keine Ermächtnis niedersandte; und ihre Wohnstätte wird sein das Feuer, und schlimm ist die Herberge der Ungerechten.

Sure 8, Vers 12: Als dein Herr den Engeln offenbarte: „ Ich bin mit euch, festigt drum die Gläubigen. Wahrlich, in die Herzen der Ungläubigen werfe ich Schrecken. So haut ein auf ihre Hälse und haut ihnen jeden Finger ab.

Sure 33, Vers 26: Und Er veranlasste diejenigen vom Volke der Schrift, die ihnen halfen, von ihren Kastellen herabzusteigen, und warf Schrecken in ihre Herzen. Einen Teil erschlugt ihr und einen Teil nahmt ihr gefangen.

( offenbart anlässlich der Abschlachtung von 700 Juden vom Stamme der Banu Quraiza und der Versklavung ihrer Frauen und Kinder.)

Sure 59, Vers 2: Er ist es, welcher die Ungläubigen vom Volk der Schrift aus ihren Wohnungen zu der ersten Auswanderung trieb. Ihr glaubtest es nicht, dass sie hinausziehen würden, und sie glaubten, dass ihre Burgen sie vor Allah schützen würden. Da aber kam Allah zu ihnen, von wannen sie es nicht vermuteten, und warf Schrecken in ihre Herzen.

Das lässt sich reichlich ergänzen !

 

 

Man glaubt es nicht…..,

Man glaubt, man sei in einem falschen Film, oder man glaubt, man sei zu Besuch bei den Donatisten in „ Abrahams—oder Davids Hütte“, den mennonitischen jugendlichen Aussteigern, wenn man folgendes liest:

Zum diesjährigen (1914) Gruselereignis Halloween schrieb der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Dr. Michael Diener auf seiner Facebook-Seite:

„Ich bin so etwas von dankbar für H a l l o- w e e n.!!! Wer hat sich eigentlich vor 10 oder 15 Jahren für den Reformationstag interessiert? N i e m a n d. Und nun kommt so ein gruselheidnischer Kinderbrauch, und alle entdecken ihre Liebe für den Reformationstag. Klasse – endlich! Aber können wir dann Reformation bitte feiern, O H N E die anzuklagen, die einen entleerten Feiertag einfach nur ANDERS gefüllt haben.“

Eine solche Verharmlosung von Halloween ist bis dato in der evangelikalen Welt Deutschlands beispiellos. Diese dummdreiste Äußerung des Dieners kann nur so gedeutet werden, dass er wohl über die Hintergründe des „Kinderbrauchs“ zu wenig weiß. Am 31. Oktober haben sowohl Satanisten als auch Hexen einen „hohen“ Feiertag, was durch Fachliteratur mannigfaltig belegt ist. Diese okkulte Mischpoke schöpft aus denselben Quellen wie einstens die Kelten, von denen dieses „Fest“ ursprünglich stammt. Es geht hierbei nicht um einen „Kinderbrauch“, sondern um eine Huldigung der Finsternis, so wie die Bibel diesen Bereich bezeichnet. Zum ersten Mal in der Geschichte haben Archäologen in Irland jetzt damit begonnen, den Schleier um Halloween zu lüften. Sie haben die Orte entdeckt, an denen die Kelten Halloween feierten. Bisher sind sie bei ihren Grabungen auf zahlreiche Tierknochen und Babyskelette gestoßen. Inwieweit sie Opfergaben für den „ Gott des Todes „ waren, muss noch geklärt werden.

Eine andere kaum zu glaubende Bagatellisierung stammt von dem Schöpfer der gotteslästerlichen Volxs-Bibel, Martin Dreyer. Er ist einer von den vier „Experten“ , die im privaten TV-Sender Sat1 ein in

Deutschland bisher einmaliges Sozial-Experiment durchführen. In der Sat1 Reihe „Hochzeit auf den ersten Blick“ werden von den vier Experten Kandidaten ausgesucht, die sich zum ersten Mal auf dem Standesamt sehen und dort sofort offiziell heiraten. Sie ehelichen einen dort ihnen bis dahin völlig unbekannten Partner und fahren mit ihm direkt in die Flitterwochen. Sechs Wochen werden diese „Ehepaare“ mit der Kamera begleitet. Nach sechs Wochen können sie sich wieder scheiden lassen – wenn sie wollen. Bei einem ähnlichen Sozial-Experiment im dänischen Fernsehen haben sich fast alle Paare nach den sechs Wochen wieder getrennt. Diese beispiellos öffentliche Entwertung der Ehe kommentierte der ehemalige „Chef“ der Jesus-Freaks und jetzige Sat1-„Experte“ Dreyer in einem Interview mit dem christlichen Medienmagazin Pro so: „Gott liebt die Ehe, weil er liebt, wenn Menschen Liebe füreinander empfinden. Aber es geht ihm nicht um die I n s t i t u t i o n. Deshalb glaube ich, dass man damit experimentieren darf.“

Wir

 Wer den Sohn Gottes hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht. (1. Joh.5,12 )

1939 machte die damalige englische Königin einen Besuch in Kanada. Sie war von ihrem Gatten, König Georg VI., begleitet. Es gab einen großen Empfang. Ein Programmpunkt war eine Liedeinlage. Ein alter Indianer sang mit einer klaren Stimme ein Jesuslied folgenden Inhaltes: „ Ich liebe Jesus mehr als Silber und Gold. Ich liebe Jesus mehr als alle Schätze der Welt.“ Nach dem Lied fragte der Häuptling in demütiger Haltung: „ Majestät, ist mir eine Frage erlaubt? Sie nickte Zustimmung. Dann fragte der Häuptling: „ Majestät, haben Sie Jesus?“ Es entstand eine kleine Pause. Auf den Gesichtern mancher Minister stand der Unwille geschrieben. Da antwortete die Königin: „ Es glauben viele an Gott. Es glauben manche an Jesus. Ich muss bekennen, dass er mein Herz besitzt.“ Das war kein rührseliges, sondern ein tapferes Bekenntnis. Es gehört Mut dazu, bei einer solch großen und erlauchten Zuhörerschaft sich auf die Seite Jesu zu stellen.

2. Welche Bedeutung hat eine derartige Aussage? Ohne Zweifel war Jesus von Nazareth eine der wunderbarsten Gestalten der menschlichen Geschichte. Gibt es aber nicht noch mehr solcher Persönlichkeiten, die uns Hochachtung abnötigen ?  Manche berauschen sich an den Taten großer Feldherren, etwa eines Alexander des Großen oder Julius Cäsars. Andere sind erfüllt von der Poesie eines Homer oder eines Dante. Wieder andere sind fasziniert von den großen Denkern, etwa von Aristoteles oder Kant. Nicht zuletzt gibt es solche, die den großen Sittenlehrern und ethischen Reformern den Preis zuerkennen. Vielleicht wird dabei der Name Sokrates genannt oder gar der Martin Luthers. Taucht nun in diesem großen Relief menschlicher Heroen auch der Name Jesus auf?  In der Tat wird von vielen Jesus unter die großen Namen der Menschheit einrangiert. Dieser Ehrerweisung wird aber im Neuen Testament ein jähes Ende bereitet. Jesus braucht keine menschlichen Lorbeeren. Jesus ist nicht ein großer Name neben anderen großen Namen. Paulus bezeugt: „ Gott hat Jesus einen Namen gegeben, der über alle Namen ist.“ Nur wer den Sohn Gottes hat, der hat den Anschluss an das eigentliche Leben. Wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht. Diese Aussage ist so aufreizend, dass wir uns mit der Person Jesu auseinandersetzen müssen.

Wir fragen, welche Beziehungen gelten für das Verhältnis des Sohnes Gottes zu uns Menschen?

1. Die erste Aussage ist die von Apostelgeschichte 4, 12 : „ Es ist in keinem andern Heil, ist auch kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin wir sollen errettet werden.“ Dieser Vers ist zu unterstreichen. Paulus bezeugt den Athenern in seiner großen Areopagrede: „ Gott hat einen Mann gesetzt, durch den er der Menschheit Gericht und Heil beschert.“ Dieser Eine ist Jesus. Für diesen Jesus gibt es keine Ersatzperson. Jesus von Nazareth ist nicht auswechselbar wie etwa eine Zahl in einer mathematischen Gleichung. Wir müssen als harte, unabänderliche Wirklichkeit 
die Ausschließlichkeit des Gottessohnes
 hinnehmen. Die Ausschließlichkeit ist vielen zum Ärgernis geworden. Ein Schweizer sagte mir einmal in Bern: „ Es spiele keine Rolle, ob man Buddha, Mohammed oder Christus verehre. Wichtig sei nur, dass wir das, was wir glauben, ganz sind.“ Eine solche These bricht an der Ausschließlichkeit des Gottessohnes. Andere meinten: „ Wer das Leben in selbstloser Liebe geführt habe wie Kagawa in Japan, wie Mathilde Wrede oder Albert Schweizer in Lambarene, der sei doch auf dem richtigen Weg. Auf die reine Mitmenschlichkeit käme es an, nicht auf die Dogmen. So reden die Idealisten, die ethischen Materialisten, die Philantropen und die Modernisten. Und doch zerbricht die These von der reinen Mitmenschlichkeit ohne die Person Jesu an der Ausschließlichkeit des  Gottessohnes.

Was reine Mitmenschlichkeit ohne Jesus ist wurde bei einem Besuch in Curitiba (Südamerika) demonstriert. Ich besuchte die Albergo noturno, ein Obdachlosenasyl. Die Leiterin nahm uns willig auf und berichtete alles, was uns interessierte. Zunächst sah ich die Besucher, die im Korridor auf das Bad, die Desinfizierung und das warme Essen warteten. Jeder wird aufgenommen, der Arbeit sucht oder am nächsten Tag zur kostenlosen Behandlung in das Krankenhaus geht. Ich fragte die freundliche Heimleiterin: „ Wer finanziert diese Aktion?“ – „ Die vermögenden Spiritisten“, war die Antwort. Bei dieser Herberge handelt es sich um eine soziale Einrichtung der Kardecschen Spiritisten. Bei der ausführlichen Unterhaltung forschte ich auch nach dem Motiv dieser caritativen Arbeit. Man sagte mir, es gehöre zum Evangelium der Spiritisten, dass man in großen Zeiträumen wieder auf die Welt komme, also seine Reinkanation erlebe. Es ist nun von entscheidender Bedeutung, ob man im weiteren Leben aufsteigt oder absteigt. Ausschlaggebend dafür ist, wie man sich im vorhergehenden Leben bewährt habe. Wichtig war mir auch der Hinweis auf Jesus. Die Heimleiterin erklärte: „ Jesus hat seinen Jüngern die Füße gewaschen. Dadurch hat er uns ein Vorbild gegeben, dem wir nacheifern.“ Damit hatten wir diesen oft gehörten Satz wieder. Jesus ist Vorbild. Jesus ist der wunderbarste Vertreter der Mitmenschlichkeit, aber nicht der Erlöser. Diese These zerbricht an der Ausschließlichkeit des Gottessohnes. Jesus ist nicht nur eine Idealgestalt, nicht nur das hehre Vorbild, sondern der Sohn des Vaters, von Gott gesetzt als Richter und Retter. Er begnügt sich nicht mit unseren Ehrenprädikaten, sondern will uns selbst. Seine Ausschließlichkeit ist auch von uns aus nicht zu umgehen. Hier hilft keine orthodoxe, keine  mennonitische, keine dialektische, keine moderne Theologie, hier gilt nur eines, die klare Bekehrung zum Sohn Gottes.

2. Eine zweite stahlharte Aussage im Blick auf unser Verhältnis zu Jesus tritt uns im Neuen Testament entgegen. Man kann über Jesus diskutieren, man kann ihn ablehnen. Man kann ihm zustimmen. Und dennoch bekommen wir ihn nicht in unseren Griff. Er wohnt in seinem Bereich, der für uns nicht zugänglich ist. In Johannes 6, 44  sagt der Herr: „ Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, dass ihn ziehe der Vater.“ Diese Aussage bezeugt wieder etwas Ungeheuerliches:
Die Unerreichbarkeit des Gottessohnes.

Die unsichtbare Welt ist schlechterdings für die sichtbare Welt verschlossen. Von der menschlichen Dimension gibt es keinen Weg zur Dimension Gottes. Er wohnt in einem Licht, da niemand zu ihm kommen kann.

Er ist räumlich oder zustandsmäßig so von uns abgesondert, dass es von uns aus gar keine Kontaktmöglichkeit gibt. Es liegt nur auf der Linie dieser Aussage, dass dann auch niemand seine Gegenwart ertragen kann. Johannes fiel bei seiner Begegnung in Offenbarung 1, 17  wie ein Toter zu seinen Füßen. Wenn der Lebenskreis des Menschen und der Lebenskreis des Gottessohnes sich berühren, dann ist das eine tödliche Bedrohung, eine vernichtende Berührung. Unsere Atmosphäre, unser Lebenshauch ertragen nicht seinen Hauch.

3. Die Bibel lässt uns mit diesen beiden stahlharten Feststellungen noch nicht in Ruhe. Sie macht uns im Blick auf unsere Stellung zu Christus mit einer dritten Front bekannt: es ist
unsere rettungslose Verlorenheit.
Wie oft hören wir diese Grundmelodie in der Bibel: „ Da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer. Von der Fußsohle bis zum Scheitel ist nichts Gesundes an uns. Vor dir, o Gott, ist kein Lebendiger gerecht. Sie sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes, den sie vor Gott haben sollten.“ 

Die Heiligkeit Gottes ist der Tod des Sünders. Dazu ein Beispiel. Im Frühjahr 1945 wurde bei Gdingen in der Nähe von Danzig ein gewaltiger U-Bootbunker gesprengt. In dem Bunker wurden einige Soldaten mit eingeschlossen, die sich aus den riesigen Proviantvorräten einiges holen wollten. Die gewaltigen Betonblöcke versperrten ihnen den Rückweg. Sie blieben in dickster Finsternis eingeschlossen. Sie hatten genug Lebensmittel, weil dort unten die Vorräte für eine halbe Division gelagert waren. Sie hatten auch Luft und Wasser, nur kein Licht. Jahrelang lebten sie in der Dunkelheit. Einige starben. Nach acht Jahren wurden die beiden letzten befreit. Der eine starb sofort, als er ins Licht trat. Der andere erblindete und starb kurz danach. Sie waren jahrelang so durch die Finsternis geprägt, dass sie vom Licht getötet wurden. Vom Licht getötet! Das ist ein Gleichnis für einen biblischen Sachverhalt. Der sündige Mensch vergeht mit seiner Finsternis an der Reinheit und Heiligkeit Gottes. Das entspricht der rettungslosen Verlorenheit des Menschen.

4. Nun tragen wir die bisherigen Ergebnisse zusammen. Die Bibel richtet drei Barrikaden auf:

  •  Die Ausschließlichkeit des Gottessohnes.
  • Die Unerreichbarkeit des Gottessohnes.
  •  Die rettungslose Verlorenheit des Menschen.

Was soll nun werden? Wer in Ruhe über diese drei Positionen nachdenkt, wird zu der Jüngerfrage kommen: „ Herr, wer kommt denn da noch durch?“ Jesus antwortete ihnen: „ Bei den Menschen ist es unmöglich.“ Das ist harte Wirklichkeit, vor der wir stehen. Bilde sich niemand ein, er könne den Himmel stürmen. Denke niemand, er könne durch seine moralischen Anstrengungen die Betonklötze beseitigen, die den Weg versperren.
Von einem Evangelisten, Johannes Hansen, hörte ich in der Schwarzwaldhalle in Karlsruhe ein anschauliches Beispiel. Es gibt in der Evangelischen Kirche und den Evangelischen Freikirchen so viele Christen, die denken, man komme automatisch in den Himmel. Man wird nach der Geburt auf ein Fließband gesetzt. Die Kirche oder Gemeinden bringen von Zeit zu Zeit durch Amtshandlungen einige Handgriffe an, sei es Kindertaufe oder Erwachsenentaufe, Unterricht und anderes. Das Fließband trägt einen immer wieder weiter, bis der letzte Handgriff erfolgt, die Bestattung und die salbungsvolle Beerdigungsrede und Beerdigungsliturgie. Dann müsste dieser Fließbandfahrer eigentlich im Himmel sein. Ja, wenn es so einfach wäre mit dieser Automatik!

Eines ist sicher: man kann automatisch in die Hölle kommen, aber nicht in den Himmel.

Wir hörten von den drei unübersteigbaren Barrikaden. Heißt dieses dreifache „Unmöglich“, dass wir bei Gott abgeschrieben sind? Nein, was uns unmöglich ist, das tat Gott in der Sendung seines Sohnes.

II. Wir fragen daher, wie Gott die Barrikaden überwunden hat

1. Über uns Menschen steht nicht nur Gericht, Verdammnis und Chaos. Nein, der Ausschließlichkeit des Gottessohnes setzte Gott
die Totalität des Gnadenangebotes entgegen.
Hören wir drei Worte aus dem Neuen Testament:
Joh.3, 16: Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass a l l e, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
Titus 2, 11:
Es ist erschienen, die heilsame Gnade Gottes a l l e n Menschen.
1. Timotheus 2, 4: Gott will, dass allen Menschen geholfen werde .

Dreimal steht hier a l l e. Die Erde war und ist der Schauplatz des Heilswerkes Gottes für a l l e Menschen. Wir stehen alle in Gottes Operationsgebiet. Wir befinden uns alle in seinem Interessenbereich.

Dazu ein Beispiel. Vor einigen Jahren war das Grubenunglück in Lengede. Es traten sofort Rettungsaktionen ein. Die Rettungsmannschaft erhielt die Liste der eingefahrenen Kumpels. Ein Plan der Stollen und Schutzräume lag vor. Es wurde gefragt, in welche Schutzräume die Überlebenden wohl geflüchtet sein konnten. Hochempfindliche Horchgeräte wurden eingesetzt, um etwaige Klopfzeichen zu hören. Dann wurden Spezialgeräte herangeschafft, um Bohrungen zu unternehmen.

Etwa dreißig  Bergleute waren eingeschlossen. Was mögen die von der Oberwelt abgeriegelten Männer wohl empfunden haben? Wie hörten sie auf alle Geräusche! Wie atmeten sie auf, als sie den Bohrer hörten! Dann wieder griff die Sorge und Angst nach ihnen: „ Erreicht der Bohrer unseren Schutzraum? Bricht unser Stollen dann auch nicht ein?“ Die tausend Hoffnungen bei den oben und unten Wartenden erfüllten sich. Der Bohrer traf genau den Bergungsort. Die erste herabgelassene Bombe traf mit Verpflegung und mit einem Arzt ein. Einer nach dem anderen wurden hochgehievt.

Wir haben damit ein wunderbares Gleichnis. Wir Menschen sind alle von dem Berg unserer Sünde hoffnungslos eingeschlossen. Wir können uns nicht selber befreien. Wir sind abgeriegelt vom Reich Gottes. Da kam aber einer von oben, stieg herab und brachte Rettung.

Wir müssen es uns sagen lassen: wir stehen auf der Bergungsliste Gottes. Unser Name erscheint auf der Rettungsliste. Wir sind nicht abgeschrieben. Wir sind nicht als unrettbar aufgegeben.

Bei Lengede ist etwas derartiges passiert. Als später die eingebrochenen Stollen wieder geräumt wurden, fand man in einem anderen Schutzraum drei Männer als Leichen mit langen Bärten. Man rechnete aufgrund des langen Haarwuchses aus, dass sie noch etwa zwei Wochen gelebt haben. Das gab sogar noch ein kleines gerichtliches Nachspiel. Man hatte Menschen aufgegeben, die noch am Leben waren.

Unserem Gott passiert das nicht. Vor seinen Augen ist alles gegenwärtig. Seine Rettungsaktion gilt allen. Wer im Glauben den Sohn Gottes angenommen hat, der ist mit in das Leben eingeschlossen. Die Ausschließlichkeit des Sohnes Gottes ist zugleich ein totales Angebot der Gnade Gottes.

2. Damit ist aber die Weite und Tiefe der Barmherzigkeit Gottes noch nicht ausgeschöpft. Wir hörten, dass die zweite Barrikade die Unerreichbarkeit des Gottessohnes ist. Alle Versuche, von uns aus Jesus zu erreichen, sind zum Scheitern verurteilt. Ein Gott, der in den Griff des Menschen kommen würde, wäre kein Gott, sondern ein Popanz menschlicher Fantasie. Wir erreichen die Region Gottes nicht. Kein Weg von uns zu ihm – aber ein Weg von ihm zu uns! Ein Beispiel soll das zeigen.

Im Zusammenhang mit einer australischen Evangelisation hörte man von folgendem Ereignis. Der Sohn eines Richters war ein Tunichtgut. Wegen einer Betrugsaffäre kam er vor Gericht. Dem Vater war das äußerst peinlich. Doch er lehnte es nicht ab, über seinen eigenen Sohn zu urteilen. Die Öffentlichkeit war gespannt, ob der Vater ein mildes oder strenges Urteil fällen würde. Manche meinten, der Vater würde seinen Sohn  schonen. Andere tippten auf ein strenges Strafmaß, weil der Richter wohl nicht seine Richterehre aufs Spiel setzen würde. So waren die Ansichten geteilt. Mit gespannter Erwartung verfolgte man die Verhandlung. Schließlich kam es zum Urteil. Der Richter wählte die im Gesetz zulässige Höchststrafe. Nach Verkündigung des Urteils setzte dann der Richter sein Barett ab, zog seine Robe aus und trat vom Podium herunter. Er begab sich zur Anklagebank, neigte sich zu seinem Sohn und sagte: „Mein Junge, als Richter musste ich dich verurteilen, als Vater aber biete ich dir an, die Strafe zu bezahlen, zu der ich dich verurteilen musste.“

Damit haben wir ein neues Bild für das Handeln Gottes. Der Richter trat zum Angeklagten. Gott ging den Weg zum Menschen und nahm dessen Schuld und Strafe auf sich. Wir haben also die Antwort auf die Unerreichbarkeit Gottes.
Der Unerreichbare kam selber zu uns!
Der verschlossene Himmel öffnete sich von selbst. Von uns aus kein Zugang—von Gott her aber die offene Tür! „ Siehe, ich habe dir gegeben eine offene Tür“, heißt es in der Offenbarung 3,8.
Die Unerreichbarkeit Gottes ist die unüberwindliche Barrikade. Die offene Tür aber ist ihre Überwindung. Dort der unheimliche Gott, hier der gnädige Herr!

3. Wir müssen uns noch mit der dritten Barrikade auseinandersetzen. Wir hörten von der rettungslosen Verlorenheit der Menschen. Luther wusste das und nannte sich selbst einen verlorenen und verdammten Menschen. Der Reformator wusste aber noch mehr. Gott hat nicht nur den Schuldspruch über uns verkündigt, sondern auch selbst die Sühnemaßnahme eingeleitet. Ich will das mit einem Erlebnis Luthers darstellen. Luther wurde einmal von Angstträumen geplagt. Mir sind mehrere aus seinen Büchern bekannt geworden. Einmal plagte ihn der Teufel damit, dass er ihm alle seine Sünden vorhielt. Es war eine lange Liste. Als der Teufel zu Ende war, fragte Luther im Traum: „ Ist das alles?“ Der Teufel triumphierte und entrollte flugs eine zweite Rolle und las wieder ein langes Sündenregister vor. Wieder forschte der geängstigte Mann: „Bist du nun fertig mit meinen Sünden?“ Mit Hohngelächter brachte der Finstere noch ein drittes Register und las alles vor bis zurück in die ersten Kindheitsjahre. Dann, als der Böse nichts mehr vorzubringen hatte, erwiderte Luther: „ Eines hast du vergessen. Schreibe schnell darunter: `Das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, macht uns rein von aller Sünde.`“ Der Teufel stieß einen Fluch aus und verschwand. Ein Bibelwort hatte ihn in die Flucht geschlagen.
Wir haben damit die Antwort auf das dritte Unmöglich. Die rettungslose Unmöglichkeit hat Gott beantwortet mit
seiner allgenugsamen Sühneleistung.
Damit ist die dritte Barrikade aus dem Weg geräumt.

Petrus bezeugt (1.Petr.1, 19) „ Wisset, dass ihr nicht mit vergänglichem Gold oder Silber erlöst seid von eurem eitlen Wandel nach väterlicher Weise, sondern mit dem teuren Blut Jesu, als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes.“ Und der Hebräerbrief bestätigt es (9, 14):
„Wieviel mehr wird das Blut Christi, der sich selbst ohne allen Fehl durch den ewigen Geist Gott geopfert hat, unser Gewissen reinigen von den toten Werken.“ In einem Erweckungslied heißt es: „Rühmt alle Wunder, die er tut, doch über alles rühmt sein Blut!“ Auf dem Altar von Grünewald und Schongauer in Isenheim, den ich mir in Colmar schon manches Mal angesehen habe, fangen die Engel unter dem Kreuz die Blutstropfen Jesu auf. Das sind die kostbarsten Juwelen der Erde, die im Bösen liegt.

Schreckt des Falles Tiefe dich,
siehst du bebend deine Wunden,
fragst du, werde jemals ich
von dem Schlangenbiss gesunden?
O verliere nicht den Mut!
allgenugsam ist sein Blut.

Gott hat das Äußerste und Höchste, was er zu bieten hatte, in die Waagschale gelegt: Das Leben, das Blut seines Sohnes. Das war der Welt Rettung. Ist es auch Ihre?
Wir sind nun zwei Reihen biblischer Grundwahrheiten abgeschritten. Die erste Reihe lautet:
Die Ausschließlichkeit des Gottessohnes.
Die Unerreichbarkeit des Gottessohnes.
Unsere rettungslose Verlorenheit.

Diese ehernen Positionen sind nicht umzustoßen. Und doch hat Gott den Ausweg gefunden und uns angeboten. Die Lösung lautet:
Sein totales Gnadenangebot.
Die offene Tür.
Die  Allgenügsamkeit seiner Sühneleistung.

Was hat das nun mit uns zu tun? Wir sind in der Lage des Richtersohnes, der vom eigenen Vater verurteilt wurde. Danach bot ihm der Vater die Sühneleistung an. Wie konnte sich der Sohn verhalten? Er hatte zwei Möglichkeiten: annehmen oder ablehnen! Er war nicht gezwungen. Seine Entscheidung war frei. Das ist unsere eigene Situation. Wir können dankbar annehmen. Das ist das ganze Geheimnis unserer Errettung.
Gott hasst und richtet die Sünde.
Gott liebt und rettet den Sünder.

Die Person Jesu und sein Werk am Kreuz bedeutet Verurteilung und Sühneleistung zugleich. Darum konnte Johannes sagen: „Wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht.“

Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude,
A und O, Anfang und Ende steht da.
Gottheit und Menschheit vereinen sich beide.
Schöpfer, wie kommst du uns Menschen so nah!
Himmel und Erde, erzählets den Heiden:
Jesus ist kommen, Grund ewiger Freuden.

Jesus ist kommen, die Ursache zum Leben.
Hochgelobt sei der erbarmende Gott,
der uns den Ursprung des Segens gegeben;
dieser verschlinget Fluch, Jammer und Tod.
Selig, die ihm sich beständig ergeben!
Jesus ist kommen, die Ursache zum Leben.
Amen!  

Der Herr öffnet uns die Schrift

 (vgl. Lk. 24,25f.)

Biblische Hermeneutik der Heiligen Schrift

Die folgenden Grundsätze zur Hermeneutik sollen das rechte Verständnis und die rechte Auslegung der Heiligen Schrift aufzeigen. Sie wenden sich einerseits gegen die weithin verbreitete rationale und historische Kritik der biblischen Botschaft wie andererseits gegen ein sektiererisches Verständnis, dass Jesus Christus als Erfüllung und Mitte der Heilsgeschichte und der Heiligen Schrift nicht gerecht wird.

These 1 – Gott hat sich den Menschen offenbart
 Der natürliche Mensch hat nach dem Sündenfall nur noch eine unvollkommene Ahnung von Gott im Herzen, die ihn nicht zur wahren Erkenntni s Gottes und nicht ins ewige Leben führen kann ( Röm. 1, 19-22; 1. Kor. 1, 20-21; 12,3 ). Da hat Gott zu den Menschen gesprochen, um ihnen sein Wesen, seine Gebote und seinen Heilswillen zu offenbaren. Deshalb werden wir immer wieder aufgefordert: Höret auf das Wort Gottes! ( 5.Mose 6,4; Mt. 17,5Joh. 5,24 )
Verworfen wird die Meinung,                                                                                           dass der Mensch von sich aus durch logische, philosophische oder spekulative Überlegungen Gott und seinen Heilsweg für die Menschen recht erkennen könne.

These 2 – Der dreieinige Gott
Der dreieinige Gott hat sich in der Geschichte offenbart, indem er sich herabließ (Kondeszendenz), in menschlichen Worten zu den Menschen zu sprechen wie zu und durch Mose und die Propheten und zuletzt im Sohn und durch dessen Apostel (2.Petr. 1,20f; Hebr. 1,1f.). Dabei passte Gott sein Wort der Redeweise und Kultur der jeweiligen Zeit  soweit an, dass er in dieser Zeit, aber auch noch von den nachfolgenden Generationen bis hin zum Jüngsten Tag, zu verstehen ist. Auf diese Weise sollen die Menschen aller Zeiten Gottes Wesen und Ratschluss – soweit er es offenbart hat – und seinen Willen sowie seine Heilszusage erkennen.

Verworfen wird die Meinung, die biblische Botschaft beruhe nicht auf Offenbarung Gottes, sondern sie habe sich innerweltlich in einem geschichtlich-kulturellen Prozess (evolutionär) entwickelt, Gott habe sein Wort so zeitgebunden gesprochen, dass es heute nicht mehr gelte oder nicht mehr verstanden werden könne.  (siehe auch These 23).

These 3 – Durch das Wirken und den Beistand des Heiligen Geistes sind uns Gottes Wort und Offenbarung durch die Schriften des Alten und Neuen Testamentes zuverlässig überliefert. Die Heilige Schrift selbst ist Offenbarung Gottes (2.Tim.3,16).

Wie uns die Heilige Schrift heute in den Ursprachen vorliegt, so hat sie Gott gewollt. Durch sie hat Gott den Weg ins ewige Leben gewiesen und die Regel und Richtschnur des Glaubens und Lebens gesetzt (Joh.5,39; Römer.1,2). Die schriftlichen Berichte von Gottes Offenbarung wurden durch Eingebung des Heiligen Geistes (Inspiration) von auserwählten Menschen geschrieben. Sie bedienten sich zwar unterschiedlicher Ausdrucks- und Redeweisen, aber dennoch sind Inhalt und Wortlaut von Gott gewirkt. Die Sprache ist naturgemäß Träger der Inhalte, deshalb hängen Wort und Inhalt untrennbar zusammen. Der Weg zum Glaubensverständnis eines biblischen Textes erfolgt durch seinen Wortlaut und nicht über ihn hinweg.
Verworfen wird die Meinung, Gott habe sich auch in anderen Religionen und anderen religiösen Schriften offenbart, unmittelbarer Wortsinn und Wortlaut der Heiligen Schrift wären mehr oder weniger nur von Menschen zufällig gewählt und könnten deshalb verändert oder ausgetauscht werden, vermeintliches Menschenwort sei vom Gotteswort, also Ausdruck vom Inhalt, zu scheiden, ein neues vom Wortlaut abweichendes rechtes Verständnis eines Schriftwortes könne durch Rekonstruktion eines angeblich zuverlässigeren vorkanonischen Text gewonnen werden.

These 4 – Welche Schriften Gottes Wort sind und damit zur Heiligen Schrift des Alten und Neuen Testamentes gehören (Kanon), ist durch das Wirken des Heiligen Geistes aus ihrem inneren Zeugnis, ihrer prophetischen und apostolischen Herkunft und der Anerkennung durch die Gemeinden bzw. der apostolischen Kirche gewachsen (Joh.16,13 f.)

Der alttestamentliche judäische Kanon lag praktisch schon zur Zeit Jesu fest. Nach dem Zeugnis der Apostel und Evangelisten wird er von Jesus nicht kritisiert, sondern durch häufige Bezugnahme auf die alttestamentlichen Schriften bestätigt. Insbesondere im Evangelium des Matthäus wird dies vielfältig bezeugt. Es gibt jedoch neutestamentliche Schriften, deren apostolische Herkunft von einigen Gemeinden als nicht genügend gesichert angesehen wurde und die auch nicht bei allen Gemeinden in Gebrauch waren. (Antilegomena). Das gilt mehr oder weniger für den Jakobusbrief, den Judasbrief, den Hebräerbrief, den 2. Petrusbrief, den 2. Und 3. Johannesbrief und für die Offenbarung des Johannes. Da aber andererseits eine überaus große Anzahl von Gemeinden diese Schriften als apostolisch anerkannten, wurden sie in das Neue Testament aufgenommen. Doch sollten um der Gewissheit willen allgemeine Glaubenssätze und Lehrentscheidungen nicht allein aus den Antilegomena abgeleitet werden. Sie sind wesentlich mit den übrigen von allen als zweifelsfrei anerkannten Schriften (Homolegomena) des Neuen Testamentes zu begründen.

Verworfen wird die Meinung, die Zusammenstellung der einzelnen Schriften zur Heiligen Schrift beruhe nicht auf maßgeblichem Einwirken des Heiligen Geistes, gegen den Kanon des Alten-und Neuen Testamentes und die von der ganz frühen Kirche als zweifelsfrei anerkannten Schriften (Homolegomena) können heute noch Zweifel und Einwände vorgebracht werden.

These 5 – Der dreieinige Gott hat sein göttliches Wesen und seine Heilszusage den Menschen in der Geschichte offenbart. In Jesus Christus erfüllen sich alle Heilsverheißungen (2.Kor.1, 20).

Das heißt, Gott hat den Menschen eine Heilsgeschichte bereitet und in Jesus Christus erfüllt. In ihm hat Gott seine Wahrheit und Gnade abschließend offenbart und entfaltet (Hebr.1, 1-3). Der eingeborene Sohn Gottes ist das Fleisch gewordene Wort Gottes (Joh.1.1-18; Mt.17 ,5). Deshalb ist die gesamte Heilige Schrift mit Jesus Christus untrennbar verbunden und von ihm als der Erfüllung und Mitte her zu verstehen und auszulegen. So findet die Heilige Schrift trotz formaler Vielfalt in Jesus Christus ihre Einheit. Er ist der Schlüssel zum Verständnis der Heiligen Schrift. Er öffnet seinen Jüngern die Schrift.  (Lk.24,25-32).

Verworfen wird die Meinung, dass es verschiedene sich widersprechende Theologien in der Heiligen Schrift gäbe! Es gibt nur unterschiedliche Abschnitte in der Heilsgeschichte und verschiedene Redeweisen und Verfasser. Verworfen wird andererseits die Meinung, alle Worte der Heiligen Schrift würden gleichsam als auf einer Ebene befindlich zu verstehen sein. Stattdessen muss unterschieden werden, in welchem heilsgeschichtlichen Abschnitt und zu wem Gott welche Worte gesprochen hat.

These 6 – Das Alte Testament berichtet erzählend von Gottes Handeln und seinem Weg mit den Menschen in der Ur- und Frühgeschichte sowie von Gottes Weg und Bund mit dem Volk Israel und den ihm gegebenen Verheißungen.

Daraus erfahren wir von Gottes Wesen, seinem Willen für die Menschen der damaligen Zeit, aber auch von seinem unwandelbaren Willen für die Menschen aller Zeiten. Darüber hinaus enthält das Alte Testament Verheißungen, Gottes Heilszusage für Israel und alle Menschen – Verheißungen auf die kommende Erlösung, auf das kommende Reich Gottes und den kommenden Christus.

Verworfen wird die Meinung, dass das Alte Testament vor allem Mythen und eine national geschönte Geschichtsschreibung  Israels enthalte, das Alte Testament heute nur noch historisch-kritisch und religionsgeschichtlich verstanden werden könne, als Erfüllung der alttestamentlichen Verheißungen das jüdische Volk auch ohne den Glauben an Jesus Christus zum Heil gelangen könne.

These 7 – Da das Alte Testament von Gottes Wort und Handeln in der Geschichte sowie von Worten der Prophetie und Verheißung berichtet, haben Verständnis und Auslegung sowohl nach dem Wortlaut (Literalsinn) als auch unter Berücksichtigung der im Neuen Testament geschehenen Erfüllung in Jesus Christus zu erfolgen. Das AT drängt auf seine Erfüllung hin. Nach dem Zeugnis des NT ist Jesus Christus die Erfüllung der Verheißungen und Erwartungen des AT (2.Kor.1,20). Deshalb ist eine Deutung des AT abgetrennt vom NT nicht sachgemäß. An der Erfüllung der alttestamentlichen Verheißungen in Jesus Christus wird jedoch deutlich, wie manche Prophetie in bildhaften Worten und nur umrisshaft gegeben war.

Verworfen wird die Meinung, das AT könne ausschließlich nach dem historischen Sinn ohne Hinzuziehen des NT recht verstanden und ausgelegt werden, das AT habe für den Glauben der Christenheit keine oder nur noch sehr geringe Bedeutung.

These 8 – Bestimmte Geschichten und Personen des Alten Testamentes weisen über ihren alttestamentlichen Kontext hinaus und sind deshalb typologisch auf den nachfolgenden Neuen Bund und auf Jesus Christus zu beziehen.

Soweit jedoch in der Auslegung einzelner Schriftstellen (Exegese) für solch ein typologisches Verständnis kein unmittelbarer Hinweis im NT gegeben wird, ist mit Zurückhaltung und Umsicht zu verfahren. Eine typologische Auslegung darf nicht dazu führen, dass damit Eigenwert und unmittelbarer Wortsinn der alttestamentlichen Schriftstelle gleichsam aufgehoben werden (Allegorese). Auch darf kein neuer Offenbarungsinhalt im Sinne eines neuen Glaubenssatzes begründet werden, für den keine andere unmittelbare und klare Schriftstelle angeführt werden kann. Vor der Gefahr gekünstelt oder gepresst wirkender typologischer Auslegungen, die unglaubwürdig wirken müssen und damit geeignet sind, Zweifel an Gottes Wort zu wecken, wird gewarnt.

Beispiele zur Typologie:
Jona war drei Tage im Bauch des Fisches(Jona 2), Jesus war drei Tage im Tod und Grab (Mt. 12,40), so ist die Geschichte des Jona auch eine Typologie auf Jesus Christus.

Abraham soll seinen Sohn Isaak opfern(1. Mose 22), Gott opfert seinen Sohn am Kreuz.

Verworfen wird die Meinung,                                                                                                  dass  es keine Typologie des Alten auf das Neue Testament gäbe.

These 9 – Das Verständnis und die Auslegung des Alten Testamentes durch Jesus Christus sind für uns verbindlich.

Jesus Christus ist das fleischgewordene Wort Gottes, der eingeborene Gottessohn, der teilhat am Schöpfungswerk und der Heilsgeschichte, und auch teilhat an der Offenbarung und Schriftwerdung.
Er ist deshalb der autoritative Ausleger der Schrift. Ja, er ist mehr, er ist ihre Erfüllung und er ist der Herr über die Schrift. Wer sollte das AT besser auslegen und ein besseres Verständnis zeigen als er?Entsprechende Vollmacht der Auslegung haben auch die von Jesus Christus bevollmächtigten und mit dem Heiligen Geist ausgerüsteten Apostel ( siehe These 15-17 )

Beispiele: Wenn Jesus Christus Noah (Mt.24,38) und Jona (Lk.11,29 f.) als historische Personen des AT benennt, dann sind sie auch tatsächlich lebende Personen gewesen und nicht nur Gleichnisfiguren.
Entsprechendes gilt, wenn Paulus Adam und Eva als historische Personen anführt (Röm.5, 14; 1.Kor.15,45). Wenn Paulus in 1.Tim.2,11f. der Frau das Lehren (Predigen) mit dem Hinweis auf die Schöpfungsordnung des AT untersagt, dann ist die Bezugnahme eine autoritative Auslegung des AT, die auch uns bindet.

Verworfen wird die Meinung, das Verständnis und die Auslegung des AT durch den Herrn Jesus Christus und seiner Apostel wären nicht autoritativ, Jesus und die Apostel hätten auch nur ein zeitbedingtes und damit relatives Verständnis des AT gehabt, Jesus und die Apostel hätten bei ihrer Auslegung und Verkündigung Zugeständnisse an die damaligen gesellschaftlichen und kulturellen Verhältnisse gemacht und deshalb nicht den ganzen und wahren Willen Gottes verkündigt, und aus den genannten Gründen müsse heute erst noch der eigentliche Wille Gottes ermittelt werden, ggf. auch entgegen den Worten Jesu und seiner Apostel.

These 10 – Die Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes stimmen in ihrem Gesamtzeugnis von Jesus Christus überein.
In ihren Einzelheiten weichen sie jedoch mitunter voneinander ab. Dies resultiert daraus, dass die Evangelisten unterschiedlicher Herkunft sind und aus unterschiedlichen Blickwinkeln berichten, sich jeweils einer knapperen und ausführlicheren Form sowie verschiedener Denk – und Ausdrucksweisen bedienen und sich unterschiedlichen Adressatenkreisen zuwenden.
Doch stehen alle vier Evangelien unter der Verheißung Jesu: „ Wer euch hört, der hört mich“ (Lk.10, 16). Von ihnen gilt die Feststellung, dass noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht ist, sondern von dem Heilige Geist getrieben haben Menschen im Namen Gottes geredet“ (2.Petr,20.21).

Verworfen wird, die Einzelzeugnisse der Evangelien gegeneinander auszuspielen und bei bemerkten Abweichungen entscheiden zu wollen, welches Zeugnis nun der Wahrheit entspräche und welches nicht.

These 11 – Bei scheinbar voneinander abweichenden Einzelerzeugnissen der Evangelien kann durch Auslegung und Erklärung versucht werden, Übereinstimmung (Harmonie) zu erzielen. Dies gilt auch für alle anderen scheinbaren Widersprüchen in der gesamten Heiligen Schrift.

Dabei wird vor der Gefahr einer gekünstelt oder gepresst wirkenden Harmonisierung gewarnt, die unglaubwürdig wirkt und damit geeignet ist, Zweifel an Gottes Wort insgesamt zu wecken. Gelingt eine befriedigende Harmonisierung nicht, so sind die Schriftstellen unverkürzt nebeneinander stehen zu lassen ( siehe These 26  ).

These 12 – Jede Auslegung der Heiligen Schrift hat dem Glauben gemäß zu sein (Röm.12.7). Das heißt, jede Auslegung kann nur aus der Heiligen Schrift selbst hergeleitet werden ( Schrift kann nur mit Schrift ausgelegt werden ). Dabei ist immer das Gesamtzeugnis der Heiligen Schrift mit ihrer Mitte – Jesus Christus – maßgeblich zu berücksichtigen.

Das Gesamtzeugnis der Heiligen Schrift wird bekannt mit den altkirchlichen Glaubensbekenntnissen, nämlich dem Apostolischen, dem Nizänischen und dem Athanasianischen Glaubensbekenntnis in ihrem Wortsinne, mit ihren Glaubenssätzen vom dreieinigen Gott, der wahren Menschheit und Gottheit Jesu Christi und den Heilstatsachen ( regula fidei ), und den Bekenntnissen der aus der Reformation hervorgegangenen evangelischen Kirchen und Glaubensgemeinschaften, insbesondere mit ihren Glaubenssätzen von der Unterscheidung der Worte der Heiligen Schrift nach ihrem Gehalt von Gesetz und Evangelium, der Verheißung, dass der Mensch das ewige Leben ererbt: allein durch Christus, allein aus Gnaden, allein durch den Glauben (Röm.3,9), der Feststellung, dass allein die Heilige Schrift als Gottes offenbartes Wort Regel und Richtschnur des christlichen Glaubens und Lebens sein kann.
Verworfen werden alle Aussagen und Auslegungen zur Heiligen Schrift, die nicht in der o.a. Weise dem Glauben gemäß sind.

These 13 – Das Wort Gottes im Alten und im Neuen Testament ist nach seinem Wesen zu unterscheiden in „ Gesetz“ und „ Evangelium“.

Mit Gesetzesworten fordert Gott von den Menschen ein bestimmtes Verhalten, erhebt Anspruch auf Gehorsam und droht ihnen im Falle des Ungehorsams zeitliche und ewige Strafe an:
„ Siehe, ich lege euch heute vor den Segen und den Fluch: den Segen, wenn ihr gehorcht den Geboten des Herrn, eures Gottes, die ich euch gebiete; den Fluch aber, wenn ihr nicht gehorchen werdet den Geboten des Herrn, eures Gottes…..“(5.Mose 11,26-28).
„ Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüte und von allen deinen Kräften. Das andere ist dies: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Es ist kein anderes Gebot größer als dieses“ (Mk. 12,30.31.

Mit Evangeliumsworten spricht Gott zu den Menschen von seiner Liebe, Barmherzigkeit und Gnade, dass er ihnen die Sünden vergeben und sie ins ewige Leben führen will:
„ Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein“ (Jes.43,1)„Aber mir hast du Arbeit gemacht mit deinen Sünden und hast mir Mühe gemacht mit deinen Missetaten. Ich, ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen und gedenke deiner Sünden nicht“ (Jes.43,24.25)Jesus spricht: „ Wer mein Wort hört und glaubet dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen. Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben“ (Joh.5,24; 11,25.26).

These14                                                                                                                                                 Allein der Glaube an Gottes Verheißungen des Evangeliums kann das Heil vermitteln (Röm,21f.; Gal.3; 5,4.9). Dies galt auch schon zur Zeit des Alten Testaments (Röm.4; Hebr.11; 2.Mose 34,6f.). Dennoch ist das Gesetz Gottes bleibender Wille, dem alle Menschen gehorchen sollen. Gesetz und Evangelium sind zu unterscheiden.

Verworfen wird die Vermischung von Gesetz und Evangelium, wobei unter Hinweis auf das Evangelium Gottes Gebote mit ihrem Anspruch auf Gehorsam und ihrer Strafandrohung entkräftet bzw. entwertet werden, oder unter Hinweis auf das Gesetz die Gnade Gottes in seinem Sohn Jesus Christus noch zusätzlich von einer bestimmten Leistung bzw. Gesetzeserfüllung des Menschen abhängig gemacht wird.

These 15 – Gott hat sein Gesetz gegeben als einen Maßstab für das Zusammenleben und Verhalten der Menschen und um die Sünde äußerlich im Zaum zu halten (Riegelfunktion), zur Erkenntnis unserer Sünden und des göttlichen Gerichts (Spiegelfunktion                  Röm.3,20), als Richtschnur und Regel für das Leben des Christen, des wiedergeborenen neuen Menschen, (Regelfunktion, Röm.3,31; 13,8 f; 1.Joh.5,2).

Als einen Zuchtmeister auf Christus hin (Gal.3,24).„ So ist also das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, recht und gut“(Röm.7,12). Jesus spricht: „ Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten“ (Joh.14,15).       

Verworfen wird die Meinung, dass in Hinblick auf das Evangelium und den neuen Bund in Jesus Christus die Worte des Gesetzes generell überflüssig geworden wären.

These 16 – Bestimmte alttestamentliche Gesetzesworte gelten uns nicht mehr. Das sind die Gesetze, die Gott gegeben hat
a) als Bundeszeichen mit Israel,
b) für den äußeren Kult und die Zeremonien des Tempels,
c.) für die äußere kultische Reinheit Israels,
d.) für die Regierweise und Rechtsprechung im alten Bundesvolk Israel.

Zu a)
„Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern eine neue Kreatur“ (Gal.6,15).

Zu b)
„ So ist Christus einmal geopfert, wegzunehmen vieler Sünden….Wo aber Vergebung der Sünden ist, da geschieht für sie kein Opfer mehr“ (Hebr.9,26.28; 10,18).

Zu c)
Jesus spricht: „ Was zum Munde eingeht, das macht den Menschen nicht unrein, sondern was zum Munde ausgeht, das macht den Menschen unrein“ (Mt.15,11) 

Zu a-c)
schreibt Paulus: „ So lasst euch nun von niemanden ein schlechtes Gewissen machen, wegen Speise und Trank, oder wegen eines bestimmten Feiertages, Neumondes oder Sabbats“ (Kol.2,16).         

Zu d)
Die äußere Theokratie Israels ist mit dem Kommen Jesu Christi endgültig hinfällig geworden, wie er spricht: „ Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ (Joh.18, 36).

Verworfen wird die Meinung, dass die Kirche als das neue Bundesvolk auch die Gesetze zu beachten hätte, die speziell dem alten Bundesvolk Israel gegeben wurden. 

These 17 – Gottes Gesetzes Worte zur Ethik sind zeitlos verbindlich. Christus hat uns vom Fluch des Gesetzes befreit, indem er ihn auf sich nahm; vom Gehorsamsanspruch hat er uns nicht entbunden (Mt.5,17; Gal.3,13). Deshalb gelten weiterhin Gottes Worte z.B. gegen Ungehorsam gegenüber den Eltern, dem Staat, dem Dienstherrn  ( 4. Gebot; Eph.6; Röm.13,1-7); gegen Scheidung, Ehebruch, sexuelle Ausschweifungen und Homosexualität (6. Gebot; Mt.19,3f.; Röm. 1,26f.; 13,13; Eph. 5).

Verworfen wird die Meinung, dass in Hinblick auf das Evangelium oder eine vermeintliche Zeitbedingtheit der o.a. Gesetzesworte, diese der Christenheit nicht mehr gelten würden. 

These 18 – Weisungen des Neuen Testamentes können nur bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen als lediglich zeitgebunden verstanden werden.

Solche  Voraussetzungen sind gegeben, wenn der Text bzw. Kontext zu erkennen gibt, dass die Weisungen nur an bestimmte Personen, zu bestimmten Zeiten, unter bestimmten Umständen ergangen sind und damit nicht allgemein und für die folgenden Generationen in der Kirche gelten sollen. Die zeitbezogenen Weisungen basieren auf nach wie vor geltenden göttlichen Grundforderungen. Die zeitbezogenen Weisungen sind also nur Konkretisierung bzw. Ausprägung der zeitlosen  Grundforderung Gottes.

Beispiel I. Apostelkonzil, Apg. 15
Gottes zeitlose Grundforderungen: Friede, Einigkeit, Gemeinschaft, Liebe untereinander, kein Ärgernis und keine Anfechtung den Glaubensgeschwistern geben. Dies wurde in der apostolischen Zeit u.a. im Verhältnis der Judenchristen zu den Heidenchristen in der Apostelgeschichte 15,29 konkretisiert.

Beispiel II. Kopfbedeckung für Frauen im Gottesdienst, 1,Kor.11, 2f.
Gottes zeitlose Grundforderungen: Die Gleichheit der Menschen vor Gott nach dem Glauben, nach der Erlösungsordnung (Gal.3,28), soll nicht das Zuordnungsverhältnis von Mann und Frau nach der Schöpfungsordnung aufheben. Dies wurde in apostolischer Zeit konkretisiert, indem die Frauen die für sie damals übliche Kopfbedeckung als Zeichen der Unterordnung trugen. Der Apostel Paulus redet dabei nur von einem „ Brauch „ ( Vers 2 ), über den nicht gezankt werden sollte (Vers 16). 

These 19 – Die Heilige Schrift ist in ihrem Gesamtzeugnis klar und eindeutig (Joh.5,39). Jeder kann sie verstehen und aus ihr Gottes Willen und seinen Heilsweg für die Menschen in seinem Sohn Jesus Christus deutlich vernehmen. Durch sie wirkt der Heilige Geist, wo und wann er will (siehe These 28).

Verworfen wird die Meinung, dass aufgrund vorhandener unklarer Stellen die Schrift insgesamt unklar wäre, nur ein bevollmächtigtes Lehramt (z.B. der Papst, Gemeindepapst oder theologische Wissenschaftler) das Gsamtzeugnis der Heiligen Schrift recht verstehen könnten, die Heilige Schrift mit einem Vorverständnis, das nicht ihrem Wesen und ihrer Heilsabsicht entspricht, recht verstanden und ausgelegt werden könne.

These 20 – Unklare oder „ dunkle“ Schriftstellen sind mit den klaren zu erklären bzw. aufzuhellen. Ist dies nicht möglich, so lasse man die unklare Stelle als solche stehen ( Thesen 26 – 29).

Unklar ist eine Schriftstelle, wenn aus ihrem unmittelbaren Wortlaut keine verständliche Aussage oder nur eine, die nicht dem Glauben gemäß wäre, erschlossen werden kann.          

Verworfen wird, dass aufgrund der vorhandenen unklaren Schriftstellen die Schrift nicht unter Eingebung des Heiligen Geists zustande gekommen sei, klare und eindeutige Schriftstellen durch Herbeiziehen unklarer Schriftstellen zu verdunkeln, also die klaren mit den unklaren in Zweifel ziehen.

Martin Luther:                                                                                                                                   „ Denn klare und gewisse Stellen durch Vergleichung mit anderen auslegen wollen, das heißt, die Wahrheit in nichtswürdiger Weise verspotten und Wolken ins Licht bringen“ (W2BD. 20,326).                                                                              

These 21 – Vom Verständnis einer Schriftstelle nach ihrem unmittelbaren Wortsinn (Literalsinn) kann nur bzw. muss abgewichen werden, wenn besondere Umstände vorliegen.

Diese liegen vor, wenn im Text selbst ein Hinweis auf eine Bild- oder Gleichnisrede bzw. Metapher gegeben ist (z.B. Mt. 13,3f.), überhaupt nur ein bild u- oder gleichnishaftes Verständnis der Worte möglich ist (siehe jedoch auch Thesen 26-29), ein wörtliches Verständnis dem Gesamtzeugnis der Heiligen Schrift widersprechen und nicht dem Glauben gemäß sein würde (siehe These 12), Wer in seinem Verständnis vom Wortlaut des Textes abweicht, hat dies unter Hinweis auf andere Schriftstellen zu begründen (Beweislast).

Martin Luther:                                                                                                                             „ Denn ich habe oft gesagt, dass wer in der Heiligen Schrift studieren will, sollte je darauf sehen, dass er auf den einfältigen Worten bleibe, wie immer er kann und je nicht davon weiche, es zwinge denn irgendein Artikel des Glaubens, dass man es müsse anders verstehen, denn die Worte lauten (W2 Bd. 3,20).“

Verworfen wird, dass derjenige, der die Heilige Schrift nach dem unmittelbaren Wortlaut versteht, dies besonders zu begründen hätte; dies wär eine unzulässige Umkehr der Beweislast; ein gegebenes wörtliches Verständnis eines Textes ohne schriftgemäße Begründung in ein nur bildhaftes bzw. in ein spekulativ bildhaft-pschycholgisches umzudeuten.

These 22 – Die bildhaften Redeweisen der Heiligen Schrift in Gleichnissen, einzelnen Bibelworten und Reihen von Bildern in Traum- und Visionsoffenbarungen sind aus ihrer Besonderheit heraus zu verstehen.

Eine bildhafte Rede kann eine Sache entweder eindrücklicher, verständlicher und klarer machen oder sie nur andeuten bzw. umschreiben. Letzteres finden wir vor allem bei Prophetien und Aussagen über die Endzeit, das Gericht, das ewige Leben und Gottes Herrlichkeit, wie z.B. im Buch Daniel, beim Propheten Jesaja und in der Offenbarung des Johannes. Soweit im unmittelbaren Text keine Erklärung der Bildrede gegeben ist, sind bei Prophetien und Aussagen über die Endzeit, das Gericht, das ewige Leben und Gottes Herrlichkeit, wie z.B. im Buch Daniel, beim Propheten Jesaja und in der Offenbarung des Johannes.
Soweit im unmittelbaren Text keine Erklärung der Bildrede gegeben ist, sind bei Gleichnissen die maßgeblichen Vergleichspunkte und bei Bildworten deren Aussageinhalte zu ermitteln. Das kann nur durch den Text—und Geschehenszusammenhang und durch klare Aussagen des NT erfolgen (siehe These 6). Die ermittelte Aussage muss dem Glauben gemäß sein(siehe These12).
Im Hinblick auf den Verhüllungscharakter ist besondere Umsicht und Zurückhaltung geboten, wenn die einzelnen Visions-bzw. Traumbilder auf bestimmte Zeitalter oder auf die Gegenwart übertragen werden sollen. Bei der Offenbarung des Johannes ist z.B. die Gesamtabsicht maßgeblich zu berücksichtigen, ein Trostbuch für die verfolgte und angefochtene Gemeinde Jesu zu sein und von ihrem Sieg und ihrer Verherrlichung durch den wiederkommenden Herrn Christus zu künden.

Verworfen wird, eine bildhafte Rede wörtlich zu verstehen, jede willkürliche und spekulative Deutung bildhafter Redeweisen, die Auffassung, dass uns in bildhaften Redeweisen neue Glaubensinhalte mitgeteilt werden, für die es keine anderen klaren Zeugnisse im Neuen Testament gibt, wie z.B. für die Meinung, dass Jesus Christus zunächst zur Errichtung eines äußeren weltlichen 1000-jährigen Friedensreiches wiederkommen werde, der Versuch, Gottes verborgenes Handeln in der Geschichte mit „prophetischer Sicherheit“ zu entschlüsseln und unter Umständen gar den Zeitpunkt der Wiederkunft Christi zu ermitteln.

These 23 – Gott ist nach seinem Wesen unveränderlich und treu, deshalb ist auch sein offenbartes Wort dem Wesen nach unveränderlich und zuverlässig(Jes.40, 8).
Da Gott nach seinem Wesen Wahrheit, Realität und Liebe ist, zeugt auch sein Wort von Wahrheit, Realität und Liebe (Ps.33, 4.9; Joh. 17,17; Hebr.1, 3; Apg.13, 26). Nach dem biblischen Zeugnis gibt es nur eine Wahrheit – die Wahrheit Gottes. Sie ist nicht ein abstrakter Gedanke oder nur ein akustisches Wort, sondern immer zugleich ein Wirken und eine Wirklichkeit.

Verworfen wird die Meinung, dass sich Gott so weit herabgelassen habe (These 2), dass er auch etwas Unwahres oder Fehlerhaftes in und mit seinen Worten geredet habe, es außer und neben der Wahrheit Gottes noch eine widersprechende weltliche Wahrheit gäbe.
Verworfen wird, dass mittels der philosophischen These von der „doppelten Wahrheit“ widersprüchliche Aussagen zwischen der Heiligen Schrift und einer kausal-mechanistischen Weltsicht überbrückt werden, auf dialektische Weise die Wahrheit der Heiligen Schrift relativiert oder aufgelöst wird. Gott ist der Schöpfer und Herr auch der Naturgesetze. Gottes Wahrheit durchdringt und umfasst alles, davon zeugt sein Wort. Nur der Heide Pilatus fragt: „Was ist Wahrheit?“

These 24                                                                                                                                          Gottes Wahrheit zu unserem Heil ist uns in Knechtsgestalt offenbart. Sie kann nur im Glauben erkannt werden.

Der Sohn Jesus Christus – wahrer Gott und wahrer Mensch – ist die zu unserem Heil fleischgewordene Wahrheit Gottes, aber in äußerer Knechtsgestalt. Jesu Gottheit, sein Erlöseramt und seine Sündlosigkeit können nicht auf weltliche Weise erkannt werden, denn an ihm ist äußerlich keine Gottheit, Hoheit und Herrschaft sichtbar, sondern nur Niedrigkeit (Jes.53). So verhält es sich auch mit der Botschaft der Heiligen Schrift zu unserem Heil. Ihre göttliche Wahrheit und Unfehlbarkeit kann auf weltliche Weise nicht erkannt werden. Die Heilige Schrift ist in vollem Umfang von Gott, wenn auch von Menschenhand geschrieben und nicht überwältigend logisch wie ein mathematisches Lehrbuch, sondern sie stellt sich in Niedrigkeit dar, mit stilistischen Unvollkommenheiten und scheinbaren Widersprüchen.
Die Spannung, die sich aus Gottes Offenbarung in Niedrigkeit ergibt, gilt es im Glauben auszuhalten.

These 25 – Mit der natürlichen Vernunft nimmt der Mensch zunächst das äußere, buchstäbliche Wort Gottes auf. Das innere Verständnis und Vertrauen wirkt der Heilige Geist. Aus diesen Gründen kann die natürliche Vernunft beim Verstehen und Auslegen der Heiligen Schrift immer nur eine dienende Funktion haben. Zuerst sind wir zum Hören und Glauben aufgefordert.

Weltliche Geistes-und Naturwissenschaften dürfen die Theologie nicht beherrschen – auch nicht indirekt, z.B. durch Übernahme bestimmter Methoden, die nicht der Schrift gemäß sind. Die weltlichen Wissenschaften beruhen auf der natürlichen Vernunft, sie sind Menschenweisheit, die Theologie hingegen beruht auf göttlicher Offenbarung.

Verworfen wird die Meinung, dass die Aussagen und Worte der Heiligen Schrift zu ihrem rechten Verständnis der Ergänzung oder gar Berichtigung durch weltliche Wissenschaften bedürfen.

These 26 – Die menschliche Vernunft mit ihren Erkenntnissen und Schlussfolgerungen ist auch durch den Sündenfall getrübt und verderbt.

Verworfen wird die Meinung, dass der Mensch alles oder zumindest einiges von Gott und dem Heilsweg selbst ergründen könne und dabei nicht allein auf Gottes Offenbarung angewiesen sei, den Erkenntnissen der weltlichen Wissenschaften mehr als den Aussagen der Heiligen Schrift zu vertrauen sei, aus der Heiligen Schrift nur das zu glauben sei, was weltlich erklärbar und einsichtig ist, Gott sich nur innerhalb der bestehenden Naturgesetze offenbart habe, die Heilige Schrift mit einem historisch-kritischen Vorverständnis, das selbst nicht der Heiligen Schrift gemäß ist, recht verstanden und ausgelegt werden könne, (Der Widersacher spricht: „Ja, sollte Gott gesagt haben?“, 1.Mose 3, 1) das Verständnis und die Auslegung der Heiligen Schrift maßgeblich vom Kontext gegenwärtiger gesellschaftlicher oder kultureller Ansichten und Umstände oder von Philosophien und heidnischen Religionen bestimmt werden sollen.

Dies alles würde dem einzigartigen Wesen der Offenbarung (siehe Thesen 1-3) widersprechen. Der Apostel Paulus schreibt: „ Wenn jemand ein Evangelium predigt, anders als ihr es empfangen habt, der sei verflucht“ (Gal. 1, 9).

These 27 – Gottes Geheimnisse, die uns nur bis zu einem gewissen Grade offenbart sind und über und über unser menschliches Verstehen hinausgehen, können und sollen wir nicht mit der Vernunft ergründen, sondern im Glauben anbetend bekennen.

Die Dreieinigkeit Gottes, das Nebeneinander der göttlichen und menschlichen Natur des Sohnes, die Art seines Versöhnungswerkes am Kreuz und seine Auferstehung sowie die Weise des Wirkens des Heiligen Geistes durch äußeres Wort und Sakrament wie auch die Erbsünde des Menschen sind der menschlichen Vernunft nicht einsichtig verstehbar und erklärbar. Das gilt ebenso für alle biblischen Wunder, für den Inspirationsvorgang und die Schriftwerdung.

Verworfen wird der Versuch, die Geheimnisse Gottes mit menschlicher Vernunft zu erfassen und zu erklären.

These 28 – Durch die Worte der Heiligen Schrift wirkt Gottes Heiliger Geist den Glauben an Jesus Christus und damit verbunden auch das Vertrauen, dass die Bibel von Jesus Christus zeugt und Gottes zuverlässiges und unfehlbares Wort ist.

Dieser Glaube kann nicht durch Erkenntnisse und Schlussfolgerungen der menschlichen Vernunft begründet oder bewiesen werden. Das Vertrauen auf das fleischgewordene Wort Jesus Christus kann nicht von dem Vertrauen auf das Schriftwort abgetrennt werden und auch nicht umgekehrt.

Verworfen wird die Meinung, dass die Heilige Schrift nicht zuverlässiges und unfehlbares Wort Gottes sei, weil man dies nicht mit der Vernunft beweisen kann. Der Mensch müsse zuerst zu der Überzeugung gebracht werden, dass die Bibel Gottes wahres Wort sei, bevor er zum rettenden Glauben an Jesus Christus kommen würde.

These 29 – Durch die Mittel seines Wortes und seiner Sakramente (Taufe und Heiliges Abendmahl) wirkt Gott an den Herzen der Menschen in geheimnisvoller Weise.

Die Heilige Schrift und die Verkündigung ihrer Botschaft sind mehr als nur äußeres Wort. Taufe, Abendmahl und Absolution sind mehr als nur äußere Elemente oder zeichenhafte Handlungen. Kraft des Heiligen Geistes empfängt der Mensch durch das Evangelium Vergebung der Sünden und Wiedergeburt. Der dreieinige Gott begegnet dem Menschen – in und mit der Absolution, der Taufe und dem Abendmahl bietet Gott seine Gnade dar und eignet sie auch zu.

Verworfen wird die Meinung, das äußere Wort der Heiligen Schrift entfalte keine göttliche Kraft und Wirkung und sei deshalb vergleichbar mit außerbiblischen philosophischen, humanistischen, ethischen oder gar heidnisch-religiösen Texten und Worten, die Sakramente seien nur äußerliche Handlungen, die nur dazu dienen, ein Bekenntnis abzulegen oder eine Tradition der Gemeinde fortzuführen. Die Sakramente könnten auch ohne Glauben Vergebung der Sünde und das Heil des Menschen wirken. Zur Erklärung: Der Glaube an das vergossene Blut des Lammes am Kreuz für uns wirkt die Vergebung der Sünden des Menschen. 

Ein Kommentar zur aktuellen christlichen Lehre