Das Wertobjekt

In Südamerika wohnte ein Missionar bei einem Mann, dessen Urgroßvater aus Europa eingewandert war. Der Urenkel erzählte dem Missionar, dass die Siedler dauernd von den Indianern angegriffen wurden. Bei einem solchen Angriff schossen die Indianer Brandpfeile und zündeten damit das Blockhaus der Einwanderer an. In der Eile gab es nicht viel zu retten. Die Mutter drückte die beiden Kinder an sich. Der Vater rannte noch einmal ins Haus zurück mit dem Ruf: “ Ich muss unsere Bibel holen.“ Unter Lebensgefahr stürzte er sich in die Flammen und holte das schon angesengte Buch heraus. Was hatten die Einwanderer an der Bibel, dass sie dafür ihr Leben aufs Spiel setzten ?

In Ostasien begegnete der Missionar schlichten Insulanern. Bei einer Bootskatastrophe auf dem Meer verloren sie ihr Gepäck. Aber eines nahmen sie mit. Sie retteten ihre Bibel und schwammen damit zur nächsten Insel.

In Burma erzählt man dem Missionar, dass kaum Bibeln aufzutreiben sind. Die wenigen Bibeln werden mit 140 bis 180 NF( 82 bis 108 Euro ) gehandelt. Das entspricht dort dem Zweimonatslohn eines Arbeiters. Würde ein deutscher Facharbeiter, der 3000 Euro in zwei Monaten verdient, diese Summe für eine Bibel ausgeben ? Den burmesischen Christen ist aber eine Bibel soviel wert.

Was ist doch das für ein geheimnisvolles Buch, dass Menschen sagen : “ Um jeden Preis eine Bibel !“

Sie haben das Buch

Auf Haiti begegnete dieser Missionar einem spanischen Kollegen, der 14 Jahre auf dieser Insel gearbeitet hat. Er erzählte dem Missionar soviel von seinen Erfahrungen mit den Woodoozauberern. Sie besitzen eine ungeheure magische Kraft, und doch haben viele vor Christus kapituliert. Der spanische Missionar berichtete, dass allein in seinem Distrikt 16 Zauberer sich dem Herrn Jesus ausgeliefert haben. Eine sehr gefürchtete Zauberin habe aber ihm widerstanden.

Diese Magierin sei auf dem Jahresfest der Zauberer als „Reign of the night“ – “ Königin der Nacht “ gewählt worden. Diese Zauberin habe die Gepflogenheit, dem Gott der Zauberei nicht nur Tierblut, sondern auch Menschenblut zu opfern. Dieses Opfer erfolgt nicht nur einmal im Jahr, sondern wöchentlich. Die Bevölkerung weiß um diese Opfersitten, wage aber nicht, gegen die Zauberer vorzugehen, weil sie sonst deren Racheakte auslösen würden. Eine Anzeige bei der Polizei habe ohnehin nicht viel Wert, weil der Präsident des Landes selbst ein Woodooist ist. Dem Bericht des Missionars nach werden immer wieder Kinderleichen gefunden. Die Pulsadern seien durchschnitten, weil man den Opfern das Blut abzapfte, ferner sei das Herz herausgeschnitten, das ebenfalls als Opfergabe für die Dämonen gebraucht würde.

Der Theologe kam mit dieser Zauberin ins Gespräch. Sie erzählte ihm, dass sie nachts ihre Raubzüge unternehme, um Opfer zu finden. Der Missionar fragte sie: “ Haben Sie auch Macht über die Christen ?“ Sie antwortete: “ Über die echten Christen habe ich keine Macht.“ — “ Woran erkennen Sie die echten und die unechten?“ wollte der Missionar wissen. Er erhielt eine verblüffende Antwort : “ Die echten Christen haben einen hellen Stern an ihrer Stirn, der seinen Schein auf ein aufgeschlagenes Buch wirft, das die echten Christen vor ihrer Brust tragen. Die Namenschristen haben dieses Erkennungszeichen nicht „, fügte die unheimliche Frau hinzu. Es ist doch seltsam. Die übrigen Menschen  sehen dieses Erkennungszeichen der echten Christen nicht. Und es ist auch gut so. Die Woodoozauberer aber sehen dieses Mahl Gottes an den Gläubigen. Es gibt demnach Christen, die das Buch haben und solche, die es nicht haben, obwohl sie auch äußerlich damit umgehen. Völlige Klarheit schuf dann der Satz der Zauberin: “ Die Kinder der Namenschristen kann ich töten, an die anderen komme ich nicht heran. Sie haben eine Schutzmacht um sich herum.“ Welch eine tröstliche Aussage, die wir aus der Bibel kennen ! Der Arge kann den nicht antasten, der aus Gott geboren ist (1.Joh.5,18). Haben wir in echter Weise das Buch ?

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