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Teil 5.1 – Der Ursprung und die Geschichte

Bevor wir das  Evangelium und das Gesetz unter die geistliche Betrachtung stellen, ist es unabdingbar, uns erst einmal in die Theologiegeschichte zu versenken. Es gibt nämlich nichts neues unter der Sonne. Das sagte schon König Salomo zu seiner Zeit. Und dabei ist es geblieben. Auch die Zusammenrottung von Jugendlichen und Erwachsenen mittleren Alters in der Hütte Davids, das hat es immer schon gegeben. Wobei die jetzige Laubhütte sich als eine wahre Schlangengrube erweist. Und trotzdem sind es liebenswerte Menschen, die eine tiefe Sehnsucht nach Ewigkeit und Geborgenheit in ihrem Herzen verspüren. Der Kesselflicker- und reinen Männergesellschaft, der sie wähnen glücklicher Weise entflohen zu sein, frisst nun ihre eigenen Kinder. Besonders der junge hochkarätige Akademiker, der während seiner Predigtausführungen mit seinen Händen in der Luft und seinem Gesicht herumfummelt, ist ein ganz gefährlicher Zeitgenosse und christlicher Verführer. Mit seinen freimaurischen Geheimzeichen gibt er nach außen kund, dass er mit einer geheimen Verbindung oder einem Netzwerk innigen Kontakt pflegt. Der Mann hat zwei Gesichter. Eigentlich schade, denn der Herr könnte ihn so sehr gebrauchen, wenn er sich nur dem biblischen Herrn Jesus unterordnete. Jim Baum kennt ihn sogar persönlich und denkt an ihn in christlicher-brüderlicher Nächstenliebe.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm – eine Binsenwahrheit. Die Vorfahren der Hüttenbewohner zur Zeit der Reformation traten mit einigen unleidlichen Artikeln an die Öffentlichkeit. Sie waren der Ansicht, dass

  1. Christus seinen Leib und sein Blut nicht von Maria der Jungfrau angenommen, sondern vom Himmel mitgebracht hat
  2. Dass Christus nicht wahrhaftig Gott ist, sondern lediglich mehr Gaben des Heiligen Geistes hat als sonst ein heiliger Mensch.
  3. Dass unsere Gerechtigkeit vor Gott nicht nur im einzigartigen Verdienst Christi besteht, sondern in der Erneuerung unseres Lebenswandels – und damit in unserer eigenen Frömmigkeit. Als solche Frömmigkeit gelten insbesondere eigene, besonders hervortretende, von Menschen erdachte “ geistliche “ Werke; sie ist im Grunde nichts anderes als eine neue Mönchshaltung.
  4. Dass Kinder, die nicht getauft sind, vor Gott nicht Sünder sind, sondern gerecht und unschuldig wären; sie würden in ihrer Unschuld, solange sie noch nicht zum Gebrauch ihres Verständnisses gekommen sind ohne die Taufe selig werden; diese wäre für sie nicht nötig. So verwerfen diese Leute die ganze Lehre von der Erbsünde und alles, was damit zusammenhängt.

Dass der Mensch in Sünden gezeugt und in Sünden geboren ist, das weiß doch auch heute jeder Mensch, der sich seines gesunden Menschenverstandes bedient. Wie sagt der Apostel Paulus :“ Das Gute, das ich tun will, das tue ich nicht, aber das Böse, das ich nicht tun will, das tue ich.“ Auch Jim Baum verspürt diese Zwiespältigkeit in seinem Herzen.

Zur Zeit Luthers traten bekannte Personen wie Thomas Münzer und  später im Jahr 1533 in Münster in Westfalen unter Jan Bockelson, genannt Johann von Leyden, auf, wo sie die furchtbarsten Greuel  verübten. Sie wollten das Reich Gottes mit dem Schwert einführen, wobei der zuletzt Genannte die Vielweiberei favorisierte. Das menschliche Herz hat sich bis zum heutigen Tag nicht geändert, und wir müssen tagtäglich vor dem Herrn Buße tun und den Alten Adam jeden Tag ersäufen, weil er an jedem Tag wieder aufsteht und uns gefangen nehmen will, jeden Menschen ohne Ausnahme.

Teil 5.2 – Die Kennzeichen einer schwärmerischen Gemeinde und der dreieinige Gott

Teil 4.3 – Die Schuld und das Heil

Das Gesetz offenbart dem Menschen, dass er verloren ist, wenn er in seiner Sünde vor dem Thron des ewigen Richters erscheinen muss. Das Gesetz zeigt ihm, wie er schon in seinem irdischen Leben nichts als den Zorn Gottes verdient hat und wie Gott ihn um seiner Sünde willen in Ewigkeit in die Hölle verdammen muss :

“ Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet euch aber vielmehr vor dem, der Leib und Seele verdammen kann in die Hölle.“ ( Matth. 10; 28 )

Das Gesetz lässt den Sünder mit dieser Erkenntnis stehen; es zeigt ihm keinen Ausweg, je tiefer der Mensch Gottes Willen aus dem Gesetz erkennt, desto mehr muss er vor dem lebendigen allmächtigen Gott zittern und zagen !

Das Evangelium ist die Gnadenbotschaft aus Gottes Mund an “ jeden verzagten Menschen: “ Ich sehe aber an den Elenden  und der zerbrochenen Geistes ist und der sich fürchtet vor meinem Wort,“ (Jesaja 66;2 ) wie er auch durch den Propheten Hesekiel spricht : “ Ich aber ging vor dir vorüber und sah dich in deinem Blut liegen und sprach zu dir, da du so in deinem Blut lagest : Du sollst leben ! ( Hesekiel 16;6 )

Das Gesetz sagt uns, was wir tun sollen und gleichzeitig auch, dass wir es gar nicht können. Das Evangelium sagt uns, was Gott uns getan hat, „weil“ wir es nicht vermögen. Das Gesetz zeigt uns die Krankheit und das Evangelium den rechten Arzt. Das Gesetz zeigt uns unsere Armut, das Evangelium zeigt uns Gottes Schatzkammer und führt uns hinein und macht uns Arme reich. Das Gesetz ruft : Du hast nichts getan, was Gott von dir will, vielmehr hast du getan, was Gott hasst !

Du bist ein Sünder!

Du bist verloren !

Das Evangelium ruft : Verzage nicht Sünder, denn hier steht Jesus Christus, der Heiland für “ alle “ Sünder, für die Kleinen und die Großen, für die Alten und Jungen ! Das Evangelium zeigt uns den Erlöser : “ Christus hat uns erlöst vom Fluch des Gesetzes, da er ward ein Fluch für uns.“ ( Gal.3;13 )

So haben wir es ja auch in unserem Text gehört, wenn der Apostel schreibt, das Gesetz sei das Amt, das die Verdammnis, das Evangelium sei das Amt, das die Gerechtigkeit predigt. So lehrt uns die rechte Unterscheidung von Gesetz und Evangelium auch die rechte Erkenntnis über unser Verderben und wie “ groß “ die Barmherzigkeit Gottes in Jesus Christus ist ! “ Das erkennen wir, wenn wir zum Schluss betrachten, wie Gesetz und Evangelium dem Sünder dienen.“

Das Gesetz zeigt uns das Verderben : “ Kein Mensch kann durch die Werke des Gesetzes vor ihm gerecht sein. Denn durch das Gesetz kommt die Erkenntnis der Sünde.“ ( Römer 3; 20 )

Das Gesetz wird von Gottes Wort als “ Erzieher “ bezeichnet. Man kann auch übersetzen “ Pädagoge oder Zuchtmeister „. Durch diesen Pädagogen macht Gott uns unseren wahren Zustand bewusst- der ist ganz fürchterlich, vor allem im Blick auf die Ewigkeit.

Du siehst, wie du den heiligen Gott mit tausendfacher Übertretung seiner heiligen Gebote beleidigt hast und wie dir sein Zorngericht droht !

Das Gesetz zerschlägt und ängstigt das Herz, damit der Sünder in seiner Not zu Gottes Gnade in Christus flieht, an ihn glaubt und in diesem Glauben Vergebung seiner Sünde genießt. ( Ps 51; 6,16,17 )

Darum lehrt Gottes Wort : “ Abraham glaubte dem Herrn, und das „rechnete “ er ihm  zur Gerechtigkeit. ( 1.Mose 15;6 ) Und vom  Propheten hören wir: “ Siehe, wer halsstarrig ist, der wird keine Ruhe in seinem Herzen haben; denn der Gerechte wird durch seinen “ Glauben “ leben. ( Habak. 2; 4 )

Und Hiob ruft in all seinem Elend und in seiner Not :

“ Ich weiß, dass mein Erlöser lebt!“ ( Hiob 19;25 ) Es gilt für die  Zeit von Adam und Eva nach dem Sündenfall bis zum jüngsten Tag : “ Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen“ ( Hebr. 11;6 ) ohne den Glauben an den Erlöser von Sündenschuld.

Das Evangelium ist die Schatzkammer Gottes voller Güte und Gnade. Aber kein Mensch kenn von Natur aus, wie arm und elend er vor Gott ist, und dass er dieses Heil “ braucht “ !

Da ist kein Erschrecken vor der Schuld, kein Hunger nach Gnade, die Herzen sind hart wie Stein und mitten in der Sünde stolz und hochmütig. Solange das menschliche Herz in diesem Zustand bleibt, verlacht und verspottet es die Frohe Botschaft, dass Gottes Sohn zur Versöhnung der Sünder mit Gott am Kreuz gestorben ist. Er hört, wie von Gottes Gnade gepredigt wird, aber sein Herz bleibt verschlossen und leer.

Gottes Botschaft für einen solch stolzen selbstgerechten sicheren Sünder ist das drohende Gesetz, wie Paulus schreibt : “ Was soll denn das Gesetz? Es ist dazugekommen um der Sünde willen. ( Gal.3;19 ) Es muss das schlafende Gewissen wecken und dem hochmütigen Sünder zeigen, wie es um ihn steht!

Damit die Menschen erkennen, was für eine Wohltat, was für eine befreiende, tröstliche Kunde das Evangelium vom Heiland der Sünder ist, hat Gott “ vor “ der Ankunft seines Sohnes das Gesetz so scharf predigen lassen. Das sagt der Apostel mit den Worten : “ Aber die Schrift hat alles eingeschlossen unter die Sünde, damit die Verheißung durch den Glauben an Jesus Christus gegeben würde, denen, die glauben.“ Das heißt : Jeder soll und muss fühlen, in welchen Ketten der Sünden er liegt, damit er zu Christus flieht, der allein diese Ketten sprengen kann.

So deckt das Evangelium den Tisch der Gnade, aber das Gesetz macht den Menschen zuerst einmal zum hungrigen Gast. Das Evangelium preist den Arzt und zeigt den Weg zu ihm, aber zuvor muss das Gesetz dem Sünder seine Krankheit vor Augen führen, und ihn die Schmerzen spüren lassen.

Das Evangelium singt und klingt davon, dass alle Schuld bezahlt ist, aber das Gesetz muss uns den Schuldschein zeigen. Das Evangelium ist voll Trost und Freude, aber das Gesetz muss zuvor den Durst nach diesem Trost bewirken. Erst dann kann ein Mensch, wenn er Christi Kreuz sieht, sprechen: “ Es ist in keinem andern Heil, ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben, darin wir sollen selig werden. ( Apostg. 4; 12 ) “

Amen

Teil 4.2 – Der Buchstabe und das Gesetz

Denn bald merkt der Christ, dass er eben nicht immer fröhlich sein kann, dass sein Zeugnis vom Evangelium kaum jemand hören will, und dass er tagtäglich vielmals gegen Gottes heiligen Willen verstößt. Schnell schließt er daraus, er sei wohl noch kein richtiger Christ. So kann kein Sünder der Versöhnung seiner Sünden wirklich gewiss werden, weil er durch dieses gesetzliche Antreiben die Gewissheit seiner Erlösung auf sich und sein Denken und Handeln baut. Darum muss das Gesetz vom Evangelium geschieden sein wie die Nacht vom Tag. Gott will beide Lehren verkündigt haben : Das Gesetz nicht ohne das Evangelium, das Evangelium nicht ohne das Gesetz. Denn beide sind ja Gottes Wort : “ das Gesetz „, die heiligen zehn Gebote, die Gott dem Mose auf dem Berg Sinai gegeben hat und “ das Evangelium „, das der Herr Christus seinen Jüngern zu predigen befahl : “ Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur ! Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden. ( Markus 16; 15 f )

Nun heißt es in unserem Predigttext : “ Gott hat uns tüchtig gemacht, das Amt zu führen des Neuen Testamentes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. “ Beides soll gepredigt werden, aber das Gesetz, das “ Amt des Buchstabens “ ist nicht das eigentliche Amt des Predigers Christi. Das eigentliche Amt des Apostels und aller, die bis zum Ende der Welt im Predigtamt stehen, ist die Predigt des kostbaren Evangeliums, der frohen Botschaft : dass der Sohn Gottes für dich “ alle “ Schuld bezahlt, “ alle “ deine Schwachheit getragen und “ alle “ deine Sünden gebüßt hat.

Das einzige Mittel, wodurch uns Sündern geholfen wird, der einzige Weg, auf dem wir zum ewigen Leben gelangen, ist das Evangelium. Hätten wir elenden Sünder nur Gottes Gesetz, so könnte kein einziger Mensch selig werden ! Weil das Gesetz Gottes mit Buchstaben in die steinernen Tafeln geschrieben war, heißt es “ Amt des Buchstabens “ und weiter :  “ Denn der Buchstabe ( nämlich das Gesetz) tötet, aber der Geist macht lebendig.“

Das Gesetz hält dir vor : “ Du sollst !“ oder “ Du sollst nicht ! “ – lebendig machen, dir die Kraft schenken, nun auch danach  zu handeln, das kann es nicht ! ( Gal. 3; 21 ) So haben wir  auch  in der heutigen Epistel gehört : “ Wenn ein Gesetz gegeben wäre, das “ lebendig machen könnte „, käme die Gerechtigkeit wirklich aus dem Gesetz.“ Inwiefern tötet das Gesetz ? Indem es dich zur Erkenntnis deiner Sünde führt, verkündigt es dir Gottes Zorn, den ewigen Tod und Verdammnis ! Es zeigt dem Sünder seine Schuld, aber wenn er „weiter nichts “ hört als das, dann ist er verloren !  Denn in ihm schreit  alles noch viel lauter: “ Ich will nicht !“ “ Ich kann nicht !“

Erst wenn das “ Amt des Geistes“ kommt, das heilige Evangelium, dann hört der Sünder : “ Glaube an den Herrn Jesus Christus, der will und kann dir helfen. Er ist für deine Sünden am Kreuz gestorben. Er vergibt dir deine Sünden. Du sollst ganz frei, aus lauter Gnade gerecht vor Gott und ewig selig werden !“ Erst dann wird ein Mensch fähig, den Willen Gottes mit Lust und Freude anzusehen. Erst dann kann der Sünder im Blick auf das Gesetz Gottes, das ihm doch Verdammnis ankündigt, mit dem Apostel sprechen : “ Das Gesetz ist ja heilig, recht und gut.“ ( Röm.7;12 ) Denn das heilige Evangelium ist das “ Amt, das den Geist gibt „, und der heilige Geist tröstet das verzagte Herz, reinigt das böse Gewissen und macht, dass der Sünder Liebe und Zutrauen zu Gott  gewinnt und auch erkennt, wie wundervoll, wie heilig und köstlich Gottes Wille ist.

“ Der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.“

-> hier geht es zur Fortsetzung – Teil 4.3

Teil 4.1 – Das Gesetz und das Evangelium

Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass die biblische Botschaft, die den Glauben weckt, drei Schwerpunkte beinhaltet. 

  1. Die Gnade,
  2. den Glauben,
  3. den Herrn Jesus Christus,
  4. und die Schrift allein.

Nur darüber kann im Gottesdienst gesprochen werden.

Werden diese  “ alleins “ nicht beachtet, entgleitet die Predigt ins Pseudocharismatische und bewirkt das Gegenteil dessen, wozu sie gehalten wird. Der Glaube wird dadurch nicht gefördert. Ich, der Verfasser dieser Zeilen, Jim Baum, ist sich ganz gewiss, dass liebe Geschwister, die ein aufrichtiges Gebetsleben führen, sich auch gern durch eine gute Predigt zum Sonntag erquicken möchten – vor allem die in der “ Hütte Davids „.

Der Predigttext 2. Korinther 3; 4-11

“ Ein solches Vertrauen haben wir durch Christum zu Gott. Nicht dass wir tüchtig sind von uns selber, etwas zu denken als von uns selber, sondern, dass wir tüchtig sind, ist von Gott, welcher auch uns tüchtig gemacht hat, das Amt zu führen des Neuen Testamentes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig. So aber das Amt, dass durch die Buchstaben und in die Steine ist gebildet, Klarheit hatte, also dass die Kinder Israel nicht konnten ansehen das Angesicht Moses um der Klarheit willen seines Angesichts, die doch aufhöret, wie sollte nicht viel mehr das Amt, das den Geist gibt, Klarheit haben ? Denn so das Amt, das die Verdammnis predigt, Klarheit hat, vielmehr hat das Amt, das die Gerechtigkeit predigt, überschwengliche Klarheit. Denn so das Klarheit hatte, das da aufhöret, vielmehr wird das Klarheit haben, das da bleibet. ( Text nach der alten Luther Bibel 1545 )

Liebe Brüder und Schwestern in Jesus Christus, unseren Herrn !

In unserer heutigen Epistel schreibt der Apostel vom “ Amt, dass die Verdammnis predigt “ und vom “ Amt, das die Gerechtigkeit predigt „. Er spricht vom Amt oder Dienst der Verkündigung des Wortes Gottes. Darin gibt es zwei Teile :

  • Der eine ist mit Buchstaben in Stein gehauen und tötet, predigt vom Tod und ewiger Verdammnis. Das ist das “ göttliche Gesetz „, das sind die zehn Gebote; Mose empfing sie von Gott auf zwei steinernen Tafeln.
  • Den anderen Teil nennt er auch „Amt des Neuen Testamentes “ und sagt, es mache lebendig, weil es die Gerechtigkeit predigt.

Das ist die Frohe Botschaft von Jesus Christus, das ist das „heilige Evangelium,“ es predigt uns Sündern unsere Erlösung durch Jesus Christus am Kreuz und schenkt uns die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt. ( Römer 1, 16 )

Beide Teile haben Klarheit, d.h., Herrlichkeit, denn beide, Gesetz und Evangelium sind Gottes heiliges Wort. Das sind die beiden Teile der göttlichen Lehre.

  • Die eine fordert von uns, das Gesetz Gottes vollkommen zu erfüllen, und sie droht uns, wenn wir es nicht tun, Ungnade, ja ewige Verdammnis an.
  • Die andere ruft uns zur Vergebung der Sünden durch den Glauben an Gottes Sohn, Jesus Christus. Die eine droht uns Gottes Zorn an, die andere spricht von Gottes Gnade, die eine predigt Fluch, die andere Segen.

Die eine stößt in die Hölle, die andere weist auf den offenen Himmel. Die eine ist  wie ein “ Hammer, der Felsen zerschmettert “ ( Jeremia 23; 29 ), die andere erquickend wie frisches Wasser in der Dürre. ( Offenbarung 22;17 )  Und diese Lehren finden wir beide im Alten und auch im Neuen Testament : Alle Propheten predigen beide und alle Evangelisten und Apostel verkünden beide. Auch der Sohn predigte, als er auf Erden war, beide, wie schon in alter Zeit von ihm geweissagt ist. Der Prophet Sacharja spricht vom “ Guten Hirten „, der zwei Stäbe hat, den Stab “ Sanft „, und den Stab “ Weh „, nämlich “ Sanft “ das Evangelium und “ Weh “ das Gesetz : “ Ich nahm zu mir zwei Stäbe, einen nannte ich “ Sanft “ und den anderen nannte ich “ Weh “ und hütete die Schafe, die auf mich achteten, erkannten daran, dass es des Herrn Wort war. ( Sacharja 11; 7, 11 )

Gott der Herr verfolgt mit beiden Teilen seiner Lehre ein bestimmtes Ziel. Darum müssen sie in rechter Weise unterschieden werden, sonst verliert jede von ihnen ihre Kraft und der Sünder findet den Weg zum Himmel nicht. Paulus mahnt seinen Schüler Timotheus:  “ Bemühe dich darum, dich vor Gott zu erweisen als einen rechtschaffenen, unsträflichen Arbeiter, der da “ recht teile das Wort der Wahrheit“. (2. Tim. 2; 15 )

„Beachten wir, warum es so wichtig ist, den Unterschied von “ Gottes Gesetz “ und „Gottes Evangelium“ zu kennen und zu beachten. “ Es geschieht auch oft bei denen, die sich heute nach Gottes Wort richten wollen und Gottes Wort ernst nehmen, dass sie die Lehre des Gesetzes mit der Lehre des Evangeliums vermengen. Dies geschieht z.B., wenn man einem verzagten Sünder zuruft : “ Christus hat alle deine Sünden am Kreuz gebüßt ! Er hat alles für dich getan ! Nun musst aber auch du Opfer bringen ! Spende Geld, treibe Mission und arbeite in der Gemeinde mit, strenge dich an ! Man erhofft sich dabei, dass er nun unermüdlich in Gottes Reich schafft und sich äußerlich sich anmerken lässt, wie der Glaube ihn prägt. So logisch das “ auch der Vernunft erscheint“, weil dadurch Früchte sichtbar werden mögen, so ist dies doch eine Verfälschung des Wortes Gottes.  Was eigentlich nur das Evangelium ausrichten kann, ja wie von selbst aus dem rechten seligmachenden Glauben fließt, versucht der “ Gesetzliche “ mit Forderungen herauszuquetschen. Vermengt das Gesetz mit dem Evangelium, so nimmt man beiden die Kraft, ja, man vernichtet sie. Kommt das Gesetz hinein in das Evangelium, verschwimmt die Versöhnung, die Christus mit seinem Blut erkauft hat; und aller Trost, den ein verzagtes Gewissen in Christus findet, wird verdunkelt.

-> hier geht es zum Teil 2