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Der Christ und der Fremde

Text: Jesaja 1, 2-7
Römer 13, 1-4 (Sprüche 5, 7-14)

Orientierung auf dem Weg der Nachfolge

 

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Leser,

wir wenden uns heute dem aktuellen und höchst emotionsgeladenen Thema „Zuwanderung“ zu. Gibt es da von christlicher Seite überhaupt etwas zu diskutieren? Ist nicht ganz selbstverständlich, dass Christen alle Menschen lieben, deshalb allen Menschen helfen und Zuwanderer egal woher und welchen Glaubens in unbegrenzter Zahl in Deutschland willkommen heißen müssen?

So oder so ähnlich wird von kirchlicher und freikirchlicher Seite in diesen Tagen zuhauf argumentiert: Die Bibel predigt die Botschaft der Liebe. Wer Einwendung gegen die Zuwanderung erhebt, der zeigt, dass er nicht liebt, zumindest nicht die Zuwanderer, und demnach gar kein wirklicher Christ sein kann. Ein römisch-katholischer Priester in Norddeutschland hat deshalb Zuwandererkritiker gar direkt aufgefordert, aus der Kirche auszutreten.

An „biblischen Belegen“ für diese Sicht fehlt es natürlich nicht. Da wird auf das Liebesgebot und das der Nächstenliebe ganz allgemein auf das der Feindesliebe im Besonderen hingewiesen. Wobei ich mich frage: Haben die, die das Letztere tun, nämlich auf die Feindesliebe hinweisen, bedacht, dass sie damit die Zuwanderer als unsere – zumindest – Feinde bezeichnen?

Der Hinweis auf den barmherzigen Samariter darf nicht fehlen und erst recht nicht die alttestamentlichen Bestimmungen zum Umgang mit dem „Fremden“. „Die Fremdlinge sollst du nicht bedrängen und bedrücken; denn ihr seid auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen“ (2.Mose22,20). Oder „Der Herr hat die Fremdlinge lieb!“ (5.Mose 10,18). Wie kann man also bei einer solchen Wucht „biblischer Belege“ anders, als alle Herzen und Türen in Deutschland weit aufreißen, und alle Zuwanderer willkommen heißen, seien es nun echte Asylsuchende, Wohlstandstouristen oder auch muslimische Terroristen – denn schließlich sollen wir ja auch die Feinde lieben!

Sagt Gottes Wort das wirklich?

Zunächst halten wir fest:                                                                                   Ja, Christen lieben alle Menschen! Ja, Christen lieben alle Menschen!
Aus einem mindestens zweifachen Grund. Denn ausnahmslos alle Menschen sind von Gott zu seinem Ebenbild geschaffen. Jeder einzelne Mensch, ganz unabhängig von seinem Geschlecht, seiner Hautfarbe und seiner Rasse, hat einen einzigartigen Wert und eine einzigartige Würde, die ihn über alle anderen Geschöpfe dieses Universums hinaushebt. Wir Menschen sind von Gott in der Ordnung sogar höher gestellt als die Engel. Wir sind zu seinem Ebenbild geschaffen. Man kann es wirklich so sagen: Wir sind von einer einzigartigen Würde. Verliehen von Gott. Die uns über alle anderen Geschöpfe des Universums hinaushebt. Nur Gott steht über uns, was die Würde und den Wert anbelangt. So sagt es die Bibel. Das ist das Erste, von der Schöpfung her. Mit einer ganz einzigartigen Würde sind wir versehen. Jeder Mensch, ob rot , ob gelb, ob weiß, ob schwarz. Und jeder Mensch ist von Gott geliebt. Das sehen wir in Jesus. Für jeden Menschen ist Jesus am Kreuz gestorben. Jeder einzelne Mensch ist teuer erkauft, nicht mit Gold oder Silber, sondern mit dem heiligen, teuren Blut Jesu. Für jeden hat Jesus das Heil vollbracht. Für jeden stehen die Tore ins Himmelreich sperrangelweit offen. Jeden sollen wir einladen, dieses Heil anzunehmen. Dass sie nicht eines Tages zufallen, wenn der Herr wiederkommt, und viele draußen stehen. Alle sollen mit Jesus leben, heute schon auf dieser Erde und erst recht in der himmlischen Herrlichkeit. Alle – ob Deutsche, Franzosen, Russen, Syrer, Nigerianer oder was es sonst an Rassen und Nationen auf dieser Erde geben mag. Christen lieben alle Menschen.

Heißt das aber auch, dass wir alle bei uns aufnehmen müssen? Sehr häufig kommt ja genau diese Schlussfolgerung, fast automatisch. Lasst mich den Sinn oder Unsinn dieser Frage an einem praktischen Beispiel veranschaulichen: Nehmen wir an, ich habe ein schönes nettes Familienhaus mit 100 Quadrat Wohnfläche samt Garten, 1 Bad, 1 Toilette, 1 Fernseher und 2 Liegestühlen. Nun gibt es in meinem Umfeld 10000 Notleidende, die ich alle als Christ von Herzen liebe. Also lade ich sie ein, bei mir zu wohnen, und an dem, was Gott mir geschenkt hat, teilhaben zu lassen. 200 von ihnen kommen tatsächlich. Ich bin begeistert. Ich liebe diese Menschen. Ich will ihnen helfen. Jetzt sind sie da. Super!!! Ich bekommen sie alle in meinem Häuschen unter, eng nebeneinandergestellt oder 3 lagig übereinanderliegend gestapelt. Platz ist schließlich in der kleinsten Hütte! „Wir schaffen das!“ Bald wird´s im Wohnzimmer laut: 50 streiten sich vor dem Fernseher, welches Programm angeschaut werden soll. Die ersten werden schon handgreiflich. Auch vor der Toilette gibt es Rangeleien, weil 15 gleichzeitig dringend „müssen“. In der Küche versuchen derweil 25 meiner Gäste mit 5 Töpfen und 3 Pfannen auf meinem 4-Plattenherd 15 verschiedene Nationalgerichte zu kochen. Die ersten Scheitel werden gerade mit Hilfe meiner Pfannen neu gezogen. In den Schlaf- und Gästezimmern herrscht Gekreische, Füßestampfen und die ersten Messer werden gewetzt, weil der Verteilkampf um mein Bett, die Gästecouch und zwei Luftmatratzen eingesetzt hat. Schließlich naht die Nacht! Ich brauche dringend frische Luft. Nichts wie raus in die stille Beschaulichkeit meines Gartens. Dort fliegen schon die Fäuste. Meine Zaunlatten und Gartenpfosten werden als Waffen geschwungen. In einer Ecke sehe ich, wie einer den Hahn seines Revolvers spannt. Denn die 75, die gerade nicht am Fernseher, in der Küche, vor der Toilette sowie im Schlaf- und Gästezimmer am Klären ihrer Bedürfnisse sind, die „klären“ gerade, wer von ihnen es sich auf den zwei Liegestühlen im Garten bequem machen darf.

Wir können das Szenario noch zwei Wochen oder auch 4 Monate gedanklich fortsetzen. Versetzt Euch möglichst mitfühlend in die Lage des liebevollen und gastfreundlichen Hausherrn! Und stellt Euch vor: in den kommenden Wochen stellen sich von den eingeladenen 10000 Notleidenden noch weitere 500 ein….!

Ich denke, ich kann hier einen Schnitt machen: Wer so handelt, der liebt nicht, der hilft auch nicht! Der vermehrt vielmehr Chaos und Unfrieden ins Grenzenlose!  So etwas kann nicht von Gott gewollt sein. Denn Gott will Frieden, und nicht Chaos und Bürgerkrieg! Schon allein deshalb sollte es für jeden denkenden Christenmenschen von vornweg klar sein, ohne dass er auch nur ein einziges Mal zusätzlich ins Wort Gottes schauen muss. So etwas kann nur von der Macht der Finsternis kommen, von Satan, vom Teufel. Denn der Teufel ist der Diabolos, der große Durcheinanderbringer und Unruhestifter. Wenn der ein solches Chaos sieht, der reibt sich begeistert die Hände. Und in Deutschland reibt er sich in diesen Tagen gewaltig die Hände!

Damit zu dem, was Gottes Wort wirklich sagt. Worin liegt der grundsätzliche Irrtum derer, die bei der derzeitigen Invasion nach Deutschland mit Argumenten wie der Nächstenliebe oder dem barmherzigen Samariter daherkommen?
Diese Menschen begehen einen sogenannten „Kategorienfehler“. Diesen Begriff dürft Ihr Euch durchaus merken. Solche Kategorienfehler sind weit verbreitet, sogar in der Wissenschaft. Obwohl es die definitiv besser wissen müssten, und stiften in der Regel eine Menge Verwirrung. Häufig werden sie auch ganz bewusst eingesetzt, und gerade auch in der Wissenschaft, um Behauptungen scheinbar zu beweisen und andere gezielt für dumm zu verkaufen. Ein solcher „Kategorienfehler“ liegt vor, wenn ich eine Aussage, die in einem bestimmten Zusammenhang gilt, auf einen ganz anderen Zusammenhang übertrage, und so tue, als würden sie dort genauso gelten. Ich veranschauliche das gerne mit folgendem Beispiel: Nehmen wir an, ich hätte vor zwanzig Jahren unsere Kinder, als sie noch so klein und süß waren–jetzt sind sie nur noch süß–losgeschickt, um 5 Brezeln und zehn Wecken zu kaufen. Sie gehen los mit dem Geldbeutel und der Einkaufstasche, und kommen zurück –nach zwanzig Jahren. Im schicken roten Ferrari fahren sie vor. Ich frage sie:“Wo um Himmels willen wart Ihr denn so lange? Was habt Ihr bloß gemacht?“ Sie antworten ganz cool: „Wir haben ein weltweites Handelsimperium in Sachen Backwaren aufgebaut. Dazu hast Du uns doch losgeschickt“. Ich staune und denke nach: Von Backwaren habe ich tatsächlich geredet. Brezeln und Wecken gehören zweifellos zu den Backwaren. Geld habe ich ihnen auch gegeben. Um Handel ging es also auch. Bei uns bezahlt ja nicht das Landratsamt Also mit dem Geld und den Backwaren haben sie Recht. Aber hatte ich sie tatsächlich zum Aufbau eines weltweiten Handelsimperiums losgeschickt? Definitiv nicht. Sie sollten 5 Brezel und 10 Wecken kaufen. Ein ganz exakt begrenzter Auftrag. Sie haben meinen ganzen exakt begrenzten Auftrag auf eine ganze andere Ebene übertragen.Kategorienfehler!

Verstehst Du, lieber Christ, das biblische Gebot der Liebe, der Bruderliebe, der Nächstenliebe und der Feindesliebe, einschließlich des Beispiels vom barmherzigen Samariter, betrifft die Ebene der persönlichen Begegnung. Wir sollen als Christen jedem Anderen in Liebe begegnen. Ganz ohne Zweifel. Dieses Liebesgebot in all seinen Schattierungen sagt aber rein gar nichts darüber, ob und in welcher Zahl ein Volk Fremde in seinem Land aufnehmen muss. Kategorienfehler! Denn das Erste ist eine Frage der persönlichen Begegnung, der persönlichen Beziehungsebene. Und das Zweite ist eine Frage der politischen Ebene. Das sind zwei vollkommen verschiedene Dinge. Ich sage immer: wer das Eine mit dem Anderen in einen Topf schmeißt, der verwechselt Äpfel mit Goldhamstern. Man sollte vernünftigen Menschen zutrauen, dass sie Äpfel von Goldhamstern unterscheiden können.

Und Jesus hat im Gleichnis vom barmherzigen Samariter von einem gesprochen, der unter die Räuber gefallen war. Er hat definitiv nicht davon gesprochen, dass wir unser Land von einfallenden räuberischen Horden ausplündern lassen müssten. Ich sage es bewusst in dieser Formulierung. Wir müssen differenzieren. Ganz gewiss gehören nicht alle, die in diesen Tagen zu uns kommen, zu räuberischen Horden. Aber wenn wir sehen, was und wie und in welchem Stil sie zum Teil gewaltsam in unser Land einfallen, dann ist diese Formulierung nicht völlig falsch. Und wenn wir noch das dazunehmen, was in den Medien nicht berichtet wird. Wenn nur ein Teil davon stimmt, es man im Internet mitbekommt, dann ist dieser Begriff vielleicht berechtigter, als die meisten, die nur aus dem Fernsehen und der Zeitung informiert sind, für möglich halten. Aber wir differenzieren. Wir wollen nicht alle über einen Kamm scheren. Es gibt bestimmt auch die, die wirklich asylbedürftig sind.

Gerade am Gebot der Feindesliebe sehen wir den Unterschied sehr deutlich zwischen der persönlichen und der politischen Ebene. Auch das Gebot der Feindesliebe besagt keineswegs, dass wir dem Bösen freie Hand lassen und ungewehrt freie Bahn machen müssten. Das sehen wir als Erstes bei Gott selbst. Liebt Gott die Feinde? Da müssten wir nicht lange überlegen. Selbstverständlich liebt Gott jeden Menschen. Auch die Feinde. Er liebt ja alle Menschen. Dennoch hat er Israel nicht nur das Recht auf Verteidigung gegeben, mit Waffengewalt, gegen eindringende Feinde. Er hat auch Kriege befohlen. Aktive Kriege. Er straft und richtet den Sünder, unter Umständen mit dem Tod. Die Feindesliebe bleibt davon völlig unberührt, weil das zwei ganz verschiedene Kategorien sind. Denn Gott liebt auch den Feind, den er, weil dieser Böses tut, mit dem Schwert bestrafen muss. Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun. Und wer meint, das Eine hätte mit dem Anderen zu tun, der muss sofort das ganze Justizsystem abschaffen. Denn wir sollen doch alle lieben!

Das gilt auch für das Neue Testament! Wir haben als Lösung Römer 13,1-4 gehört. Gottes Wort stellt fest:“ Die Obrigkeit hat das Schwert, denn sie ist Gottes Dienerin eine Rächerin zu Strafe für den, der Böses tut.“ Martin Luther hat mehrere Schriften zu diesem Thema verfasst, unter anderem die Frage „Ob Kriegsleute im seligen Stande sein können“, kann man als Christ Kriegsdienst ausüben? Luther hat die Frage klar bejaht. Und Luther hat noch verschiedene andere Schriften dazu verfasst, über gerechte und ungerechte Kriege und so weiter. Und er hat in all diesen Schriften ausgeführt, dass die Obrigkeit selbstverständlich nicht nur das Recht, sondern die gottgegebene Pflicht hat, ihr Volk vor Feinden zu schützen. Deshalb gibt es von Rechts wegen, auch nach christlichem Recht und Ordnung, Soldaten. Die ein Land gegen Feinde von außen schützen. Und zwar nicht nur mit freundlichen Worten, sondern mit dem Schwert – also mit Waffengewalt. Wer in diesem Zusammenhang mit der Feindesliebe argumentiert, der zeigt, dass er nicht weit denken kann, auch erst recht nicht biblisch.

Ein christlicher Pazifismus kann sich auf das Wort Gottes definitiv nicht berufen, sonst hätte Paulus schreiben müssen: „Die Obrigkeit trägt Samthandschuhe, um das Böse zu hätscheln und zu tätscheln.“ Das steht in meiner Bibel aber nicht da! Da steht: Die Obrigkeit hat das Schwert. Und mit dem Schwert wird getötet. Ganz klar! Wenn ein Christ meint, sich, seine Frau und seine Kinder widerstandslos missbrauchen und abschlachten lassen zu müssen – mag er das tun, dann gilt das ganz bestimmt und ganz ausdrücklich nicht für den Staat. Es gilt auch für den persönlichen Bereich. Aber erst recht nicht für den Staat. Das wäre pure christliche Schwärmerei. Der Staat hat vor Gott die Pflicht, sein Volk vor dem Bösen zu schützen, notfalls auch mit Gewalt.

Ich fasse diesen ersten Teil zusammen: weder das Gebot der Liebe allgemein, noch das der Nächstenliebe und auch nicht das der Feindesliebe, verpflichtet uns, in unser Land einströmende Massen willkommen zu heißen. Und schon gar nicht, wenn sie das mit Gewalt und unter Missachtung unserer Gesetze und Ordnungen tun. Ich verweise dazu nur auf das, was unser Bundesminister Thomas de Maiziere in diesen Tagen zum Verhalten etlicher, wenn nicht gar vieler Zuwanderer zu sagen hatte. Und er erwähnt als Politiker ja auch nur politisch korrekt die Spitze des Eisberges – dürft ihr sicher sein. Wenn sie mit Gewalt kommen, wenn sie unter Missachtung unserer Gesetze und Ordnungen kommen, dann sind sie eher als Feinde, denn als notleidende Flüchtlinge wahrzunehmen.

Damit kommen wir zum nächsten Schlagwort, das uns heute von christlicher Seite allerorten um die Ohren gehauen wird: dem „Fremden“. Was sagt die Bibel zum „Fremden“?

Als ich angefangen habe, dieser Frage nachzugehen, hätte ich nicht gedacht, dass die Bibel so unglaublich präzis differenziert und so glasklar in diese Situation hineinspricht, wie sie es tatsächlich tut.

Es gibt zu meinem fassungslosen Erstaunen, und ich muss dazusetzen: zu meinem nicht geringen Empören, tatsächlich Christen, die zum Stichwort „Fremder“ das Neue Testament zitieren. Und zwar zum Teil sogar von recht hochrangiger Stelle. Sie weisen darauf hin, dass auch wir Christen auf dieser Erde „Gäste und Fremdlinge“ sind. Und sie leiten daraus ab, dass auch wir den Fremdling im eigenen Land willkommen heißen müssen.

Jetzt darf ich es fast nicht sagen, ich sage es trotzdem: da geht mir als Theologe das Messer in der Tasche auf, wenn ich sowas höre. Warum bin ich an dieser Stelle nicht nur fassungslos? Weil das wieder ein ganz besonders brutaler Kategorienfehler ist. Aber ein so offensichtlicher, dass man ihn eigentlich keinem Christenmenschen zutrauen sollte, und schon gar nicht irgendwelchen Theologieprofessoren. Denn in welchem Sinne redet das Neue Testament davon, dass wir „Gäste und Fremdlinge“ sind?

In einem geistliche Sinne. In einem rein und ausschließlich geistlichen Sinne. Paulus zum Beispiel hatte sogar das römische Bürgerrecht, um das ihn 99% der Leute, die im römischen Reich lebten, beneidet haben, sich alle zehn Finger danach abgeschleckt hätten. Aber darum geht es hier eben gar nicht. Der Paulus war trotzdem ein Gast und Fremdling auf dieser Erde. Denn es geht hier um das geistliche Bürgerrecht. Und das haben wir Christen nicht hier, wie sind nicht Deutsche oder Holländer oder sonstwas. Wir sind Christen. Wir haben unser Bürgerrecht im Himmel. Geistlich betrachtet sind wir hier auf dieser Erde nur nicht Sesshafte und Durchreisende. Sonst wären übrigens auch die griechischen Worte im Neuen Testament viel besser übersetzt. Fast alle griechischen Worte, die das Neue Testament in diesem Zusammenhang, haben mit „Fremden“ nichts zu tun, sondern meinen die Nichtsesshaftigkeit, das Außerhaussein, weil unser Haus beim Vater im Himmel ist.

Der Begriff „Fremdling“ kann übrigens auch im Neuen Testament gar nicht in diesem heute relevanten politischen Sinne gemeint sein. Warum? Wieder eine ganz einfache Frage bezüglich biblischer und geistlicher Logik – kann gar nicht ! Völlig ausgeschlossen! Denn die christliche Gemeinde ist im Neuen Testament eine verfolgte Minderheit. Sie besitzt nicht das geringste politische Mitspracherecht. Sie hat nicht die allerwinzigste gesellschaftspolitische Gestaltungsmöglichkeit. Sie kann froh sein, wenn sie selbst halbwegs geduldet wird. Die Frage des Fremden, wie der in einer bestimmten politischen Situation behandelt werden soll oder nicht, ist im Neuen Testament komplett außen vor. Der Blick des Neuen Testaments ist im Wesentlichen weggerichtet, im „Wegsehen“ auf Jesus , weg von den politischen und gesellschaftlichen Ereignissen auf dieser Erde hin auf den wiederkommenden Herrn und unsere Zukunft in der himmlischen Herrlichkeit. Das ist die Blickrichtung des Neuen Testamentes.

Ganz anders sieht das im Alten Testament aus. Da haben wir ein Volk. Im Neuen Testament ist die Gemeinde Jesu ja kein Volk. Die ist zerstreut. Die ist Diaspora. Im Alten Testament ist das ganz anders. Das Alte Testament sagt uns nun tatsächlich Einiges über den politischen Umgang mit dem Fremdling. Sehr differenziert und sehr deutlich. Nur fällt uns in den deutschen Übersetzungen diese Differenzierung nicht gleich auf. Das Alte Testament redet nämlich von zwei Arten von „Fremden“. Luther hat versucht, dies in der Unterscheidung von „Fremdling“ und „Fremder“ wiederzugeben. Die Elberfelder unterscheidet manchmal zwischen „Fremder“ und „Ausländer“, hält diese Unterscheidung aber nicht konsequent durch. Für uns sind beide sprachliche Differenzierungen nicht wirklich erhellend. Denn alle drei Begriffe „Fremdling, Fremder und Ausländer“, sind für uns fast bedeutungsgleich. In der Bibel bezeichnen die hier jeweils im Hebräischen und Griechischen verwendeten und unterschiedenen Begriffe einen wahrhaft gigantischen Unterschied, man kann es nicht anders sagen: einen wahrhaft gigantischen Unterschied.

Da ist zunächst der Fremdling, der auf hebräisch „Ger“genannt wird. Das sagt uns ohne gute Hebräischkenntnisse erst mal gar nichts. Das wird ganz anders, wenn wir die griechische Übersetzung des Alten Testamentes dazunehmen , die Septuaginta (LXX). In der wird das hebräische Wort „Ger“ nämlich fast durchgängig wiedergegeben mit dem Wort „Proselyt“. Und jetzt müsste es mindestens bei manchen von uns schon „klick“ machen. Der erste Groschen müsste eigentlich jetzt schon fallen. Denn ein „Proselyt“ ist im Judentum wer?

Das ist ein Heide, einer aus den fremden Nationen, der ganz und gar zum Judentum übergetreten ist. Voll und ganz. Das heißt: das hebräische Wort „Ger“ würden wir heute viel eher wiedergeben im alttestamentlichen Zusammenhang mit dem Stichwort „Jude mit Migrationshintergrund“. Das ist der „Ger“. Der Jude mit Migrationshintergrund. Das hat mit dem, was wir unter einem „Fremden“ verstehen, gar nichts zu tun.

Von diesem „Ger“, von diesem Juden mit Migrationshintergrund, fordert Gott totale Integration. Auch totale religiöse Integration, einschließlich der Beschneidung des ganzen Hauses, das sehen wir schon bei Abraham. Als Abraham das Gebot der Beschneidung bekommt, heißt´s : auch der Fremdling in deiner Mitte soll beschnitten werden am 8.Tag. Diese totale religiöse Integration sehen wir auch im Blick auf das Passahfest in 2.Mose 12,43-49. Zunächst stellt Vers 43 dazu fest: „Kein Fremder = wörtlich: Fremdgeborener; soll davon essen“. Fremde bleiben draußen. Hier ist zunächst vom Fremden im neutralen Sinne die Rede. Dann fährt Gottes Wort fort: Wenn sich aber ein Fremdling-hebräisch wieder „ger“ bei dir aufhält -nämlich im Sinne von „ständig bei dir wohnt“- und dem Herrn das Passah feiern will, so soll bei ihm alles Männliche beschnitten werden, und dann komme er herbei, um es zu feiern, und er soll wie ein Einheimischer des Landes gelten.“ Wir halten fest: es geht nicht nur um eine individuelle Entscheidung. Die kennt das Alte Testament nicht. Das Familienoberhaupt muss sich mit Mann und Maus, mit Kind und Kegel, den Ordnungen Gottes unterstellen. Dann gilt er „wie ein Einheimischer. Dann gilt: „Ein Gesetz soll gelten für den Einheimischen und für den Fremdling, der sich mitten unter euch aufhält.“Hier ist aber nicht vom durchreisenden Fremdling die Rede, auch nicht von einem Asylanten, der sich für eine begrenzte Zeit im Land aufhält. Hier ist die Rede von dem, der sich ganz und verbindlich und dauerhaft dem Volk Gottes angeschlossen, der in Israel seine Heimat gefunden hat.

Im Blick auf diesen „Juden mit Migrationshintergrund“ mahnt Gottes Wort noch viele Male: „Ein und dieselbe Ordnung soll für euch sein, sowohl für den Fremden als auch für den Einheimischen des Landes“ (so zum Beispiel in 3.Mose 19,33-34; 3.Mose,24,22; 4.Mose 19,14, 4.Mose 15,15.16.26.29.30; Hesekiel 47,22). Eine Ordnung! Dieser „Fremde“, der sich ganz dem Volk Israel Gottes angeschlossen hat, soll komplett gleich behandelt werden wie jeder Jude im Volk Israel auch. Kein Unterschied! – bläut Gott seinem Volk immer wieder ein, nur weil der andere eine andere Hautfarbe hat, eine andere ethnische Herkunft, darfst du keinen Unterschied machen. Ein Gesetz, eine Ordnung soll gelten!

Ganz unmissverständlich zeigen dies auch die weiteren Einzelanordnungen, etwa zum Sabbatgebot in 2. Mose 20,10: „Du sollst (am Sabbat) keinerlei Arbeit tun, du und dein Sohn und deine Tochter, dein Knecht und deine Magd und dein Vieh, und der Fremde bei dir, der innerhalb deiner Tore wohnt“( 5.Mose 5,14).

Von diesen Vollintegrierten, auch religiös vollintegrierten, Fremdling redet die Bibel freundlich und mahnt, ihn zu lieben. So auch das heute so oft gebrauchte Wort in 2.Mose 22,20: „Den Fremdling sollt ihr nicht bedrücken.“ Ebenso das zweite, in diesen Tagen so häufig zitierte Wort aus 5.Mose 10, 18.19:„Denn der Herr, …der Recht schafft der Waise und der Witwe und den Fremden liebt …Auch ihr sollt den Fremden lieben, denn Fremde seid ihr gewesen im Land Ägypten.“

Der, der sich voll und ganz ins Volk Israel integriert hat, auch religiös, der soll behandelt werden wie der Einheimische. Aber eben auch nur der!

Von diesem „Ger“, dem“ Juden mit Migrationshintergrund“ unterscheidet das Alte Testament ganz messerscharf den, den wir eigentlich als „Fremden “ bezeichnen, den „Nechar“. Das ist der „Fremde“ – der sich nicht oder nicht vollständig integriert hat!                                                                                                         Von diesem „Fremden“ redet die Bibel komplett anders!                          Dieser Fremde wird distanziert bis feindlich wahrgenommen. So heißt es von diesem Fremden von David in Psalm 144,7:„Strecke deine Hand aus von der Höhe! Reiße mich heraus und errette mich aus großen Wassern, aus der Hand der Söhne der Fremde (hebräisch:nechar, LLX)“

Es ist auch hier interessant, das griechische Wort anzuschauen, das die LLX für diesen Fremden mehr oder weniger gebraucht: hallodrios – das kennen wir als Fremdwort von der Redewendung „Allotria treiben“ – Schabernack, nicht böse. Aber der Hallodria treibt, der Schabernack macht, der tut das Unpassende. Das ist der Hintergrund. Von daher kennen wir auch den „Hallodri“. Im Umgangssprachlichen ist das der Leichtlebige, der Unfug anstellt, damit aber auch eben der, der das Unpassende tut. Und das ist das Stichwort.

Der „Hallodri“, das ist der „Fremde“, der „Unpassende“, der nicht zum Volk Israel passt, weil er sich nicht integriert hat und damit eben der Fremde bleibt, der Außenseiter, der Nicht-dazu-gehörende. Und so wird er auch behandelt! Und bei unserem Bundespräsidenten ist es gut, genau hingehört zu haben, wenn er dieser Tage gesagt hat: die Herausforderungen durch die Zuwanderung werden größer als bei der Wiedervereinigung. Wie hat er das begründet? Er hat gesagt: Damals war die Herausforderung, das zusammenwächst, was zusammengehört – geschichtlich. Jetzt aber soll zusammenwachsen, was eigentlich nicht zusammen gehört. Das Fremde, das Unpassende, soll zusammenwachsen. Das ist die Frage wichtig, ob das Unpassende sich auch anpassen will! Darüber redet die Bibel genau, ganz deutlich, ganz klar und sehr differenziert.

Aber solange er eben noch nicht der vollintegrierte, der angepasste Proselyt ist, sondern der Hallodrie, der Unpassende, bleibt er Außenseiter, der Nicht-Dazugehörende. Und so wird er dann auch behandelt.

Zu diesem „Fremden“ hält Israel deutlich Distanz. So etwa Nehemia 9,: „Und alle, die israelitischer Abstammung waren,– da dürfen wir jetzt auch vom Gesamtzusammenhang her die „Juden mit Migrationshintergrund“ dazunehmen, denn die waren als Einheimische gezählt- sonderten sich ab von allen Söhnen der Fremden. Und sie traten hin und bekannten ihre Sünden und die Verfehlungen ihrer Väter.“

Der Charakter dieses Wortes „Hallodri“ als fremd und feindlich findet sich auch im Neuen Testament wieder in Hebräer 11,34, wo es von den großen Taten der Glaubenshelden heißt, sie „haben der Fremden Heere zurückgetrieben“. Da ist der Fremde politisch gemeint und ich brauche nicht zu fragen, welches griechische Wort hier steht: die Hallodris. Und im geistlichen Sinne in Kolosser 1,21: “ ihr einst entfremdet und Feinde (nämlich Gottes) wart nach der Gesinnung in den bösen Werken, hat er aber nun versöhnt“. Das ist hier der Fremde nicht im Sinne der Gäste und Durchreisenden, sondern Feinde Gottes, durch die Sünde von Gott entfremdet, als ihr solche entfremdete Hallodries wart, da hat Gott euch versöhnt.

Dieser Fremde, der sich nicht vollständig, auch religiös, ins Volk Israel integriert hat, der ist vom Sozialwesen des Volkes Gottes ausgeschlossen, explizit ausgeschlossen. Der Hallodri hat definitiv und ausdrücklich nicht die gleichen Rechte wie der Einheimische oder eben auch der“ Jude mit Migrationshintergrund“.

So etwa sehen wir das in 5.Mose 15 – hier geht es um das Erlassjahr. Gottes Wort hat ja eine ungeheure Dimension an sozialen Maßnahmen für Gottes Volk. Die meisten kennen wir gar nicht mehr. Die wären heute Gold wert. Alle 7 Jahre soll man sich in Israel die Schulden erlassen. Das ist gewaltig. Alle 7 Jahre bekommt jeder Jude die Chance, neu anzufangen, aber nicht notwendigerweise der „Hallodrie“, der Fremde, der fremd bleibt. Über ihn lesen wir in 5.Mose 15,2.3.: Er — also der Jude – soll seinen Nächsten und Bruder nicht drängen, denn man hat für den Herrn einen Schuldnererlass ausgerufen. Den Ausländer (Hebräisch: nechar, LXX: magst du drängen – nämlich, dass er seine Schulden bis auf Heller und Pfennig zurückzahlt. Nicht aber den Fremden, den Proselyten, der sich vollständig integriert hat! Das ist eine ganz ausdrückliche Unterscheidung.

Entsprechend sehen wir das auch in 5.Mose 23,20f im Blick auf die Zinsen: „Du sollst deinem Bruder keine Zinsen auferlegen…dem Fremden – dem Hallodri – (Hebräisch LXX: magst du Zins auferlegen. Hier gilt zweierlei Recht!                                  Wir haben übrigens den exakten Gegensatz dazu für den „Juden mit Migrationshintergrund“. Denn in 3.Mose 25,35 geht es auch schon mal um Zinsen, aber dort heißt es: „Wenn dein Bruder verarmt und seine Hand neben dir wankend wird, dann sollst du ihn unterstützen, wie den Fremdling! – Hier aber der Proselyt, der „Jude mit Migrationshintergrund“ du sollst nicht Zins und Aufschlag von ihm nehmen.“

Gottes Wort macht also einen messerscharfen und glasklaren Unterschied zwischen dem Fremden, der sich ins Volk Israel integriert hat, der Glied des Volkes Israel geworden ist, und dem, der sich nicht voll integriert hat. Der Erste ist absolut gleich zu behandeln, wie jeder andere im Volk auch. Der Zweite ist ein Fremder und als solcher vom Sozialwesen ausgeschlossen! Wir haben also einen absolut eindeutigen Befund! Der vollintegrierte Jude mit Migrationshintergrund, der soll in allen Dingen gleich behandelt werden, wie der Volljude. Dasselbe Gesetz für beide!

Nicht aber für den nicht-vollintegrierten Fremden. Auch der soll sicherlich nicht gequält und terrorisiert werden. Auch der soll anständig und ordentlich behandelt werden. Aber er bleibt von den Sozialleistungen des Volkes Israel ausgeschlossen!

Und genau das ist ja der für unsere heutige Situation entscheidende Vergleichspunkt, wenn wir vom „Fremden“ reden! Und wenn unsere Kirchenleute so vollmundig die biblischen Worte vom „Fremden“ in den Mund. Die reden vom ganz falschen „Fremden“. Einem Politiker, der sich im Worte Gottes nicht auskennt, sehe ich das nach. Bei Theologen habe ich Schwierigkeiten, das nachzusehen. Da ist sehr viel Leichtfertigkeit, wenn nicht Böswilligkeit, mit im Spiel. So dürfen wir mit dem Worte Gottes nicht umgehen. Wir müssen genau hingucken. Das ist Theologie. Genau das ist ja die heute diskutierte Frage: Sind wir vom Worte Gottes her verpflichtet, massenhaft Fremde bei uns aufzunehmen und ihnen mehr oder weniger dieselben Sozialleistungen zur Verfügung zu stellen, wie unseren eigenen Volksgenossen? Gottes Wort sagt glasklar und ganz eindeutig „Nein“!

Und wo im Volke Gottes diese Grenze missachtet wurde, da baute etwa Salomo für seine Zuwanderergattinnen Tempel, für deren Götter, und das kostete dann ihn, beziehungsweise seinen Sohn Rehabeam, 5/6 seines Königsreiches! Die 10 Nordstämme wurden ihm weggenommen. Als Strafe Gottes für eine nichteingehaltene Grenze dem Fremden gegenüber! Sicher können wir die völlige religiöse Integration nicht 1:1 auf unsere Situation heute übertragen. Israel war eine Theokratie. Das geistliche und weltliche Recht waren eins. Das gilt für Deutschland heute nicht. Aber gerade im Blick auf den Isam müssen wir ernst nehmen, dass der Islam eben auch als theokratische Religion, in der sich alles Allah zu unterwerfen hat, im wesensmäßigen Gegensatz zu unserer freiheitlich-demokratischen Rechtsordnung steht. Da gibt es gar nichts zu diskutieren. Das ist Fakt, 100%ig klar und sicher. Da mag noch soviel dran gedreht und gewendet und gedeutelt werden. Jeder, der den Islam auch nur rudimentär kennt, weiß das. Der Islam per se ist mit unserer freiheitlichen-demokratischen Rechtsordnung nicht zu vereinbaren. Darauf will ich heute nicht weiter eingehen. Für heute nur die Feststellung: der echte Muslim, der den Koran wirklich ernst nimmt, kann und will in unseren freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat nicht integriert werden. Er kann und will es nicht. Er kann es gar nicht können oder wollen, denn sein Glaube steht dagegen. Der echte Muslim, der den Koran, der seine Religion ernst nimmt, er muss die Umgestaltung unserer Gesellschaft und unserer Rechtsordnung im Sinne des Islam anstreben. Was am Ende zur Aufhebung der Trennung von Staat und Religion und zur Einführung der Scharia als Staatsrecht führt. Vorher darf der Muslim, der echte Muslim, überhaupt keine Ruhe geben. Das darf er nicht! Sonst wird er seiner Religion und Allah ungehorsam. Und damit sind wir notwendigerweise am Ende des Grundgesetzes, denn die Scharia und das Grundgesetz passen definitiv nicht zusammen. Das muss uns klar sein, wenn wir in diesen Tagen Unmengen an Muslimen in unser Land lassen.

Der nicht-voll-integrierte Fremde wird in der Bibel als ernste Gefahr gesehen. Sein Überhandnehmen wird ausdrücklich als Strafe Gottes beschrieben. Das lesen wir etwa in Sprüche 5,7-10, im Zusammenhang mit der Warnung vor Ehebruch…“Nun denn, ihr Söhne, hört auf mich und weicht nicht ab von den Worten meins Mundes!… Sonst sättigen Fremde – Hallodries – sich noch an deinem Vermögen, an deinem mühsam Erworbenen“.

Als ich das gelesen habe, da habe ich mir gedacht: Kann man überhaupt deutlicher zu diesem Thema in unsere heutigen Tage hineinreden, als dieses Wort es tut?! „Sonst sättigen Fremde sich noch an deinem Vermögen, an deinem mühsam Erworbenen“. Weil unser Volk von Gott und seinem Wort abgefallen ist, deshalb ernähren sich in unser Land eingefallene Fremde von unserem Vermögen, von dem, was wir mühsam erworben haben. Genauso lesen wir es auch in Jesaja 1,7 . Es ist ein Gerichtswort Gottes über sein Volk Israel: „Euer Land ist eine Öde, eure Städte sind mit Feuer verbrannt, euer Ackerland – Fremde (LXX) verzehren seine Frucht vor euren Augen.“ Und ähnlich Jeremia 6,12 „Ihre Häuser sollen den Fremden zuteil werden.“ Meine lieben mennnonitischen und freikirchlichen Freunde, kann man deutlicher in unsere Situation hineinreden, als Gottes Wort es hier tut?

„Ihre Häuser sollen den Fremden zuteil werden“. Dramatisch aktuell! Wenn wir nur als Beispiel ans Hotel Hofgarten in Bad Buchau denken, wo die Pächterin samt ihren Angestellten vertrieben wird, damit „Fremde“ darin wohnen. Eins zu Eins die Situation, von der hier Jeremia spricht. Eins zu Eins! Oder denken wir an die Stadt Nienheim und weitere Orte, wo die deutsche Bevölkerung gekündigt und das eigene Volk auf die Straße gesetzt wird, damit Fremde in ihren Häusern wohnen. Das meiste bekommen wir gar nicht mit. Heute morgen oder gestern habe ich im Internet gelesen, irgendwo im Markgräflerland erstickt ein Bürgermeister in einem Shitstorm, so nennt man das heute, von E-Mails und Telefonanrufen. Er wird aufs Übelste beschimpft. Vom Prinzip zu Recht, weil er den eigenen Leuten die Wohnungen kündigt, die im städtischen Besitz sind, damit „Fremde“ darin wohnen. Geht gar nicht! Geht gar nicht! Auch nicht vom Worte Gottes her! Eine derartige Regierung macht Politik gegen ihr eigenes Volk und Land. Geht gar nicht! Wenn einer freiwillig einen Fremden bei sich aufnimmt, ist das eine ganz andere Geschichte. Es geht um glasklare Grenzziehungen. „Eure Häuser sollen den Fremden zuteil werden.“ Nicht ein einziger derartiger Fall kann politisch korrekt und geduldet sein. Geht gar nicht, dass eine Regierung ihre eigenen Angehörigen, für deren Nutzen und Wohl sie zu sorgen hat, auf die Straße setzt und kündigt zugunsten Fremden. Geht gar nicht!

Und wir haben eine exakte Entsprechung der heutigen Vorgänge zu dem, was Gottes Wort als Gericht über ein gottloses Volk ankündigt. Wo ein Volk von Gott und seinen Ordnungen abweicht, da gibt Gott dieses Volk und sein Land und sein Hab und Gut den Fremden preis. Und unsere eigene Regierung tut ein Übriges und wirft es ihnen noch hinterher. Denn ein Volk hat die Regierung, die es verdient. Gott sagt in Jesaja 3,12, ich zitiere nach Luther: Kinder sind Gebieter meines Volkes und Weiber herrschen über sie. Mein Volk, deine Leiter verführen dich und zerstören den Weg, den du gehen sollst.“  Ein Volk hat die Regierung, die es aufgrund seiner Gottlosigkeit verdient.

Umgekehrt ist es, wenn ein Volk in den Geboten des Herrn wandelt und damit unter dem Segen Gottes steht. Dann gilt: „Die Söhne der Fremden – hier wird ein anderer Begriff: „Die Fremdgeborenen“, neutral! werde deine Mauern bauen und ihre Könige dich bedienen“ (Jesaja 60,10) und Jesaja 61,5: „Dann werden Fremde dastehen und eure Schafherden weiden, und Ausländer werden eure Bauern und Weingärtner sein.“

Schon die Wortwahl ist hier anders. Nicht mehr vom feindlichen „Hallodri“ ist hier die Rede, sondern neutral vom „Fremdgeborenen“. Wenn ein Volk unter dem Segen Gottes steht, weil es Gott liebt und seine Gebote achtet, dann werden neutrale „Fremde“ dem Wohl des Volkes dienen. Sie werden es nicht ausrauben und plündern, wie derzeit zum Teil unsere Supermärkte ausraubt werden und dicht machen müssen vor feindlichen Horden der Fremden. Sondern dann werden die Fremden dazu da sein, den Wohlstand des Volkes zu mehren. Wir können das in etwa vergleichen mit den 60er und 70er Jahren. Da blühte die deutsche Wirtschaft. Unser Volk war durch den Krieg personell geschwächt. Männer haben zuhauf gefehlt. Da kamen „neutrale Fremde“, die Gastarbeiter ins Land. Sie haben als Fremde für den Wohlstand unseres Volkes gearbeitet. Sie wurden hoffentlich ordentlich und gut behandelt. So soll das sein in einem christlichen Volk und Land. Und sie konnten, ganz biblisch, auch Einheimische werden – Fremdlinge, die zwar von ihrer ethnischen Herkunft nicht zu unserem Volk gehören. Die sich aber integrieren, unsere Sprache lernen, unsere Kultur achten und unsere Gesetze befolgen. Dann können sie die deutsche Staatsangehörigkeit bekommen. – dann gilt, ganz biblisch, gleiches Recht für alle und auch die Sozialleistungen gleichermaßen.

Die doppelte Staatsangehörigkeit passt allerdings nicht dazu, denn die bringt keine wirkliche Identifikation zum Ausdruck. Da tanzt einer auf zwei Hochzeiten. Das ist nach dem Worte Gottes definitiv nicht vorgesehen. Es wäre also völlig biblisch geraten und angeordnet, die Möglichkeit der doppelten Staatsbürgerschaft umgehend wieder abzuschaffen, bis vielleicht auf ganz wenige begründete Ausnahmen. Wer Deutscher sein will, egal mit welchem Migrationshintergrund, der soll dann auch ohne Wenn und Aber nicht nur die Rechte, die Sozialleistungen, sondern auch die ganzen Pflichten eines Deutschen auf sich nehmen und sich ohne Hintertürchen in unsere Gesellschaft einbringen.

Nun kann berechtigterweise die Frage aufkommen: Können wir diese Ordnungen des Alten Testamentes so einfach auf uns übertragen? Ja. Denn zwar ist die Situation und Berufung Israels für sich genommen einmalig. Die können wir auf kein Volk der Erde übertragen. Aber zugleich hat die Berufung Israels eine Vorbildfunktion für alle Völker. Am Beispiel Israels sollen alle Völker sehen, wie gut es einem Volk geht, das zum Herrn gehört, das seine Gebote achtet und unter seinem Segen wächst und gedeiht. Sollte sich Israel von seinem Herrn abwenden, dann sollen die Völker auch sehen, wo ein Volk hinkommt, das von Gott nichts mehr wissen will, das seine Gebote missachtet und störrisch und uneinsichtig auf eigenen Wegen geht. Das hat das Volk Israel bitter zu spüren bekommen. Und das bekommen wir in diesen Tagen zu spüren. Und deshalb sage ich immer: Der Blick auf die politischen Fehlentwicklungen ist nur der vordergründige. Der wirkliche Blick muss auf die geistlichen Fehlentwicklungen gerichtet sein.

Buße tut not in unseren Tagen. Buße, eine umfassende und wahrhaftige Umkehr zum lebendigen Gott. Eine solche Buße wird das einzige sein, was die Not unseres Volkes dauerhaft wenden kann. Um eine solche Buße lasst uns beten.

Amen