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Gegenüberstellung der theoretischen Grundaussagen von Christentum und Islam in einzelnen Abschnitten – Teil 9 von 9

Zusammenfassung :

Ergebnis des Vergleichs

Der Islam erscheint uns gegenüber dem Christentum als Rückschritt, Kahlschlag und unzulässige Vereinfachung

Rückschritt

Der Islam versteht sich selbst als Fortschritt, Korrektur, Überbietung und Vollendung aller anderen Religionen. Er sieht Mohammed als den letzten Propheten (das Siegel der Propheten). Diesen hohen Anspruch kann ich nicht anerkennen.

Denn inhaltlich bedeutet der Islam einen bedauerlichen Rückfall hinter die „Erlösungsreligion“ des Christentums. Er leugnet oder missversteht das Evangelium und behält nur das Gesetz. Was – er alles in allem – vertritt, ist eine reine Gesetzesreligion, die den Menschen zur Selbsterlösung zwingen will. Das vermag ich nur als einen Rückschritt weit hinter das Christentum und sogar auch das Judentum anzusehen.

Seine Ausbreitung bedeutet darum für die christliche Kirche und für die Menschen der christianisierten Länder, in die er eindrang und dort den christlichen Glauben verdrängte, ein Unglück und ein Gericht Gottes. Ich vermag deswegen seine gegenwärtige Verbreitung in unseren Ländern auch nur mit großer Sorge im Blick auf unsere Zukunft als christliche Kirche zu beobachten.

Religiöser Kahlschlag

Wenn man den Islam mit dem christlichen Glauben vergleicht, muss einem auffallen, dass bei ihm vieles fehlt, was es bei uns gibt und was uns wichtig und unverzichtbar ist: Der Islam hat in der Religion eine Reduktion vorgenommen, der zusammen mit dem Evangelium ganz wesentliche weitere Elemente unseres Glaubens zum Opfer gefallen sind.

Es genügt, die wichtigsten aufzuzählen, um das zu verdeutlichen:

Der Islam ist eine Religion ohne Frohbotschaft, ohne das Kreuz, ohne Erlösung, ohne Sakramente, ohne Beichte und Absolution, ohne Gott als himmlischen Vater und damit ohne Vaterunser, ohne Gottes Nähe oder gar Selbstentäußerung, ohne einen Erlöser/Heiland/Retter, ohne Gottes Liebe und Gnade, ohne Heiligen Geist, ohne tieferes Verständnis von Gottes Gebot und menschlicher Sünde, ohne Glauben als Vertrauen, ohne Heilsgewissheit, ohne Erneuerung des Menschen, ohne wirkliche Überwindung der menschlichen Ichsucht, ohne Unterscheidung von Religion und Politik, ohne Glaubens-und Religionsfreiheit usw.

Damit widerspricht der Islam den meisten christlichen Grundaussagen und hat ein anderes Gottes-, Christus-, Menschen-, Sünden-, Glaubens – und Ethikverständnis und ein anderes Verständnis von der Vollendung als wir.

Der Islam als „terrible simplificateur“

Bei der Beschäftigung mit dem Islam hatte ich oft das Gefühl einer eigenartigen Spannungslosigkeit, Leere, tödlichen Ruhe: Alles steht irgendwie fest, ist fertig, klar und eindeutig, starr, einfach, übersichtlich, definiert und geschichtslos: Zwischen Gott und Mensch ereignet sich bei ihm nichts. Der Grund dafür scheint mir darin zu liegen, dass der Islam alle theologischen Spannungen, die es im christlichen Glauben gibt und die innere Lebendigkeit und Dynamik unseres Glaubens ausmachen, auflöst, einebnet und in einer absoluten Einseitigkeit kurzschließt.

Aus der Spannung von Gotteswort und Menschenwort in der Bibel wird im Koran das absolute Gotteswort; aus der Spannung in Gott von Vater und Sohn als göttliche Gemeinschaft wird der absolute Singular Allahs, aus der Spannung zwischen Gesetz und Evangelium wird das absolute Gesetz, von der Spannung von Gottes Liebe und Strenge bleibt nur noch die absolute strenge Gerechtigkeit, von der Spannung der Gottmenschheit Jesu Christi bleibt nur die Menschheit des Propheten Isa übrig, aus der Spannung des Menschen als Kind und Knecht Gottes behält der Islam nur den Knecht, aus der Spannung zwischen Vollmacht und irdischer Macht und Güte (als weltliches und geistliches Regiment) bleibt nur die absolute Allmacht übrig. Die Liste ließe sich noch beliebig verlängern, doch das Wesentliche ist schon deutlich geworden: Daraus ergibt sich dieser Eindruck von Leere, Spannungslosigkeit und kalter Rationalität. Ich vermag deshalb nicht zu sehen, was wir von dieser rationalistischen Religion lernen könnten.

Wozu sollen uns dann dieser Vergleich und diese Auseinandersetzung dienen?

Die Begegnung mit dieser nachchristlichen Religion des Islam zwingt uns, nach der Eigenart unseres eigenen Glaubens zu fragen und uns ihrer neu bewusst und gewiss zu werden. Die Kenntnis und Auseinandersetzung mit dem Fremden lehrt uns, unseren eigenen Glauben und seine Eigenart tiefer und besser zu verstehen, sie zeigt uns, was wir am christlichen Glauben und insbesondere an Jesus Christus haben. Wenn ich nach der Lektüre des Korans zur Bibel zurückkehre, dann bin ich jedes Mal neu froh und dankbar dafür, dass ich Christ sein darf. Bei der Beschäftigung mit dem Islam wurde mir neu bewusst, welches Geschenk es ist, im christlichen Glauben aufgewachsen zu sein und an Christus glauben zu dürfen. Ich bin darum auch ganz zuversichtlich, dass Christus den Vergleich mit Mohammed aushält und mit Recht von sich sagen darf:

„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“(Joh.14,6)

Gegenüberstellung der theologischen Grundaussagen von Christentum und Islam in einzelnen Abschnitten – Teil 8 von 9

Die Offenbarungsquellen Christliche Lehre von der Offenbarung Gottes und der Bibel

Vorbemerkung: Die richtige Gegenüberstellung lautet hier nicht: „Bibel oder Koran“, denn Christus steht für uns an der Stelle, an der im Islam der Koran steht.

Auf eine vorläufige Weise offenbart sich Gott allen Menschen in seiner Schöpfung: „(…) und doch hat er sich selbst nicht unbezeugt gelassen, hat viel Gutes getan und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat euch ernährt und eure Herzen mit Freude erfüllt“ (Apostelgeschichte 14,17). Auch Paulus bezeugt das: „Denn was man von Gott erkennen kann, ist unter ihnen offenbar, denn Gott hat es ihnen offenbart. Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt , so dass sie keine Entschuldigung haben“ (Römer 1,19f.).

Aus den Werken seiner Schöpfung gibt uns Gott zu erkennen, dass er ist, jedoch nicht, wer er ist und wie wir mit ihm dran sind. Zudem haben die Menschen seine Stimme aus der Schöpfung oft nicht verstanden und nicht auf sie gehört. Paulus fährt deshalb fort: „Denn obwohl sie von Gott wussten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen noch ihm gedankt, sondern sind dem Nichtigen verfallen in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert“ (Römer 1,21). Die Offenbarung Gottes in der Schöpfung genügt also nicht und führt uns nicht zu einer klaren Erkenntnis Gottes.

Darum offenbart sich Gott in der Geschichte, insbesondere in der Geschichte seines Volkes Israel. Durch die Erwählung Abrahams und seiner Nachkommen hat Gott sich aus der gefallenen Menschheit ein Volk zum Eigentum erwählt und mit ihm seinen Bund geschlossen. Er hat ihm seinen Willen kundgetan, es durch Priester und Propheten geleitet und zur Ordnung gerufen. In der Geschichte mit Israel hat sich Gott selbst zu erkennen gegeben als Schöpfer und Herr, als Gott des Bundes, der Heiligkeit und Gerechtigkeit, aber auch als barmherziger und gnädiger Gott. Er hat Israel die Treue gehalten und trotz dessen Sünde es nicht verlassen oder verstoßen.

Die Geschichte dieser Offenbarung Gottes hat im Alten Testament ihren Niederschlag gefunden. Es enthält nicht nur Gottes Willen (die Tora), sondern es erzählt und deutet die Geschichte Israels mit Gott als Geschichte der Führung durch Gott, unter Gottes Gnade und Gericht.

Aus dieser Geschichte Israels stammt Jesus Christus. In ihm gipfelt für den christlichen Glauben die Offenbarung Gottes. In Christus spricht und zeigt sich Gott auf einzigartige Weise: „Nachdem Gott vor zeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn(…)“ (Hebräer 1,1f.). Jesus weiß sich vom Gott Abrahams, Isaaks und Jacobs berufen und gesandt. Er verkündet diesen Gott als den nahen, barmherzigen Vater. Jesus ist ganz eng mit diesem Gott verbunden: „Ich und der Vater sind eins“ (Johannes 10,30), so eng, dass er sogar sagen kann: „Wer mich sieht, der sieht den Vater“ (Johannes 14,9). In Jesus offenbart sich Gott in einmaliger und unüberbietbarer Weise. Von ihm heißt es darum: „Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit“ (Johannes 1,14). Das heißt, die Offenbarung Gottes geschieht für uns in diesem Menschen, nicht etwa in einem Buch. Im Zentrum unseres Glaubens steht eine Person: Jesus Christus. Für uns nimmt also Jesus als die Offenbarung Gottes genau die Stelle ein, die im Islam der Koran innehat. Jesus ist das lebendige, menschgewordene Wort Gottes an uns. In Jesus Christus erhält Gott für uns ein menschliches Gesicht. Darum ist es nicht richtig, den christlichen Glauben eine Buchreligion zu nennen.

Das wirkt sich natürlich auch auf den Inhalt der Offenbarung aus: Gott begegnet uns in Jesus Christus ganz persönlich, menschlich, lebendig, freundlich und herzlich. Im Leben Jesu zeigt und verwirklicht er seine Barmherzigkeit. Jesus lehrt nicht nur das Gesetz Gottes. Er droht und mahnt nicht nur (wie die Propheten meist im Judentum und Islam), er fordert nicht nur Gehorsam und Unterwerfung, sondern schenkt und gibt zuerst einmal die Gemeinschaft mit ihm und dadurch mit Gott, Vergebung, Heilung und Heil. Er nimmt uns die Angst vor Gott: „Fürchtet euch nicht!“ (Markus 5,36); (Matthäus 10,31); Lukas 2,10; Lukas 5,10; Johannes 14,27 u.ö.) richtet Menschen auf, nimmt sogar die Sünder an, kurz er hat eine frohe und befreiende Botschaft für uns: das Evangelium. Er schenkt uns Zuspruch und Verheißung, das Wort des Lebens, nicht nur den Buchstaben des Gesetzes, der tötet (2.Korinther 3,6). In Christus sind alle Verheißungen Gottes im alten Bund erfüllt (2. Korinther 1,20). Durch Jesu Leiden und Sterben schließt Gott mit allen Menschen einen neuen Bund (Jeremia31,33f.; 1,Korinter 11,25). Durch ihn erkennen wir Gott im Angesicht Jesu Christi.

Die Kunde von dieser endgültigen Offenbarung, der Heilstat Gottes in Jesus Christus, wurde zuerst mündlich verkündigt als frohe Botschaft (Evangelium). Sie ist wesensmäßig eine lebendige Stimme und Botschaft, eine Anrede an uns Menschen, eine „viva vox evangelii“ , die durch den Geist Gottes beglaubigt in unsere Herzen dringt. Das Evangelium war ursprünglich kein Buch und schon gar kein Gesetzbuch, sondern eben diese „gute, neue Mär“ (Nachricht), die Ansprache Gotts an uns durch Christus.

Die spätere schriftliche Aufzeichnung dieser Botschaft in unseren Evangelienbüchern ist als ein Notbehelf zu verstehen. Sie war notwendig, damit nichts davon in Vergessenheit geriet oder evtl. verändert wurde. Insofern ist die Bibel für uns ein unentbehrliches Hilfsmittel zur Erkenntnis der Wahrheit Christi und der Offenbarung Gottes, aber nicht die Wahrheit und Offenbarung selbst, sondern immer wieder auf ihn hin, der allein das lebendige Wort Gottes aufbewahrt, damit sie in jeder Predigt und jedem christlichen Zeugnis von ihm gleichsam wieder „aufersteht“ aus dem gedruckten Buchstaben des Buches und die Menschen als das lebendige Zeugnis von Christus heute erreicht.

Dabei ist selbstverständlich, dass dies Zeugnis von der Offenbarung Gottes in Christus immer durch Menschen geschieht. Anders als durch menschliche Vermittlung haben wir es nicht. Das gilt natürlich auch für die Bibel. Die Bibel ist von Menschen geschrieben und spricht in jeder Hinsicht menschliche Sprachen. Wir lesen in ihr die Botschaft von Gott in menschlicher Schrift. Wir sehen in ihr „Gottes Wort im Menschenwort“. Wir dürfen darum ihre menschliche Entstehungsgeschichte in großer Freiheit erforschen und ihre menschliche Seite anerkennen. Wir halten die Bibel also nicht für ein vom Himmel gefallenes Buch. Diese islamische Auffassung, die der vielschichtigen Wirklichkeit der Bibel nicht gerecht wird, würde ihre menschliche Seite leugnen und so vielen heutigen Menschen den Zugang zu Christus verbauen. Wir sehen in der Bibel – mit Luther „die Windeln, in denen das Christuskind eingewickelt liegt“. Wir lesen sie schließlich nicht um ihrer selbst willen, sondern um ihres eigentlichen Inhalts und ihrer Mitte willen: Christus. Darum verstehen wir den Christlichen Glauben auch nicht als Buchreligion, sondern als Religion des in Christus Mensch gewordenen Gottes.

Islamische Lehre vom Koran

Der Islam versteht sich dagegen selbst als Buchreligion, weil der Koran für ihn die Schrift bzw. Buch gewordene göttliche Offenbarung ist. Der Koran selbst verweist an vielen Stellen auf sich selbst als göttliches Buch. Dabei herrscht weithin die Vorstellung unter Moslems, dass dies Buch – in arabischer Sprache – die genaue Kopie der „Mutter des Buches“ sei, seiner im Himmel bei Allah befindlichen Vorlage. Der Koran gilt also gewissermaßen als „vom Himmel gefallenes Buch“, jedenfalls als ganz direkt vom Himmel herabgesandtes, offenbartes Buch.

Wir begegnen im Islam einem völlig ungebrochenen , steilen Inspirationsverständnis, dass man mit Recht als Verbalinspiration bezeichnen kann. Der Koran gilt als wortwörtlich von Allah inspiriertes Buch, das Allahs Willen und Weisung irrtumslos, absolut richtig enthält. Es könnte von ihm heißen: „Das Wort ward Buch“, d.h. die Wahrheit Allahs ist im Koran verbucht, Schrift geworden. Der Koran ist gleichsam rein göttlicher Natur, er hat keine menschliche Seite und auch – angeblich – keine menschliche Entstehungsgeschichte oder Schwächen. Er ist ewig, ungeworden und darum auch unveränderlich und absolut irrtumslos. Kritisch kann man von einem verabsolutierten, versteinerten Offenbarungsbegriff sprechen. Deswegen dürfen Muslime an den Koran auch nicht die Maßstäbe irdischer, menschlicher Entstehung und Abhängigkeit legen, also auch nicht zugeben, dass der Koran geschichtliche Vorlagen besitzt. Er ist gewissermaßen völlig voraussetzungslos und absolut, losgelöst von allem. Dieses Buch hat für die Muslime keine Vorgeschichte (etwa in der Bibel, im Juden- und Christentum), man darf es nicht damit vergleichen oder daran messen. Im Gegenteil, es selbst gilt als alleiniger, absoluter, ewiger und einzig richtige Maßstab für alle anderen. Dieses überzogene, übersteigerte Offenbarungsverständnis macht den Islam im Grunde so unbeweglich, starr und unfähig zum Dialog. Es verhindert eine historisch kritische Erforschung des Korans und die Anerkennung seiner menschlichen Seite und Geschichtsverbundenheit. Wie ein erratischer Block liegt es im Wege.

Der Islam sieht im Juden- und Christentum insofern ihm ähnliche Religionen, als er sie ebenfalls als Buchreligionen versteht. Er nennt uns, ihre Vertreter, „Leute des Buches bzw. Volk der Schrift. Dabei denkt er selbstverständlich an das Alte und Neue Testament. Aber er missversteht damit jedenfalls den christlichen Glauben und die Eigenart des Neuen Testamentes total. Für das Judentum mag seine Charakteristik ein Stück weit gelten.

Eine historisch-kritische Untersuchung seiner Entstehungsgeschichte und seines Inhalts oder auch nur eine geschichtliche Relativierung des Korans und seiner Vorschriften ist darum streng verboten und als Abfall vom Islam schwer bestraft. Das macht den Umgang mit dem Koran und der darauf sich gründenden islamischen Theologie so außerordentlich schwierig und lässt den Islam so unbeweglich und starr werden.

Diese offizielle islamische Auffassung vom Koran entspricht natürlich überhaupt nicht seiner tatsächlichen Entstehungsgeschichte. Die einzelnen von Mohammed empfangenen Offenbarungen (Suren) wurden zunächst von ihm memoriert und rezitiert, mündlich weitergegeben, von seinen Anhängern ebenfalls auswendig gelernt und nach und nach auf verschiedenen Materialien aufgeschrieben. Erst nach dem Tod Mohammeds begann man, diese Aufzeichnungen zu sammeln, zu vergleichen, zu sichten und auszuwählen und so zu einer einheitlichen Fassung zusammenzufassen. Das war vor allem das Werk des 3. Kalifen Osman (644-656 n. Chr.). Dabei ging wohl auch manches verloren, bzw. wurde absichtlich ausgeschieden, um unterschiedliche Auffassungen zu beseitigen (vergl. die sogenannten satanischen Verse). Erst von da ab gab es so etwas wie einen einheitlichen Koran.

Ich habe mich bekehrt

Ich habe mich bekehrt – mit einem solchen Bekenntnis beginnt für viele das Leben als Christ. Und das ist zunächst auch richtig so: Wer sich nicht bekehrt, lebt verkehrt!

Ich habe mich bekehrt – eines fällt dabei allerdings auf: Zweimal ist in dieser Aussage von mir die Rede. Aber kein Wort davon, was der Herr in meinem Leben getan hat.

Wo ist das Problem? werden jetzt viele Christen fragen. Natürlich ist es Jesus Christus, der alles für uns getan hat. Er ist für mich Mensch geworden, gestorben und auferstanden. Er hat mich so geführt, dass ich sein Wort gehört habe. Aber jetzt muss ich mich von der Sünde ab- und ihm zuwenden. Jetzt muss ich mich für Jesus entscheiden. Jetzt muss ich ihn in mein Leben hereinlassen. Das ist der kleine, aber entscheidende Teil meiner Erlösung, den Gott mir selbst überlässt. So zumindest sehen es viele evangelikale Christen, vor allem aus dem Bereich der täuferisch gesinnten Freikirchen. Und sie übersehen damit die Tatsache, dass in der deutschen Bibel das Wort „Entscheidung“ im Zusammenhang mit unserer Erlösung an keiner Stelle vorkommt. Im Gegenteil: Es ist Gottes Werk, wenn ein Sünder zu Christus findet. „Weißt du nicht , dass dich Gottes Güte zur Buße leitet?“, fragt Paulus in Römer 2,4. Noch deutlicher wird er im 9.Kapitel Vers 16: „So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen.“ Gerettet werden wir also nicht aufgrund unserer Willensentscheidung und auch nicht deshalb, weil wir bei der Evangelisation nach vorn gelaufen sind. Dass ich zum rettenden Glauben finde, liegt allein an Gottes Erbarmen. „Die Tür ist offen, ich habe sie aufgemacht. Jesus, du lebst in mir mit all deiner Macht.“ Lieder wie dieses haben wir einst im Jugendkreis gesungen. Erst viel später fiel mir auf, dass die Bibel den Sachverhalt genau anders herum schildert: Nicht Lydia öffnete ihr Herz für Jesus, sondern der Herr tat ihr das Herz auf (Apostelgeschichte 16,14).

Wenn ich Mitchristen darauf hinweise, dass der Begriff der Entscheidung in der Bibel gar nicht vorkommt, dann wird oft eingewendet: Der Begriff vielleicht nicht, aber die Sache. Und in der Tat schildert die Bibel immer wieder, dass Menschen in der Entscheidungssituation stehen: Wollt ihr zu Gott gehören oder nicht? Beim Landtag zu Sichem stellte Josua die Israeliten vor die Entscheidung: „Gefällt es euch nicht, dem Herrn zu dienen, so wählt euch heut, wem ihr dienen wollt: Den Göttern, denen eure Väter gedient haben oder den Göttern der Amoriter!“(Josua 24,16) Und als sich viele Nachfolger Jesu von ihm abgewendet hatten, stellte er auch den zwölf Jüngern die Entscheidungsfrage: „Wollt ihr auch weggehen?“ Beachten wir aber: Die Israeliten hatten Gott längst aus der Sklaverei in Ägypten befreit, er hatte mit ihnen am Sinai einen Bund geschlossen und sie zu seinem Volk gemacht. Und die zwölf Jünger hatte der Herr Jesus zuvor einzeln erwählt und berufen. Die Entscheidungsfrage lautet also nicht: Willst du Gott gehören? Sie lautet vielmehr: Willst du ihm treu bleiben? Und diese Frage stellt sich auch uns jeden Tag.

Bei Evangelisationen wird oft aus Offenbarung Kapitel 3 Vers 20 zitiert, wo der Herr sagt: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.“ Der Herr, so wird das oft ausgelegt steht bei unbekehrten Menschen vor verschlossenen Türen. Erst wenn wir uns entschließen, unsere Türen bzw. Herzen zu öffnen, kann Christus in unser Leben kommen. Doch das Gegenteil ist richtig. Erst wenn der Herr uns, wie damals der Lydia, das Herz auftut, können wir Christus annehmen. Denn die Worte in Offenbarung 3 richten sich gar nicht an Ungläubige. Der Herr spricht gläubige Christen an, die aber lau geworden sind, träge im Glauben und obendrein ziemlich selbstgerecht. Die sollen jetzt Buße tun, nur dann wird Christus zu ihnen kommen und mit ihnen das Mahl der Vergebung feiern.

Schon das Alte Testament wusste: Es ist nicht unsere Entscheidung, wenn wir zu Gott kommen. Es ist seine Liebe, dass er uns zu sich zieht (Jeremia 31,3). Ja, nur wenn Gott uns bekehrt, können wir uns selbst bekehren. Nicht unser Wille ist heilsentscheidend, sondern Gottes Wille. Martin Luther hat eines seiner wichtigsten Bücher Vom „Unfreien Willen“, darüber geschrieben. Engagiert erklärt er darin seinen damaligen humanistischen Widersachern: Unser Wille ist von der Sünde so verdorben, dass er sich gar nicht mehr für Gott und das Gute entscheiden kann. Und nur Gott alleine kann uns befreien.

Wenn dem aber so ist, warum ist dann aber die Bibel voll mit Aufforderungen, sich zu bekehren? Und warum rufen wir in der Predigt dann auch heute noch zur Umkehr und Bekehrung auf? Ganz einfach deshalb, weil Gott genau durch diese Predigt Bekehrung, Umkehr und Glauben wirkt. Aber eines müssen wir dabei immer bedenken: Eine Predigt, die zur Bekehrung aufruft, richtet sich nicht an den menschlichen Willen und schon gar nicht an das Gefühl. Die Bekehrungspredigt richtet sich an das menschliche Gewissen. Sie konfrontiert den Menschen mit Gottes Gesetz und zeigt ihm seine Sünde auf. Und sie malt ihm, um mit Paulus zu sprechen, Jesus Christus als den Gekreuzigten vor Augen. Als den, der unsere Schuld getragen und die Versöhnung mit Gott erwirkt hat. So schafft Gott durch die Verkündigung von Gesetz und Evangelium Glauben und Umkehr. Immer wieder dürfen wir es erleben, dass Menschen durch diese Predigt zum Glauben kommen, sich von der Sünde abwenden und ein Leben unter der Führung des Heiligen Geistes beginnen. Ein Leben, in dem man freilich bis zum letzten Tag immer wieder aufs Neue auf Gottes Vergebung angewiesen ist, und in dem man immer von konkreter Schuld umkehren muss. Denn nicht der furiose Start in der Bekehrung ist das Wesentliche am christlichen Glauben, sondern die Treue bis zum Ende.

Manche Seelsorger lassen Menschen, die zu Jesus Christus kommen, diese ihre Glaubensentscheidung mit Datum und Unterschrift besiegeln. Im Falle einer Glaubenskrise sollen sie dann auf ihre Unterschrift sehen und neu zur Gewissheit kommen: Ich habe mich tatsächlich bekehrt. Aber so baut man gerade auf Sand. Denn die meisten Krisen hängen ja gerade mit unseren Zweifeln zusammen. Deshalb müssen wir es lernen, gerade nicht auf uns selbst zu sehen, sondern auf Christus. Unsere Gewissheit darf nicht an unseren sogenannten Entscheidungen hängen. Sie muss auf Gottes Zusagen beruhen. Und dieser Glaube wird uns durch den Zuspruch der Verheißungen aus Gottes Wort, durch das Wort der Vergebung in der Beichte und im Heiligen Abendmahl gestärkt.

Für viele Christen sind das heute ungewohnte Gedanken. Sie sehen in der Bekehrung nicht so sehr Gottes Wirken, sondern die eigene Entscheidung. Doch das ist weder biblisch noch reformatorisch. Vielmehr will hier der alte Mensch ein bisschen Autonomie gegenüber Gott behalten. Entsprechend meint man, den Menschen Gottes Wort entweder mit allen Mittel schmackhaft machen zu müssen oder setzt sie mit drängender, gesetzlicher Verkündigung unter Druck, um sie zu einer Glaubensentscheidung zu bringen. Natürlich wird beides auf Dauer keine guten Früchte bringen.

Wenn ich dagegen darauf vertraue, dass Gottes Wort Umkehr und Glauben wirkt, dann kann ich es zuversichtlich verkündigen. Und ich kann auch vertrauensvoll darum beten, dass Menschen zum lebendigen Glauben kommen. Denn dort, wo man meint, dass Christus nur dann in ein Menschenleben kommt, wenn sich ein Mensch dafür willentlich dafür öffnet, da hat das Gebet für die Bekehrung eines Menschen eigentlich keinen Sinn. Stattdessen ist hier die Gefahr groß, dass man versucht Menschen zu manipulieren oder unter Druck zu setzen. Und manch eine gut gemeinte evangelistische Aktion ist dieser Gefahr schon erlegen. Vertrauen wir lieber darauf, dass es Gottes Wort ist, dass die Menschen zur Bekehrung und zum lebendigen Glauben bringt.

 

 

WAS UNS Die Alten SAGTEN – SCHÄTZE DES GLAUBENS FÜR LEUTE VON HEUTE: VOM REDEN HINTER DEM RÜCKEN

Psalm 10,7.8; 140,4.12.13; Jakobus 4,11.12

Unsere Welt steht unter der Herrschergewalt Satans. Das erste, was wir von ihm wissen, ist dies, dass er den heiligen Gott verleumdete. (1.Mose3,1-5) Von der Menschheit wird gesagt: „Ihre Rede ist faul wie der Gestank aus einem offenen Grab. Sie ist durch und durch verlogen. Ihr Reden ist tödlich wie Otterngift. Ihr Mund ist voller Flüche und bitterer Worte.“ (Römer 3,13.14.) (Psalm 12,2-6; Spr. 6,12-19)

In diese verkehrte Menschheit sind wir hineingeboren. Das Gebot „Du sollst keine falsche Aussage über einen deiner Mitmenschen machen“ kennt zwar alle Welt – dennoch ist die Welt voller Verleumdung. Millionenfach sind die Falschaussagen, die durch Reden über Abwesende hinter dem Rücken – durch nachteilige Andeutungen – durch böswillige Gerüchte in das Ohr und Herz anderer Menschen ausgestreut werden. „Der Herr Jesus Christus sagt: „Ihr Schlangenbrut! Wie können böse und hinterhältige Menschen wie ihr reden, was gut und richtig ist? Denn immer bestimmt ja euer Herz, was ihr sagt. Ein guter Mensch spricht gute Worte aus einem guten Herzen, und ein böser Mensch spricht böse Worte aus einem bösen Herzen. Ich sage euch: Am Tage des Gerichts müsst ihr euch für jedes böse Wort, das ihr sagt, verantworten. (Matth.12, 34 – 36). Verleumdungen und Ohrenbläserei bilden eine allgemeine Sündengewohnheit, so dass es fast kein Zusammensein von Menschen gibt, bei welchem diese Sünde nicht begangen wird. Achte darauf – in Familie und Gesellschaft, im Restaurant, im Geschäft, unterwegs im Bus oder Flugzeug. Prüfe einmal, wie selten eine Anzahl von Personen einige Stunden beisammen ist, ohne dass Nachteiliges über Abwesende geredet wird. Und doch sagt die Schrift: „Verleumdet eure Mitmenschen nicht … Hege in deinem Herzen keinen Hass gegen irgendeinen anderen Menschen …!“ (3.Mose 19, 15.17.; lies Sprüche 10,31; 17;20; Jes. 3, 8-11).

„Gerüchte sind verführerische Leckerbissen, die sich aber tief ins Herz eingraben“ (Spr. 18,8). Wie gierig werden meistens die bösen Nachreden aufgenommen und weitergetragen! Hundert sichere Behälter hat das Gedächnis des natürlichen Menschen für Böses, das er über andere hört – aber für ein einziges Wort Gottes hat es kaum einen Raum. Gott sagt: „Du sitzt da und redest gegen deinen eigenen Bruder, den Sohn deiner Mutter verleumdest du. Bis jetzt habe ich geschwiegen, und du dachtest, ich sei wie du. Doch ich werde dich zurechtweisen und dir alle meine Anklagen vor Augen stellen“ (Ps.50,20.21.; vergl. Ps. 64, 3-7).

Die Zunge der Verleumder macht auch vor den Jesus-Nachfolgern nicht halt! Durch gutes und durch böses Gerücht wird wohl jeder treue Diener des Herrn hindurchmüssen. Die Hauptsache ist nur, dass wir unserem Herrn Ehre machen, dass wir keinen berechtigten Anstoß geben.(Lies 2.Kor. 6, 3-10) Wurde nicht Mose von seiner eigenen Schwester und von seinem Bruder bitterlich verleumdet (4.Mose 12, 1-10)? Ja, den Sohn Gottes selbst nannten sie einen „Fresser und Weinsäufer“. Andere sagten von ihm:“Er ist vom Satan, dem Obersten der Dämonen, besessen. Daher hat er die Macht, Dämonen auszutreiben“ (Mark.3,22). Jesus, der mit Demut und Freundlichkeit erfüllt und gekommen war, um anderen zu dienen und sein Leben als Lösegeld zu geben für das Heil der Welt – ihn stempelte man zum Unruhestifter und Empörer. Was aber sagt Gott? „Warum bist du auf deine Bosheit noch stolz?… Wenn du redest, verletzt du wie ein scharfes Messer, du Lügner. Du liebst das Böse mehr als das Gute und die Lüge mehr als die Wahrheit“ (Ps.52,3a 4. 5).

Ein gläubiger Christ, der durch den Heiligen Geist das Siegel der Gotteskindschaft empfing, ist ein Tempel, eine Wohnstätte Gottes geworden. Wer mit Christus lebt, wird ein neuer Mensch. Er ist nicht mehr derselbe, denn sein altes Leben ist vorbei. Ein neues Leben hat begonnen (2.Korinther 5, 17; Eph. 4,25-32). – Wo das Wahrheit ist: „Christus lebt in mir“, da werden auch unsere Worte durch Gottes Gnade bewahrt, da wird im Bewusstsein der Gegenwart des Herrn geredet. Da kann der Hörende die Einsicht gewinnen: Aus diesem Menschen redet Christus. „Herr, lass dir die Worte meines Mundes und die Gedanken meines Herzens gefallen, Herr, mein Fels und Erlöser.(Ps19,15; lies Spr.21,23; Ps.15,1-3). Bei manchen Christen braucht es leider eine lange Zeit, bis sie erkennen, dass sie für ihre Worte verantwortlich sind, bis sie dem Heiligen Geist das Verfügungsrecht über ihre Zunge einräumen, bis das Gewissen so weit geprägt ist, dass es warnen und ermahnen darf. Paulus schreibt: „Ich bete darum, dass eure Liebe immer noch reicher werde an Erkenntnis und aller Erfahrung, so dass ihr prüfen könnt, was das Beste sei, damit ihr rein und vorbildlich vor Christus steht, wenn er wiederkommt, erfüllt mit der Frucht der Gerechtigkeit durch Jesus Christus, zur Ehre und zum Lobe Gottes“ (Phil.1, 9-11; Ps 34, 12-17; 39, 2; Spr. 12,17-22).

Bei manchem Gläubigen ist es die angeborene Schwatzhaftigkeit, die er überwinden lernen muss. Bei anderen ist es die Neigung zu Spötteleien und albernem Geschwätz. (Spr.12,23; 15,2). Diese Dinge sind in den Augen des natürlichen Menschen nicht immer schlecht, aber den Gläubigen verstricken sie in den Geist der Welt, und er hat kein gutes Gewissen dabei. Die Freude im Herrn Jesus Christus wird gestört. „Ein Mensch, der viel redet, versündigt sich leicht; wer seine Zunge im Zaum hält, zeigt Verstand“(Spr.10, 19).

Das Selbstzeugnis Jesu

Ein biblisches Thema :

Wir glauben: Jesus ist Gottes Sohn. Viele aber bestreiten das. Darum wollen wir einmal fragen, was Jesus selber zu seiner Person gesagt hat.

Zunächst ist schon bedeutsam, dass wir nach seiner Person fragen und nicht zuerst nach seiner Lehre. Bei menschlichen Lehrern ist das anders: Philosophen wie z.B. Plato oder Aristoteles haben das Denken ihrer Zeit und noch der folgenden Jahrhunderte stark beeinflusst – durch ihre Lehren; die Person spielte dabei keine Rolle.

Bei Jesus aber war schon für seine damaligen Zeitgenossen seine Person die Hauptfrage. Zwei Gründe gibt es dafür: Einmal war Jesu Lehre gar nicht neu; sie war im Grunde Auslegung und Anwendung dessen, was im Alten Testament schon offenbart war. Darum konnte er auch immer darauf hinweisen: „Wie steht geschrieben? ,“Habt ihr nicht gelesen?“

Zum andern aber sollte die offenbarte Lehre doch befolgt und getan werden, aber Israel versagte, immer wieder. Priester und Könige sollten helfen, aber auch sie versagten. Bis Gott ein Ende machen musste durch die Babylonische Gefangenschaft.

Was fehlte, war einer, der die Lehre verwirklichen konnte – ein Erlöser. Mose und die Propheten hatten einen solchen auch schon angekündigt, und seit dem Exil wartete man auf ihn. Man wusste, es kommt einer.

Der Evangelist Lukas berichtet, wie die Eltern das Jesuskind in den Tempel bringen. Da tritt Simeon zu ihnen, fromm und gottesfürchtig, und dann heißt es von ihm: „… und wartete auf den Trost Israels.“ Solche Menschen gab es damals, die den Retter herbei sehnten (Lukas 2,25).

Dann kam Johannes der Täufer und predigte in der Jordangegend die Taufe der Buße. Viele kamen herbei, ihn zu hören. Der Hohe Rat in Jerusalem musste die Sache untersuchen und schickte eine Kommission. Sie fragten Johannes nicht, was er lehre, sondern: „wer bist du?“. Johannes konnte antworten, er sei nicht der Christus, der komme nach ihm.

So stellte man dann auch Jesus diese Frage. Sogar Johannes selbst, als ihm später, im Gefängnis, noch Zweifel an Jesus gekommen waren und er zwei seiner Jünger schickte, Jesus zu fragen: „Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir eines anderen warten?“

Noch am Kreuz rief man ihm zu, diesmal spottend: „Bist du Gottes Sohn, dann steig herab…“ Und nach der Auferstehung ging`s weiter mit der Frage: wer war, wer ist Jesus – bis heute.

Wenn wir nun fragen, was Jesus selbst sagte, dann geht es um drei Titel:

Davidsohn, Menschensohn und Gottes Sohn.

  1. Davidsohn

Vielleicht vermisst jemand in der Gliederung den Messias-Namen. Er wird uns auch noch begegnen, aber er ist eine Weiterbildung aus dem Davids-Titel, im Wort Gottes verheißen war der Davidsohn.

Zuerst in 2. Samuel 7. Als David für Gott einen Tempel bauen wollte, ließ Gott ihm durch den Propheten Natan sagen: nicht du sollst mir ein Haus bauen, sondern ich will dir ein Haus bauen (Vers 5 u. 11). Gott will einem seiner Nachkommen „seinen Königsthron bestätigen ewiglich“ (Vers 13). – Das war 1000 Jahre vor Jesus.

Psalmen griffen diese Verheißung auf (Psalm 89; 132), andere Propheten erneuerten und bestätigten sie. An jedem Weihnachtsfest hören wir Jesaja 9,5f: “ Uns ist ein Kind geboren… auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids…“. Und Jeremia kündigt an (23,5): “ Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, dass ich dem David einen gerechten Spross erwecken will, der soll ein König sein, der wohl regieren und Recht und Gerechtigkeit im Lande üben wird.“

Könige wurden zur Einführung in ihr Amt gesalbt – ein Zeichen, dass der Geist Gottes sie leiten solle. Von einem König, wie die Propheten ihn ankündigten, muss das bestimmt im besonderen Maße gelten. Darum nannte man schließlich den Kommenden einfach den „Gesalbten“, hebräisch Messias, griechisch/lateinisch: Christus. Das Wort entwickelte sich zum Titel.

Man könnte denken, Jesus würde zu Beginn auftreten mit den Worten „Ich bin der Davidsohn, der Messias“! Er tat es nicht. Das hatten schon Männer vor ihm getan, hatten einen Aufstand gemacht und waren kläglich gescheitert.

Nein, Jesus wollte an seiner Verkündigung und an seinen Taten als solcher erkannt werden. Seinen Gegnern sagte er einmal deutlich, sie sollten doch seinen Werken glauben, die der Vater im Himmel ihm gegeben hat, wenn sie seinen Worten nicht glauben wollten (Johannes 10,37f). Und Johannes 5,36: “ diese Werke, die ich tue, bezeugen von mir, dass der Vater mich gesandt hat“.

Den beiden Boten, die Johannes der Täufer zu ihm sandte, antwortete er auf ihre Frage weder mit ja noch nein, sondern: „Sagt Johannes wieder, was ihr hört und seht: Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf, und Armen wird das Evangelium gepredigt“ (Matth.11,2ff).

Johannes kannte die Bibel auswendig; er wird gleich erkannt haben, dass Jesus aus Jesaja 35 und 61 zitierte, wo der Prophet das zukünftige Heil geschildert hat.

Häufig aber geschah es, dass andere ihn mit messianischen Titeln anredeten. Solche Begebenheiten sind besonders bedeutsam.

Bei Jericho riefen zwei Blinde am Wege: „Ach Herr, du Sohn Davids, erbarme dich unser!“ (Matth.20,30ff). Jesus hatte ihnen keine Vorhaltungen gemacht: was sagt ihr da! Nein, er akzeptierte diese Anrede. Das ist Selbstzeugnis ohne eigene Worte, aber vor vielen Zeugen.

In Kapitel 21 schildert Matthäus den Einzug Jesu in Jerusalem. Die begeisterte Menge rief: „Hosianna dem Sohn Davids!“ Das war der Ruf, mit dem man den Messias begrüßen wollte, wenn er kommt. Und Jesus? Er nahm die Huldigung an.

Auf dem Tempelplatz ging es weiter; da riefen die Kinder, „Hosianna dem Sohn Davids!“ Der Hohe Priester und die Schriftgelehrten stellten Jesus entrüstet zur Rede: „Hörst du auch, was diese sagen?“ Aber Jesus fragte zurück, ob sie nie Psalm 8 gelesen hätten: „Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du Lob zugerichtet.“ Da bestätigte er den Ruf vor den maßgebenden Männern Israels.

Ebenso wichtig ist das Zeichen, dass Jesus bei seinem Einzug gesetzt hat: er ritt auf einem Esel. Jesus ist sonst nie geritten ; er ging zu Fuß durchs ganze Land. Aber hier den Ölberg herab, nahm er einen Esel, weil der Prophet Sacharja es so angekündigt hatte (Sacharja 9,9). Damit erhob Jesus deutlich und öffentlich den Anspruch: ich bin der verheißene König Israels! Nun nehmt Stellung! –Sie haben es dann auch getan!

Auch vor Pilatus hat Jesus sich als König bekannt, und damit vor dem Vertreter des Kaisers, der weltlichen Macht (Joh.18,37). Pilatus hat es dann veröffentlicht am Kreuz, dreisprachig (Joh.19,9f).

Seine Jünger hatte Jesus einmal gefragt, für wen sie ihn hielten. Petrus machte sich zum Sprecher der andern: du bist der Christus. Hier im vertrauten Kreise, hat Jesus es sogar ausdrücklich bestätigt, aber sie sollten es noch nicht weitersagen (vergleiche Matthäus 16,13ff; Markus 8,27-30; Lukas 9,18-21)

Fazit: Jesus hat sich mehrfach eindeutig als der angekündigte Davidsohn bekannt, und damit als König Israels, als Christus.

  1. Menschensohn

Das Wort gebraucht Jesus häufig, wenn er etwas über sich selbst sagte. Ein Beispiel: „Des Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.“ (Lukas 19,10) .

Der Ausdruck ist doppeldeutig. Er kann einfach meinen: der Mensch, oder: der wahre Mensch, so wie Gott ihn geschaffen und gemacht hatte.

Er kommt aber noch in anderer Bedeutung in Daniel 7,13f vor. Da beschreibt der Prophet eine Vision: „Und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschensohn und gelangte zu dem, der uralt war, und wurde vor ihn gebracht. Der gab ihm Macht, Ehre und Reich, dass ihm alle Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen dienen sollten. Seine Macht ist ewig und vergeht nicht, und sein Reich hat kein Ende.“

Daniel schaut hier, wie Gott in der letzten Zeit einen Weltherrscher einsetzt.

In welcher Bedeutung hat Jesus nun das Wort gemeint? Die Hörer jedenfalls haben verstanden, dass er von sich selbst sprach. Nur einmal, Johannes 12,34, fragten sie nach, wer dieser Menschensohn sei.

Aber im Prozess vor dem Hohen Rat machte Jesus eine bedeutsame Aussage: „Von nun an wird`s geschehen, dass ihr sehen werdet des Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen in den Wolken des Himmels“ (Matth.26,64).

Hier zitierte er aus Daniel 7 und zeigte damit, dass er diese Stelle beim Gebrauch des Wortes Menschensohn mit im Blick hatte und letztlich meinte. Was hat das uns zu sagen?

Im Teil 1 sahen wir, dass der Davidsohn-Titel einen König für Israel bezeichnete, der ewig regieren solle, dem Gott aber die Weltherrschaft übertragen würde.

Damit offenbarte Gott: der Davidsohn bleibt nicht auf Israel beschränkt; die Völkerwelt wird mit einbezogen in Gottes Erlösung – das Heil für die Heiden ist hier im Blick.

Matthäus 26,64, die Aussage vor dem Hohen Rat, ist ein Selbstzeugnis Jesu: er verstand sich als der Weltherrscher der Endzeit. Nach seiner Auferstehung sagte er es seinen Jüngern – Matthäus 28,18: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“

  1. Der Sohn Gottes

Auch hier gilt: Jesus wollte nicht einfach behaupten, Sohn Gottes zu sein, sondern er wollte an seinen Worten und Taten als solcher erkannt werden.

In Markus 2,1ff spricht Jesus zu einem Gelähmten: “ Ich sage dir, stehe auf, nimm dein Bett und gehe heim!“ In dem Augenblick sind die Muskeln, Sehnen, Nerven des Kranken wieder in Ordnung gebracht und er kann aufstehen. “ Wir haben solches noch nie gesehen“, sagten die Zuschauer.

Und noch deutlicher in Lukas 7,11ff in Nain, da hält Jesus einen Beerdigungszug an und spricht zu dem Toten: „Jüngling, ich sage dir, stehe auf!“ Und er steht auf.

Das gibt es bei uns Menschen nicht, dass ein Wort geschieht. Aber in der Schöpfungsgeschichte steht es: „Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht“ (1.Mose 1,3). Gott schafft durch sein Wort. Die Hörer Jesu kannten das, und so hätten sie folgern können: Gott ist zu uns gekommen. Das hatte Jesus erwartet. Seine Taten waren ein Selbstzeugnis, sie sprachen für sich.

Als Mose am brennenden Dornbusch Gott nach seinem Namen fragte, lautete die Antwort: „Ich werde sein, der ich sein werde“, oder „Ich bin, der ich bin“ (2.Mose 3,14). Nur Gott kann sich so nennen. Er bleibt sich gleich. Wir sind sehr veränderlich.

Jesus aber nimmt dieses Wort auf und spricht: „Ich bin – der gute Hirte, das Leben, die Auferstehung“ (Johannes 10,11; 11,25). Er sagte: „Ehe denn Abraham ward, bin ich“ (Johannes 8, 58); ja, er sagte sogar: „So jemand mein Wort wird halten, der wird den Tod nicht sehen ewiglich“ (Johannes 8, 51).

Bei solchen Worten gibt es nur zwei Möglichkeiten: es ist ihm abzunehmen und an ihn glauben, oder sagen: er ist von Sinnen, wie seine Familie vorübergehend gedacht hatte (Markus 3, 21)

Nun meint die „Historisch-kritische Theologie“, Jesus habe diese Worte gar nicht gesagt, sondern die Urgemeinde habe sie ihm in den Mund gelegt, um ihn groß zu machen. – Das hieße aber, die Schreiber der Evangelien hätten Jesus Unsinniges in den Mund gelegt, Worte, hinter denen nichts steht. Und hieße weiter, diese Schreiber wären von Sinnen gewesen.

Jesu Worte waren Selbstzeugnis, und seine Hörer haben sie sehr wohl verstanden: Er ist Gott, Gottes Sohn – oder ein Lästerer. Seine Gegner entschieden sich für das zweite und hoben Steine auf …(Johannes 10, 31-33). Seine Jünger, die Apostel, waren bereit, für seine Worte ihr Leben einzusetzen.

Wenn Jesus von sich bezeugt: „Ich und der Vater sind eins“, (Johannes 10, 30), dann zeigt er damit, dass er eine besondere, einmalige Beziehung zu Gott hat. Wir dürfen auch Kinder Gottes heißen, durch Glauben und den Geist Gottes von neuem geboren (Johannes 3, 3 u. 5; 1.Petrus, 1, 3), aber Jesus ist aus Gott hervorgegangen, ist der „eingeborene Sohn“ (Johannes 3, 16).

Diese besondere Beziehung zu Gott hat er auch dadurch zum Ausdruck gebracht, dass er immer „mein Vater“ sagte, nicht „unser Vater“. Wir, seine Jünger, dürfen „unser Vater“ beten (Vergl. Johannes 17, 20).

Etliche seiner Hörer erkannten: seine Worte sind wahr. Und dann sehen wir das gleiche wie in Teil 1, dass Jesu gläubige Anerkennung nicht zurückgewiesen hat:

Matthäus 14, 33 – Als Jesus in stürmischer Nacht, auf dem See gehend, zu den Jüngern in das Schiff trat und der Wind sich legte, da fielen sie im Schiff vor ihm nieder und sprachen:“Du bist wirklich Gottes Sohn!“

Johannes 11,27 spricht Martha: „Ich glaube, dass du bist Christus, der Sohn Gottes, der in die Welt gekommen ist“. Und Johannes 20, 28 sagt Thomas zu Jesus: „Mein Herr und mein Gott!“

Selbstzeugnisse Jesu durch Anerkennung und Worte anderer.

Aber es gab auch ausdrückliche Bestätigungen durch Jesus.

Dazu noch zwei Stellen:

Matthäus 16, 16f, in der Öffentlichkeit vor dem Hohen Rat, als der Hohepriester ihn beschwor, ihnen zu sagen, ob er sei der Christus, der Sohn Gottes, da antwortete Jesus: Du sagst es, d.h. ja, ich bin`s. Eine Aussage vor dem Richter, unter Eid, und obwohl er wusste, dass sie ihn an das Kreuz bringen würde.

Jesus hat sein Bekenntnis zu seiner Gottessohnschaft mit seinem Leben bezahlt – das ist größter Wahrheitsbeweis.

Ergebnis: Die Frage: „Wer bist du?“ hat Jesus klar beantwortet. Nach seinem Selbstzeugnis ist er: der König Israels – der Davidsohn; der kommende Weltherrscher – der Menschensohn; der Mensch gewordene Gottessohn.

AMEN!

 

Absonderliches bei den großen Meistern der Musikwelt Karl Barth und Mozart

 

In Band I, 2 Seite 563 steht zu lesen: „ Die Propheten und Apostel waren als solche in ihrem gesprochenen und geschriebenen Wort des Irrtums fähig. Sie waren tatsächlich fehlbare Menschen wie wir alle. „ Auf Seite 565 des gleichen Bandes sagt Professor Barth : „ Die Anfechtbarkeit bzw. die Irrtumsfähigkeit der Bibel erstreckt sich auf ihren religiösen und theologischen Gehalt. Da ergeben sich offenbar Überschneidungen und Widersprüche. „ Es ist schmerzlich, dass dieser große Theologe die Lehre der Inspiration, wie sie von Kirchenvater Augustinus und auch von dem Reformator Calvin formuliert wurde, mit Entschiedenheit ablehnt. Wenn Theologen und Nichttheologen in diesem Lehrstück Karl Barth folgen wollen, so ist das ihre Sache. Der gläubige Christ kann diese Lehrmeinung nicht übernehmen.

Geradezu weh tut es einem, was auf Seite 595 dieses Bandes zu lesen ist: „ Hat Gott sich der Fehlba rkeit aller menschlichen Worte der Bibel, ihrer geschichtlichen und naturwissenschaft- lichen Irrtümer, ihrer theologischen Widersprüche nicht geschämt, dann wäre es Eigenwilligkeit und Ungehorsam, in der Bibel auf die Suche nach irgendwelchen unfehlbaren Elementen ausgehen zu wollen. ( gekürzt)

Wir brauchen nicht nach unfehlbaren Elementen zu suchen, sie sind in der Heiligen Schrift in Fülle da. Paulus schreibt in 1.Tim. 3, 16: „ Kündlich groß ist das gottselige Geheimnis; Gott ist offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, erschienen den Engeln, gepredigt den Heiden, geglaubt von der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit. „ Ist das etwa kein unfehlbares Element? Natürlich kann ich nicht gegen einen Karl Barth antreten. Theologisch bin ich ihm gegenüber wie eine kleine Maus gegen einen riesigen Elefanten.

Es bleibt dabei. Mir gilt „ pasa graphe theopneustos „ = alle Schrift ist von Gott eingegeben 2. Tim. 3, 16 ). Diese Inspiration ist nicht als automatisches Diktat mit mechanischer Aufnahme zu verstehen, sondern bedeutet, dass die Verfasser der biblischen Schriften Männer voll Heiligen Geistes waren.

Diese kurze Erörterung der Inspirationsfrage erfolgte nur, weil wir uns in einigen Kapiteln mit der genialen Begabung großer Musiker auseinandersetzen.

Renè Pache unterscheidet in seinem Buch über die Inspiration zwischen Erleuchtung und Inspiration ( Seite 200 ). In unserem Zusammenhang geht es um andere Abgrenzungen, wie noch deutlich werden wird.

Zunächst steht die Frage zur Diskussion, ob Karl Barth mit seiner Glorifizierung Mozarts auf der richtigen Fährte war. Stand dieses Musikgenie Mozart bei seinen Werken unter der Inspiration des Heiligen Geistes? Hören wir einmal, was Karl Barth über ihn sagte. Wir finden seine Äußerungen in der kirchlichen Dogmatik, aber kurz zusammengefasst in seiner Schrift „ Wolfgang Amadeus Mozart „.

Barth schreibt: „ Ich habe zu bekennen, dass ich seit Jahren und Jahren jeden Morgen zunächst Mozart höre und mich dann erst der Dogmatik zuwende. Ich habe sogar zu bekennen, dass ich, wenn ich je in den Himmel kommen sollte (!), mich dort zunächst nach Mozart und dann erst nach Augustin und Thomas, nach Luther, Calvin und Schleiermacher erkundigen würde.“ Die Aussage über die eigene Ungewissheit des Heils kann wahrscheinlich als ein Akt der Bescheidenheit gelten. Barth hatte ja oft die Pietisten wegen eines „grölenden Redens vom Heiligen Geist „ – wie er sich ausdrückte – getadelt und angegriffen. Dass er aber Mozart, seinen erwählten Lieblingsmusiker, einfach in den Himmel versetzte, ist fragwürdig.

Wir stehen hier vor einer Untugend der westlichen Bildung. Die menschliche Ratio und das schöpferische Schaffen großer Männer wird so hoch bewertet, dass die Volksmeinung sie automatisch in den Himmel versetzt. So finden wir in dem Buch von Domprobst Martensen Larsen „ Am Gestade der Ewigkeit „ (Seite 166) folgende Aussage: „ Es wäre doch ein wunderlicher Himmel, in dem man nicht Plato, Cäsar, Goethe, Schiller und Beethoven finden würde! „Eine Somnabule (spiritistisches Medium, dass in Trance das Astralwandern praktiziert) erklärte, sie sei auf dem Jupiter gewesen und hätte dort Goethe als himmlischen Lehrer angetroffen, der die Verstorbenen auf den Stufen der Seligkeit weiterführe. Eine Kette von Ungeheuerlichkeiten! Auf der gleichen Ebene liegt ein Erlebnis in Windhuk, Namibia (Südwestafrika). Auf Einladung von Landesprobst Kirschnereit hatte ein deutscher Theologe in der deutschen Gemeinde Vorträge. Der Redner hielt ein Referat über Goethe. Hinterher war eine Diskussion. Es meldete sich ein Christ, der nicht den allgemeinen Lobeshymnen folgte. Er warf ein böses Wort in die Diskussion hinein: „ Die Verherrlichung Goethes ist nicht angebracht, er ist doch im Grunde genommen ein Hurenbock gewesen.“ Das war ein Funke ins Pulverfass. Die Deutschen, die ihr Deutschtum sehr hoch halten, hätten diesen Mann beinahe gelyncht.

Haben Goethe und Mozart automatisch den Himmel verdient, weil sie große Männer waren? Das Wort Gottes ist maßgeblich und nicht das intellektuelle Niveau. Professor Karl Heim, ein geistiger Riese unter den Theologen, äußerte einmal: Wenn schon Kollege Barth sich einen Musiker zum Leitstern nimmt, warum dann nicht Johann Sebastian Bach, der doch zu Christus ein ausgeprägteres Verhältnis hatte als Mozart.

Von dem Mozart-Fan Barth hören wir noch mehr erstaunliche Dinge. Auf der Seite der angegebenen Schrift sagt er: „Ich bin nicht schlechthin sicher, ob die Engel, wenn sie im Lobe Gottes begriffen sind, gerade Bach spielen – ich bin aber sicher, dass sie, wenn sie unter sich sind, Mozart spielen, und dass ihnen dann doch auch der liebe Gott besonders gerne zuhört.“

Karl Barth ist wegen seiner Mozart—Verfallenheit öfter angegriffen worden. Er antwortete darauf (Seite 45): „ Ich stelle eine Frage unbeantwortet zurück, die nämlich: wie ich als evangelischer Christ und Theologe dazu komme, gerade zu Mozart das Ja zu sagen, das hier gewiss nicht verborgen geblieben ist – da er doch so katholisch und auch noch Freimaurer und im übrigen ganz und gar Musikant gewesen ist?“

Es ist keine pietistische Engstirnigkeit, wenn gläubige Christen die Tendenz ablehnen, geniale Männer eo ipso in den Himmel zu verfrachten und ungeachtet ihrer Stellung zu Christus und zur Bibel. Man wird bei Mozart seine kirchlichen Werke, besonders sein Requiem hinweisen und sagen wollen, er habe doch Gott mit seiner Gabe gedient. Mit der gleichen Freiheit hat er auch Freimaurergesänge komponiert. Ein persönliches Christuszeugnis fehlt bei diesem großen Meister. Karl Barth bescheinigt ihm: „ Das Subjektive wird bei ihm nie ein Thema. Er hat die Musik nicht dazu benutzt, sich über sich selbst auszusprechen „ (Seite 39).

Es gibt große Meister der Musikwelt, die in ihrer religiösen Einstellung nicht nur indifferent, sondern sogar ablehnend sind.

 

 

Denken Sie daran, wenn sie an Islam Denken!

 

Denken Sie daran:

  • The Shoe Bomber war ein Muslim
  • Die Beltway Snipers waren Muslime
  • Die Fort Hood Shooter war ein Muslim
  • Die Unterwäschebomber war ein Muslim
  • Die U-S.S. Cole Bombers waren Muslime
  • Die Madrid Zug Bombers waren Muslime
  • Die Bali Nachtclub Bombers waren Muslime
  • Die Londoner U-Bahn-Bombers waren Muslime
  • Die Angreifer auf das Moskauer Theater waren Muslime
  • Die Bostoner Marathon Bombers waren Muslime
  • Die Pan-Am-Flug # 93 Bombers waren Muslime
  • Die Air France Entführer nach Entebbe waren Muslime
  • Die iranische Botschaft angegriffen von Muslimen
  • Die Bombenleger in der US-Botschaft in Beirut waren Muslime
  • Der Angriff auf die US-Botschaft in Libyen von Muslimen
  • Die Selbstmordattentäter von Buenes Aires waren Muslime
  • Die Angreifer der israelischen Olympiamannschaft waren Muslime
  • Die Bombers der kenianischen US-Botschaft waren Muslime
  • Die Saudi, Khobar Towers Bombers waren Muslime
  • Die Beirut Marinekasernen Bombers waren Muslime
  • Die Besian Russian School Angreifer waren Muslime
  • Die World Trade Centre Bombers waren Muslime
  • Die Bombay & Mumbai Indien Angreifer waren Muslime
  • Die Achille Lauro Cruise Ship Entführer waren Muslime
  • 11. September 2001 – Die Flugzeugentführer waren MuslimeDenken Sie daran:
  • Leben Muslime mit Hindus = Probleme
  • Leben Muslime mit Buddhisten = Probleme
  • Leben Muslime mit Christen = Probleme
  • Leben Muslime mit Juden = Probleme
  • Leben Muslime mit Sikhs = Probleme
  • Leben Muslime mit Baha`i = Probleme
  • Leben Muslime mit Shintos = Probleme
  • Leben Muslime mit Atheisten = Probleme
  • Leben Muslime mit Muslimen = RiesenproblemDenken Sie daran:
  • Muslime sind in Gaza nicht glücklich
  • Muslime sind in Ägypten nicht zufrieden
  • Muslime sind in Libyn nicht glücklich
  • Muslime sind in Marokko nicht glücklich
  • Muslime  sind im Iran nicht glücklich
  • Muslime  sind im Irak nicht glücklich
  • Muslime  sind im Jemen nicht zufrieden
  • Muslime  sind in Afghanistan nicht zufrieden
  • Muslime  sind in Pakistan nicht glücklich
  • Muslime  sind in Syrien  nicht glücklich
  • Muslime sind im Libanon nicht glücklich
  • Muslime  sind in Nigeria nicht glücklich
  • Muslime  sind in Kenia nicht glücklich
  • Muslime  sind im Sudan nicht zufriedenAlso, wo sind sie glücklich?
  • Sie  sind in Australien glücklich
  • Sie sind in England glücklich
  • Sie sind in Belgien glücklich
  • Sie sind in Frankreich glücklich
  • Sie sind in Italien glücklich
  • Sie sind in Deutschland glücklich
  • Sie sind in Schweden glücklich
  • Sie sind in den USA gerne
  • Sie sind in Kanada glücklich
  • Sie sind in Norwegen glücklich
  • Sie sind in Indien glücklichSie sind glücklich in allen Ländern, die nicht islamisch sind!

    Und was ist daran schuld?
  • Der Islam……Ihre Führung/ Prophet…..?
  •  Anleitung zum unglücklich sein?
  • Sie beschuldigen die Länder, in denen sie glücklich undzufrieden sind, schlecht zu sein!
  • Und sie wollen, die Länder in unglückliche/ traurigeverändern
  • …….wie die Länder, aus denen sie kamen, wo sieunglücklich waren!Denken Sie  daran:

Islamischer Jihad:

  1.  islamische Terrororganisation – ISIS
  2.  islamische Terrororganisation – Al-Qaida
  3.  islamische Terrororganisation – Taliban
  4. islamische Terrororganisation – Hamas
  5. islamische Terrororganisation – Hisbolla
  6. islamische Terrororganisation – Boko Haram
  7. islamische Terrororganisation – Al-Nusara
  8. islamische Terrororganisation – Abu Syyaf
  9. islamische Terrororganisation – Al-Badr
  10.  islamische Terrororganisation – Muslimbrüder
  11.  islamische Terrororganisation –  Lashkar-e-Taiba
  12.  islamische Terrororganisation – Palestine-Liberationfront
  13.  islamische Terrororganisation – Ansaru
  14. islamische Terrororganisation –  Abulla Azzam Brigaden
  15. Und viele mehr!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!Denken Sie daran:

     Wenn Ihnen jemand erzählen will, der ISLAM sei eine friedliche Religion……..

FAKTEN:

Islam und Demokratie passen zueinander wie Feuer und Wasser

Islam heißt Unterwerfung und Gewalt!

Ihr Gott ist der Gott des Unfriedens und der Gewalt – er möchte die Hölle auf Erden!

Woher kommt der Terror?

Ich bin nicht der Verfasser dieses Textes, ich sende diese E- Mail weiter, um zum Nachdenken anzuregen:

Aber mein Gott sagt:

Ist es irgend möglich, soviel an Euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. ( Römer 12:18)

Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Land ererben! (Matthäus 5:5)

Selig sind, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten; denn sie sollen satt werden! ( Matthäus 5:6)

Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen! ( Matthäus 5:7)

Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen! (Matthäus 5:8)

Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen! (Matthäus 5:9)

Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich! (Matthäus 5:9)

So lasst uns nun dem nachjagen, was zum Frieden und zur Erbauung untereinander dient. (Römer 14:19)

Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und mit Frieden im Glauben, dass ihr überströmet an Hoffnung, in der Kraft des Heiligen Geistes!(Römer 15:13)

Der Gott aber des Friedens sei mit euch allen! (Röm.15:33) Geliebte, lasset uns einander lieben!

Denn die Liebe ist aus Gott, und wer liebt, der ist aus Gott geboren und kennt Gott.

Wer nicht liebt, kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe.

Darin ist die Liebe Gottes zu uns geoffenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben möchten. (1.Johannes 4:9)

Darin besteht die Liebe, nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass Er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat….

Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat, so sind auch wir schuldig, einander zu lieben.

Aus dem Koran:

Sure 3, Vers 151: Wahrlich, wir werden in die Herzen der Ungläubigen Schrecken werfen, darum dass sie neben Allah Götter setzten, wozu Er keine Ermächtnis niedersandte; und ihre Wohnstätte wird sein das Feuer, und schlimm ist die Herberge der Ungerechten.

Sure 8, Vers 12: Als dein Herr den Engeln offenbarte: „ Ich bin mit euch, festigt drum die Gläubigen. Wahrlich, in die Herzen der Ungläubigen werfe ich Schrecken. So haut ein auf ihre Hälse und haut ihnen jeden Finger ab.

Sure 33, Vers 26: Und Er veranlasste diejenigen vom Volke der Schrift, die ihnen halfen, von ihren Kastellen herabzusteigen, und warf Schrecken in ihre Herzen. Einen Teil erschlugt ihr und einen Teil nahmt ihr gefangen.

( offenbart anlässlich der Abschlachtung von 700 Juden vom Stamme der Banu Quraiza und der Versklavung ihrer Frauen und Kinder.)

Sure 59, Vers 2: Er ist es, welcher die Ungläubigen vom Volk der Schrift aus ihren Wohnungen zu der ersten Auswanderung trieb. Ihr glaubtest es nicht, dass sie hinausziehen würden, und sie glaubten, dass ihre Burgen sie vor Allah schützen würden. Da aber kam Allah zu ihnen, von wannen sie es nicht vermuteten, und warf Schrecken in ihre Herzen.

Das lässt sich reichlich ergänzen !

 

 

Das Wertobjekt

In Südamerika wohnte ein Missionar bei einem Mann, dessen Urgroßvater aus Europa eingewandert war. Der Urenkel erzählte dem Missionar, dass die Siedler dauernd von den Indianern angegriffen wurden. Bei einem solchen Angriff schossen die Indianer Brandpfeile und zündeten damit das Blockhaus der Einwanderer an. In der Eile gab es nicht viel zu retten. Die Mutter drückte die beiden Kinder an sich. Der Vater rannte noch einmal ins Haus zurück mit dem Ruf: “ Ich muss unsere Bibel holen.“ Unter Lebensgefahr stürzte er sich in die Flammen und holte das schon angesengte Buch heraus. Was hatten die Einwanderer an der Bibel, dass sie dafür ihr Leben aufs Spiel setzten ?

In Ostasien begegnete der Missionar schlichten Insulanern. Bei einer Bootskatastrophe auf dem Meer verloren sie ihr Gepäck. Aber eines nahmen sie mit. Sie retteten ihre Bibel und schwammen damit zur nächsten Insel.

In Burma erzählt man dem Missionar, dass kaum Bibeln aufzutreiben sind. Die wenigen Bibeln werden mit 140 bis 180 NF( 82 bis 108 Euro ) gehandelt. Das entspricht dort dem Zweimonatslohn eines Arbeiters. Würde ein deutscher Facharbeiter, der 3000 Euro in zwei Monaten verdient, diese Summe für eine Bibel ausgeben ? Den burmesischen Christen ist aber eine Bibel soviel wert.

Was ist doch das für ein geheimnisvolles Buch, dass Menschen sagen : “ Um jeden Preis eine Bibel !“

Sie haben das Buch

Auf Haiti begegnete dieser Missionar einem spanischen Kollegen, der 14 Jahre auf dieser Insel gearbeitet hat. Er erzählte dem Missionar soviel von seinen Erfahrungen mit den Woodoozauberern. Sie besitzen eine ungeheure magische Kraft, und doch haben viele vor Christus kapituliert. Der spanische Missionar berichtete, dass allein in seinem Distrikt 16 Zauberer sich dem Herrn Jesus ausgeliefert haben. Eine sehr gefürchtete Zauberin habe aber ihm widerstanden.

Diese Magierin sei auf dem Jahresfest der Zauberer als „Reign of the night“ – “ Königin der Nacht “ gewählt worden. Diese Zauberin habe die Gepflogenheit, dem Gott der Zauberei nicht nur Tierblut, sondern auch Menschenblut zu opfern. Dieses Opfer erfolgt nicht nur einmal im Jahr, sondern wöchentlich. Die Bevölkerung weiß um diese Opfersitten, wage aber nicht, gegen die Zauberer vorzugehen, weil sie sonst deren Racheakte auslösen würden. Eine Anzeige bei der Polizei habe ohnehin nicht viel Wert, weil der Präsident des Landes selbst ein Woodooist ist. Dem Bericht des Missionars nach werden immer wieder Kinderleichen gefunden. Die Pulsadern seien durchschnitten, weil man den Opfern das Blut abzapfte, ferner sei das Herz herausgeschnitten, das ebenfalls als Opfergabe für die Dämonen gebraucht würde.

Der Theologe kam mit dieser Zauberin ins Gespräch. Sie erzählte ihm, dass sie nachts ihre Raubzüge unternehme, um Opfer zu finden. Der Missionar fragte sie: “ Haben Sie auch Macht über die Christen ?“ Sie antwortete: “ Über die echten Christen habe ich keine Macht.“ — “ Woran erkennen Sie die echten und die unechten?“ wollte der Missionar wissen. Er erhielt eine verblüffende Antwort : “ Die echten Christen haben einen hellen Stern an ihrer Stirn, der seinen Schein auf ein aufgeschlagenes Buch wirft, das die echten Christen vor ihrer Brust tragen. Die Namenschristen haben dieses Erkennungszeichen nicht „, fügte die unheimliche Frau hinzu. Es ist doch seltsam. Die übrigen Menschen  sehen dieses Erkennungszeichen der echten Christen nicht. Und es ist auch gut so. Die Woodoozauberer aber sehen dieses Mahl Gottes an den Gläubigen. Es gibt demnach Christen, die das Buch haben und solche, die es nicht haben, obwohl sie auch äußerlich damit umgehen. Völlige Klarheit schuf dann der Satz der Zauberin: “ Die Kinder der Namenschristen kann ich töten, an die anderen komme ich nicht heran. Sie haben eine Schutzmacht um sich herum.“ Welch eine tröstliche Aussage, die wir aus der Bibel kennen ! Der Arge kann den nicht antasten, der aus Gott geboren ist (1.Joh.5,18). Haben wir in echter Weise das Buch ?

Sein ist die Macht

 Besteht die Möglichkeit, dieses Geheimnis um die Person Jesu zu ergründen ?
In dieser Frage liegt mehr, als in einigen Minuten bewältigt werden kann. Es gibt kein rationales Erfassen, da unser Verstand keine Kontaktmöglichkeiten zum Gottesverständnis hat. Es kann nur ein einziges Symptom seiner Macht angedeutet werden.

  1.  Wenn wir die Strukturen aller Kulturen der Menschheitsgeschichte unter die Lupe nehmen, dann entdecken wir ein einheitliches Prinzip: Nicht nur die überlegene Intelligenz hielt die Völker zusammen, sondern die Gewalt. Wer über mehr Machtmittel verfügte, machte sich den Schwächeren dienstb ar. Die Gewalt regierte, seit Kain seinen Bruder Abel erschlug.Wer die Struktur der Botschaft Jesu untersucht, der entdeckt ein anderes Prinzip, das Prinzip des Opfers, der Selbsthingabe, das Leitbild der Liebe.

    Die großen Heerführer, die großen Herrscher dieser Welt haben die Besiegten geopfert. Kein Geringerer als der Gewaltmensch Napoleon hat das erkannt. Sein geflügeltes Wort ist berühmt geworden: “ Alexander, Cäsar und ich haben große Reiche gegründet. Sie hatten aber keinen Bestand. Dieser Christus hat sein Reich auf die Liebe gestellt, und es besteht heute noch.“

  2. Die Idee der Selbsthingabe – aber nicht nur die Idee, sondern der Vollzug der Selbstaufopferung geht dem natürlichen Menschen so schlecht ein. Als Jesus am Kreuz hing, lästerten die Pharisäer und das Volk: “ Anderen hat er geholfen und kann sich selbst nicht helfen. Steig herab vom Kreuz, wenn du Gottes Sohn bist! Aber gerade diese Stunde der höchsten Ohnmacht vor den Menschen war die Stunde der größten Vollmacht. Hier hat die Weltgeschichte den entscheidenden Stoß erhalten. Da wurde die Machtgier, der Machthunger durch Selbsthingabe von innen her entgegengetreten. Das Weltgefüge, durch Terror und Gewalt zusammen-gekittet, erhielt hier eine empfindliche Bresche. Christus hat hier eine neue Weltordnung begründet.
  3. Das Kreuz ist also die Stelle, wo seither die Rechnung der Diktatoren, auch die der geistlichen Herrscher, ach, die kennen wir ja alle, nicht aufgeht. Hier hat die Liebe die Macht besiegt. Hier triumphiert die Tat der Selbstaufopferung über die Tat, andere zu opfern. Diese freiwillige Ohnmacht Jesu war sein Durchgang zur Machtfülle. Wie sich das in der Praxis auswirkt, kann an vielen Beispielen gezeigt werden. Nehmen wir absichtlich ein Beispiel aus Rotchina zur Zeit Mao Tse-tung. Als dieser Gewaltmensch an die Macht kam, wurden die ausländischen Missionare außer Landes verwiesen. Viele Mitläufer der chinesischen christlichen Gemeinden fielen ab. Es wurde zu einer Sichtungszeit, zu einer Stunde der Bewährung. Trotzdem ging das Werk des Herrn auch unter Verfolgung weiter.Eines Tages kam ein 20 jähriger Kommunist zu einem Katecheten, früher Helfer des Missionars. Der junge Mann bat den Christen: „ Gib mir Unterweisung in der Lehre der Ausländer.“ Der Alte zögerte, denn der junge Mann war als fanatischer Parteigänger bekannt. Der Kommunist spürte das Misstrauen und fuhr fort: „ Du brauchst vor mir keine Angst zu haben. Ich meine es ehrlich. Ich habe eure Leute sterben sehen. Sie gingen so gefasst in den Tod, dass ich merkte: Die verfügen über ein Geheimnis. Bitte orientiere mich.“ Der Katechet spürte das ehrliche Bemühen und willigte ein. Der Kommunist erhielt nur acht Tage Unterricht aus dem Markusevangelium . Schon nach dieser ersten Woche erklärte dieser Kommunist: „ Ich glaube an diesen Jesus, ich will Christ werden. Bitte taufe mich!“ Das war eine schnelle Entscheidung. Natürlich sprach sich die Taufe des Kommunisten herum. Die Folgen blieben nicht aus.
    Ein Trupp überzeugter Parteigänger erschien in dem Wohnhaus des jungen Mannes. Nur seine Mutter war anwesend. Die Männer fragten: „ Stimmt das, hat dein Sohn die Lehre der Ausländer angenommen ?“ Die Frau schwieg und fing das Weinen an. Als der junge Mann heimkam, wurde er verhaftet. Auf dem Dorfplatz wurde ein Schnellverfahren eröffnet. Der kommunistische Ortsleiter fragte den jungen Christen: „ Hast du die ausländische Lehre angenommen ?“ – „Ja.“—„ Schwörst du ab ? „—„Nein.“ Seine Mutter warf sich ihm zu Füßen und bat : „ Mein Junge, du bist meine einzige Hilfe für das Alter. Bitte sage ab. Du musst mir erhalten bleiben.“ Der Sohn antwortete: „ Mutter, ich kann dir alles zulieb tun. Ich kann aber nicht meinen Herrn Jesus verleugnen.“ Der Anführer brüllte: „ Er ist des Todes schuldig, welche Todesart soll er sterben ? „ Seine ehemaligen Kameraden machten selber Vorschläge. „ Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn ins Wasser!“ – „ Nein, er muss auf einem Holzstoß brennen!“ – „ Sein Gott ist gekreuzigt worden. Er muss auch ans Kreuz.!“ So schrien die Stimmen durcheinander. Da meldete sich einer: „ Wer unsere Ahnen nicht ehrt, muss geschunden werden. „ Er erhielt begeisterte Zustimmung. Schinden heißt dort in jener Provinz, bei lebendigem Leibe die Haut abziehen. Diese furchtbare Prozedur nahmen sie vor, bis der junge Mann bewusstlos zusammenbrach und starb.

Was ist hier eigentlich passiert ? Dieses furchtbare Gewaltsystem hat ein Loch. Es endet am Gewissen und am Glauben der Jünger Jesu. Christus ist doch der geheime Herrscher Chinas. Die Gewalt über die Gewissen erweist sich als größere Machtposition als die Gewalt der Bajonette und der politischen Knute. Der als Bankrotteur in Menschenaugen starb, ist der geheimnisvolle Weltherrscher.

Die Parole der Welt und der Hure Babylon lautet: Gewalt,Terror, Diktatur, politische und kirchliche Knebelung ( man denke nur an das Papsttum und die ihm mit ihren vielen kleinen Führerlein nachäffenden Ketzer und Häretiker) Menschenopfer und Menschenschinderei.

Die Parole des neuen Herrschers aber heißt: „ Was schwach ist vor der Welt, hat Gott erwählt, dass er zuschanden mache, was stark ist.“

Das Relief dieser Welt enthält klingende Namen: Nebukadnezar, Kyrus, Alexander, Cäsar, Augustus, Dschingis-Kahn, Napoleon.

Das Relief des Reiches Gottes enthält die Blutzeugen aller Zeiten, die Unbekannten, die Sterbenden, die Heimgesuchten, die Elenden, die Unterdrückten um Jesu  willen, die Galerie der Glaubenden aus Hebräer 11. Es sind die, von denen es heißt: „ Sie haben durch den Glauben Spott und Geißeln erlitten, dazu Bande und Gefängnis. Sie wurden gesteinigt, zerhackt, zerstochen, durchs Schwert getötet. Sie sind umhergegangen in Schafspelzen und Ziegenfellen, mit Mangel, mit Trübsal, mit Ungemach. Deren die Welt nicht wert war, sind im Elend umhergeirrt, in den Wüsten, auf den Bergen und in den Klüften und Löchern der Erde.“ Es sind die nichts innehaben und doch alles innehaben, denn sie gehören zum Gefolge des Siegers, der die Zügel der Weltregierung nicht aus der Hand gibt. Jesus ist Sieger der Weltgeschichte.

Dies alles steht unverrückbar im Worte Gottes, unserer Bibel. Von daher gesehen kann nicht jeder Bibelleser das Wort nach seinem Gutdünken auslegen. Er darf vor allem nicht seine privaten Ansichten in die Bibel hineinlegen und dann bei Bedarf wieder hervorholen. Das ist Falschmünzerei.

Aber was das Wort Gottes nicht ist, davon berichten die folgenden Kapitel ! 

Klarstellung der Auslegung der Offenbarung

An die Ohren von Jim Baum drang das Gerücht, dass in Onkel- Toms-Hütte, nicht zu verwechseln mit Hütte-Davids, eine Auslegung der Offenbarung des Johannes anstand.

Jim machte sich frühzeitig auf den Weg, um sich kein Wort des Vortrages entgehen zu lassen. Als er den Raum betrat, sah er in der ersten Reihe den Allgewaltigen mit seinen Pharisäern und Schriftgelehrten sitzen. Da erhob sich schon ein junger Saulus, strebte dem Rednerpult entgegen, schlug in seiner Bibel die Offenbarung des Johannes auf und krähte mit hoher Stimme: “ In der Offenbarung geht es nur um die Juden.“ Dementsprechend waren dann auch seine abenteuerlichen Darlegungen der biblischen Aussagen.

Jim war sehr erschrocken und dachte so bei sich, so etwas habe ich noch nie vernommen. Denn von Kindes an hatte man ihn gelehrt, dass die Offenbarung des Johannes den Gottessohn zum Inhalt habe und für die Gemeinde des Herrn ein Trostbuch sei.

Darum muss mit der gebotenen biblischen Nüchternheit von der Erwartung eines tausendjährigen Friedensreiches auf Erden ( Chiliasmus, Prämillenialismus gesprochen werden.

Immer wieder hört man von evangelikalten Christen, dass Jesus Christus wiederkommen und ein tausendjähriges Friedensreich auf Erden aufrichten werde, in dem es keine innere und äußere Bedrohung mehr durch Bosheit und Feinde geben würde, denn die wären vernichtet. Erst nach den tausendjährigen Friedensjahren würden die Toten auferstehen und das Jüngste Gericht gehalten. Man beruft sich dabei auf Kapitel 20 der Offenbarung des Johannes und verbindet dieses vor allem mit Worten des Propheten Jesaja. Dieses Verständnis und diese Auslegung lassen jedoch entscheidende Gesichtspunkte und Auslegungsregeln außer acht.

Die Offenbarung des Johannes ist die Niederschrift von Visionen, die dem Johannes durch den Auferstandenen, zur Rechten Gottes sitzenden Christus zuteil geworden sind. Sie beinhalten eine Fülle von umschreibenden Bildern, die bewusst nicht wörtlich, sondern symbolisch verstanden werden wollen.

Die Offenbarung soll ein Buch des Trostes für die verfolgte Gemeinde aller Zeiten sein.

Sie redet vom endgültigen Sieg Jesu Christi über die satanischen Mächte und von der kommenden Ewigkeit und Herrlichkeit Gottes. Doch kann die symbolisch umschreibende Bildsprache der Offenbarung vielfach nicht eindeutig und zuverlässig entschlüsselt werden. Da lässt Gott etliches und genaueres verhüllt. Wie uns der Apostel Paulus schreibt ( 1. Korinther 13. Vers 12 ) “ Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin.“ Bei dieser Sachlage kann nun nicht ein bestimmtes Bild der Offenbarung herausgegriffen und ausgerechnet für dieses ein wortwörtliches Verständnis eingefordert werden. Man wird doch auch zum Beispiel Offenbarung 21, Vers 6 nicht so wörtlich verstehen wollen, dass Gott uns in der Ewigkeit einen Becher mit frischem Quellwasser für unseren Durst reichen werde.

Zu berücksichtigen ist auch, dass die Offenbarung des Johannes zu den Antilegomena  gehört. Das sind Schriften, die nicht in allen christlichen Gemeinden des zweiten Jahrhunderts zur Zeit der Kanonbildung bekannt waren. Oder auch, dass diese von einigen Gemeinden bewusst im Gottesdienst nicht verlesen wurden, weil man Zweifel an ihrem apostolischem Ursprung hatte. Die Antilegomena sind sozusagen unter einem gewissen Vorbehalt in den biblischen Kanon aufgenommen worden.

Aufgrund der nicht eindeutigen umschreibenden Bildersprache und des zweifelhaften Status als Antilegomena kann man allein mit den Worten der Offenbarung des Johannes keinen Glaubenssatz begründen, wenn er sich nicht auch noch anderweitig im neuen Testament finden und begründen lässt. In den Evangelien wie auch in der Apostelgeschichte und den Briefen finden wir aber keine Aussage, dass Jesus zunächst zum Aufrichten eines tausendjährigen Friedensreiches auf Erden wiederkommen werde, sondern dass er unmittelbar zum Gericht kommen wird. Von der Verheißung eines “ irdischen Zwischenreiches von tausend Jahren “ ist außerhalb der Offenbarung nirgendwo im Neuen Testament die Rede. Ganz im Gegenteil, Jesus kommt den Sehnsüchten und Erwartungen der Juden und auch seiner Jünger nicht nach, nämlich sich zum irdischen König zu machen und für Israel ein irdisches Reich aufzurichten. ( Lukas 17, Vers 21 ) Stattdessen spricht Jesus(Johannes 18, Vers 36 ): Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Und dieses Wort Jesu behält Gültigkeit ! Es schließt ein zukünftiges tausendjähriges Reich Christi auf Erden aus.

Die evangelikale Erwartung eines irdischen tausendjährigen Reiches mit Christus als König entspricht den falschen jüdischen Erwartungen zur Zeit Jesu. Jesu Worte aber sind einfach und eindeutig. Nach den Bedrängnissen der letzten Zeit( “ Geburtswehen “ vor der Ewigkeit ) wird Jesus am Jüngsten Tag zum Gericht über die dann Lebenden und die auferstandenen Toten kommen.

Die Seinen wird er eingehen lassen zu seiner Herrlichkeit und die anderen zur Verdammnis.( Matth. 24-25 ). Darauf sollen wir vorbereitet sein. In den reformatorischen Bekenntnisschriften Artikel 17 heißt es : Es wird gelehrt, dass unser Herr Jesus Christus am Jüngsten Tag kommen wird, um zu richten und alle Toten aufzuerwecken, den Gläubigen und Auserwählten ewiges Leben und ewige Freude geben, den gottlosen Menschen aber und die Teufel wird er in die Hölle zur ewigen Strafe verdammen. Deshalb werden die jüdischen Lehren verworfen, die sich auch gegenwärtig ausbreiten nach denen vor der Auferstehung der Toten die Heiligen und Fromme ein weltliches Reich aufrichten und alle Gottlosen vertilgen werden.

Dagegen wird mancher einwenden, dass aber doch auch schon im Alten Testament, besonders in Jesaja 11 und 60 65, Worte über ein kommendes Friedensreich des Messias zu finden seien. Doch wie bei der Offenbarung des Johannes und die meisten prophetischen Schriften, so sind auch diese Kapitel Jesajas in prophetischen Bildreden gegeben. Schon beim ersten Vers des Kapitels 11 wird klar, dass hier nicht ein alter realer Baumstamm gemeint ist, der nun noch mal wunderbarerweise ausschlägt, sondern im übertragenen Sinne vom kommenden Messias, von Christus, die Rede ist.

Nun aber ist Christus gekommen und die bildhafte Prophetie erfüllt ! Jesus selbst sagt, dass sich mit ihm die Verheißungen des Propheten Jesaja erfüllt haben ( Lukas 4, Vers 21 ). Der Apostel Paulus schreibt ( 2. Korinther 1, Vers 20 ) : “ Denn auf alle Gottesverheißungen ist in ihm das Ja.“ Das ganze Alte Testament hat sich in Jesus erfüllt ! Ja, mit und durch Jesus wird sogar vielfach der Wortlaut der alttestamentlichen prophetischen Worte übererfüllt. Zum Beispiel ist in (Jesaja 65, 20 ) von dem neuen Himmel und der neuen Erde bildhaft prophetisch die Rede : “ Als Knabe gilt, wer hundert Jahre alt stirbt, und wer hundert Jahre nicht erreicht, gilt als verflucht.“ Aber Christus hat uns durch sein Kreuzesopfer nicht nur ein jahrhunderte langes Leben, sondern das ewige Leben in seiner Herrlichkeit erworben und geschenkt. Deshalb müssen wir das Alte Testament  mit all seinen Prophetien von seiner Erfüllung her, von Christus her, vom Neuen Testament her lesen, verstehen und auslegen.

Insgesamt ist auch zu berücksichtigen, dass Gott selten die prophetischen Worte des Alten Testament wörtlich im unmittelbaren Sinne erfüllt hat. Meistens hat Gott sie  in ganz anderer Weise erfüllt, als es sich die Zeitgenossen gedacht und gewünscht hatten. Aufgrund der alttestamentlichen bildhaften Prophetie erwarteten und wünschten sich die Juden das Kommen eines irdischen Messias, eines Christuskönigs mit einem irdischen Reich. Gesandt aber hat Gott keinen mächtigen menschlichen König, sondern seinen eigenen Sohn, der das Kreuz und die Dornenkrone auf sich genommen hat, aber damit viel mehr, nämlich die Vergebung der Sünden, die Versöhnung mit Gott und das ewige Leben gebracht hat.

Abschließend ist festzustellen, dass es nicht sachgemäß ist, die Offenbarung des Johannes mit Jesaja zu verbinden und auszulegen. Vielmehr ist es sachgemäß die prophetischen umschreibenden bildhaften Worte Jesajas mit dem Kommen Jesu als erfüllt zu verstehen und die bildhaften Worte der Offenbarung des Johannes mit den klaren Worten des Neuen Testamentes zu verstehen und auszulegen. Dann bleibt kein Raum mehr für die Behauptung, dass Jesus zunächst zur Königsherrschaft in einem tausendjährigen Friedensreich kommen werde. Statt dessen bietet sich an, unter dem tausendjährigen Reich Christi die lange Zeit der Gemeinde Jesu Christ von Pfingsten bis zur sichtbaren Wiederkunft des Herrn zu verstehen. In dieser Zeit regiert Christus sein Reich, seine Gemeinde, noch auf unsichtbare Weise.