Was ist denn der Wille Gottes ?
Gott hat uns seinen Willen zusammengefasst in den heiligen zehn Geboten, die unser Heiland Jesus Christus in der Bergpredigt ausgelegt hat, 2. Buch Moses, Kapitel 20, Verse 2 – 17 ( gemäß Darstellung im Neuen Testament ) Die Erklärungen stammen aus dem Kleinen Katechismus Dr. Martin Luthers : ( sind auch für einen Mennoniten annehmbar, da es keine besseren Erklärungen in der Theologiegeschichte gibt. )
Ich bin der Herr, dein Gott : Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.
Was ist das ? Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen. ( Matthäusevangelium 22, 37 – 39) : Jesus sprach zu ihm: Du sollst lieben Gott deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und ganzem Gemüte. Dies ist das größte und vornehmste Gebot. Das andere aber ist ihm gleich : Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
( 5. Buch Mose 18, 10-23 ) : Dass nicht unter dir gefunden werde, der seinen Sohn oder Tochter durchs Feuer gehen lasse oder ein Weissager oder Tagewähler, der auf Volgelgeschrei achte, oder ein Zauberer, oder Beschwörer und Wahrsager oder Zeichendeuter, oder der die Toten frage. Denn wer solches tut, der ist dem Herrn ein Greuel, und um solcher Greuel willen, vertreibt sie der Herr, dein Gott vor dir her. Du aber sollst ohne Wandel sein mit dem Herrn, deinem Gott.
( Lukasevangelium 12, 16 -21) Jesus sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Es war ein reicher Mensch, des Feld hatte wohl getragen. Und er gedachte bei sich selbst und sprach : Was soll ich tun ? Ich habe nicht, da ich meine Früchte hinsammle. Und sprach : Das will ich tun, meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will drein sammeln alles, was mir gewachsen ist und meine Güter. Und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat auf viele Jahre; iß trink und habe guten Mut ! Aber Gott sprach zu ihm : Du Narr, diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern, und wes wird`s sein, das du bereitet hast ? Also geht es, wer sich Schätze sammelt und ist nicht reich in Gott. (Markusevangelium 8, 36-37 ) : Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme Schaden an seiner Seele ? Oder was kann der Mensch geben, damit er seine Seele löse ?
Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht.
Was ist das ? Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir bei seinem Namen nicht fluchen, schwören, zaubern, lügen oder trügen, sondern denselben in allen Nöten anrufen, beten, loben und danken. ( 3. Buch Mose 24, 15-16): Wer seinem Gott flucht, der soll seine Schuld tragen. Wer des Herrn Namen lästert, der soll des Todes sterben.
Gedenke des Feiertages, dass Du ihn heiligst.
Was ist das ? Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir die Predigt und sein Wort nicht verachten, sondern heilig halten, gerne hören und lernen.
Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, damit Dir`s wohlgehe und du lange lebest auf Erden.
Was ist das ? Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unsere Eltern und Herren nicht verachten, noch erzürnen, sondern sie in Ehren halten, ihnen dienen, gehorchen, sie lieb und wert haben. ( Sprüche Salomos 30,17 ) Ein Auge, das den Vater verspottet und verachtet, der Mutter zu gehorchen, das müssen die Raben am Bach aushacken und die jungen Adler fressen. ( Römerbrief 13,1-2 ) Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet. Wer sich nun gegen die Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt Gottes Ordnung, die aber widerstreben, werden über sich ein Urteil empfangen.
Du sollst nicht töten.
Was ist das ? Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unserem Nächsten an seinem Leibe keinen Schaden noch Leid tun, sondern ihm helfen, fördern in allen Leibesnöten. ( Matthäusevangelium 5, 21-26 ) Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten; wer aber tötet, der soll des Gerichtes schuldig sein. Ich aber sage euch : Wer seinem Bruder zürnet, der ist des Gerichtes
schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Racha ! der ist des Rats schuldig; wer aber sagt du Narr ! der ist des höllischen Feuers schuldig. Darum, wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und wirst allda eindenken, dass dein Bruder wider etwas gegen dich habe, so lass vor dem Altar deine Gabe und gehe zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder und alsdann komm und opfere deine Gabe. Sei willfährig deinem Widersacher bald, dieweil du noch bei ihm auf dem Wege bist, auf dass dich der Widersacher nicht demnächst überantworte dem Richter, und der Richter überantworte dich dem Diener, und werdest in den Kerker geworfen. Ich sage dir: Wahrlich, du wirst nicht von dannen herauskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlest.
Du sollst nicht ehebrechen.
Was ist das ? Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir keusch und züchtig leben in ( Gedanken ) Worten und Werken und ein jeglicher sein Gemahl liebe und ehre.
( Matthäusevangelium 5, 27-32 ) : Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen. Ich aber sage euch : Wer ein Weib ansieht ihrer zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. Ärgert dich aber dein rechtes Auge; so reiß es aus und wirf `s von dir. Es ist dir besser, dass eines deiner Glieder verderbe, und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde. Ärgert dich deine rechte Hand, so haue sie ab, und wirf sie von dir. Es ist besser, dass eines deiner Glieder verderbe, und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen wird. Es ist auch gesagt: Wer sich von seinem Weibe scheidet, der soll ihr geben einen Scheidebrief. Ich aber sage euch : Wer sich von seinem Weibe scheidet ( es sei denn um Ehebruch ) , der macht, dass sie die Ehe bricht; und wer eine Abgeschiedene freiet, der bricht die Ehe.
Du sollst nicht stehlen.
Was ist das ? Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unserem Nächsten sein Geld und Gut nicht nehmen, noch durch falsche Ware oder Handel an uns bringen, sondern ihm sein Gut und Nahrung helfen, bessern und behüten.
Du sollst kein falsches Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
Was ist das ? Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unseren Nächsten nicht fälschlich belügen, verraten, nachreden oder in einen bösen Ruf bringen, sondern sollen ihn entschuldigen, Gutes von ihm reden, und alles zum besten kehren.
Du sollst nicht begehren deines nächsten Haus.
Was ist das? Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unserem Nächsten nicht mit List nach seinem Erbe oder Hause stehen, noch mit einem Schein des Rechtes an uns bringen, sondern ihm dasselbe zu behalten, förderlich und dienlich sein.
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weibes, noch seines Knechtes, noch seiner Magd, noch seines Ochsen, noch seines Esels, noch alles, was dein Nächster hat.
Was ist das ? Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unserem Nächsten nicht seine Frau, Mitarbeiter oder Vieh abspannen, abdringen oder abwendig machen, sondern dieselben anhalten, dass sie bleiben und tun, was sie schuldig sind.
Was sind die Folgen der Sünde
Eure Sünden scheiden euch von eurem Gott.( Jesaja 59, 2 ) Die Bibel spricht davon, dass wir geistlich tot sind, unfähig damit, Gott zu lieben, an ihn zu glauben, ihm zu gehorchen :
Ihr seid tot durch Übertretungen und Sünden. ( Eph.2,Vers 1 ) Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer; da ist keiner, der verständig sei; da ist keiner, der nach Gott frage. Sie sind allesamt abgewichen und allesamt untüchtig geworden; da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer. ( Römer 3, Verse 10-12)
Durch des Gesetzes Werke kann kein Mensch vor ihm gerecht sein. ( Römer 3, Vers 20 )
Offenbar aber sind die Werke des Fleisches, als da sind : Ehebruch, Hurerei, Unreinigkeit, Unzucht, Abgötterei, Zauberei, Feindschaft, Hader, Neid, Zorn, Zank, Zwietracht, Rotten, Hass, Mord, Saufen, Fressen und dergleichen; von welchen ich euch habe zuvor gesagt und sage noch zuvor, dass, die solches tun, werden das Reich Gottes nicht ererben. ( Galaterbrief 5, Verse 19 – 21 )
Durch die Sünde besteht also zwischen Gott und uns Menschen eine tiefe Kluft : Gott ist heilig, ohne Sünde – wir Menschen sündig, Sünder von Natur. Wir Menschen versuchen diese Kluft zu überbrücken. Wir strengen uns an durch ein gutes Leben, durch Mitmenschlichkeit, durch Religiösität – oder setzen uns selbst an die Stelle Gottes, indem wir bestimmen wollen, was gut oder böse, was richtig oder falsch ist. Aber damit können wir Menschen das Kernproblem, die Sünde, nicht lösen.
Denn es ist kein guter Baum, der faule Frucht trage, und kein fauler Baum, der gute Frucht trage. Ein jeglicher Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt. Denn man liest nicht Feigen von den Dornen, auch liest man nicht Trauben von den Hecken. Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser Mensch bringt Böses hervor aus dem bösen Schatz seines Herzens. Denn, wes des Herz voll ist, des geht der Mund über. ( Lukasevangelium 6, Verse 43-45)